Jennifer McCann

Afrika ist kein Land

Reisegeschichten von Angola bis Madagaskar

Unvergessliche Reisen durch Zentral- und Ostafrika mit dem Afrika Reisebuch von Jennifer McCann. Entdecke die Kultur und Vielfalt des Kontinents!

19,50 
(9 Kundenbewertungen)

Beschreibung

Afrika ist kein Land: Reisegeschichten von Angola bis Madagaskar

Unter­wegs mit Mini­bus und Moto­ta­xi erkun­det Jen­ni­fer McCann elf Län­der Zen­tral- und Ost­afri­kas. Seit Jah­ren zieht es sie immer wie­der dort­hin, im Ver­such, ihre Fas­zi­na­ti­on für den Kon­ti­nent zu ergrün­den. Sie fei­ert Weih­nach­ten an der Gren­ze von Ugan­da und Kenia, flüch­tet vor Ele­fan­ten an einem gabu­ne­si­schem Strand und arbei­tet in den Dro­gen­camps von Dar­essa­lam.

Jen­ni­fer McCann ent­deckt Gemein­sam­kei­ten und frap­pie­ren­de Unter­schie­de, aber auch, wel­che Wir­kung die Kolo­ni­al­zeit bis heu­te hat – vor Ort, und in unse­ren Köp­fen.

Erleb­nis­se aus Ango­la, Tan­sa­nia, Ugan­da, Kenia, Sam­bia, Sim­bab­we, Ruan­da, Gabun, Mala­wi, Mosam­bik und Mada­gas­kar.

* * * Auf der Short­list der »Schöns­ten Deut­schen Bücher 2022« der Stif­tung Buch­kunst * * *

Die Autorin

Jennifer McCann

Jen­ni­fer Mc‌Cann lebt und arbei­tet in ihrer Heimat‌stadt Han­no­ver als Leh­re­rin und Autorin. Unter ande­rem ver‌öffent‌lichte sie in den Antho­lo­gien The Tra­vel Epi‌sodes bei Malik Natio­nal Geo‌graphic. Ihr ers­tes Buch Rei­se­de­pe­schen aus Boli­vi­en und Peru er‌schien 2019. Unter­wegs auf oft unge­wöhn­li­chen Rou­ten und in loka­len Ver­kehrs­mit­teln rei­zen sie beson­ders die unge­plan­ten Begeg­nun­gen und Aben­teu­er, die sie mit eige­nen Vor‌ur‌teilen und Kli­schees kon­fron­tie­ren.

Das Buch »Afrika ist kein Land« von Jennifer McCann enthält:

  1. Rei­se­be­rich­te aus elf Län­dern Zen­tral- und Ost­afri­kas, dar­un­ter Ango­la, Tan­sa­nia, Ugan­da und Kenia, mit per­sön­li­chen Erleb­nis­sen sowie Aben­teu­ern.
  2. Kul­tu­rel­le Ein­bli­cke und Begeg­nun­gen: Beschrei­bun­gen der Unter­schie­de und Gemein­sam­kei­ten in den besuch­ten Län­dern sowie das täg­li­che Leben vor Ort.
  3. Refle­xio­nen über die Kolo­ni­al­zeit: Ana­ly­sen der fort­dau­ern­den Aus­wir­kun­gen der Kolo­ni­al­zeit auf die heu­ti­gen afri­ka­ni­schen Gesell­schaf­ten.
  4. Selbst­re­fle­xi­on: Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit eige­nen Vor­ur­tei­len und Kli­schees, die durch ihre Rei­sen her­aus­ge­for­dert wer­den.

Zusätzliche Informationen

Gewicht 0,5 kg
Größe 18,5 × 12,5 × 2,7 cm
Auflage

Erste Auflage, Originalausgabe

Autorin

Jennifer McCann

ISBN

978-3-96348-014-0

Seiten

256

Verlag

Reisedepeschen Verlag

9 Bewertungen für Afrika ist kein Land

  1. Suzann

    Ehr­li­cher Blick auf einen wun­der­schö­nen Kon­ti­nent
    »Afri­ka ist kein Land« von Jen­ni­fer McCann ist kein Rei­se­füh­rer, aber ein ganz tol­ler Rei­se­be­richt, der dafür sorgt, dass einen das Fern­weh so rich­tig fest packt.
    Ich habe den Kon­ti­nent Afri­ka lei­der noch nie bereist, aber da das einer mei­ner gro­ßen Träu­me ist, ist die­ses Buch für mich genau das Rich­ti­ge. Nach­ein­an­der berei­sen wir hier ganz ver­schie­de­ne afri­ka­ni­sche Län­der, wie Tan­sa­nia, Ugan­da, Kenia, Sam­bia, Mada­gas­kar, Ruan­da, Sim­bab­we, Mala­wi, Mosam­bik, Ango­la und Gabun.
    Wis­sen hat­te ich mir über die Län­der schon aus ande­ren Rei­se­be­rich­ten und Doku­men­ta­tio­nen ange­eig­net, aber so wie ich das hier prä­sen­tiert bekom­me, das ist noch­mal eine ganz ande­re Per­spek­ti­ve. Sie hin­ter­fragt hier auch ganz kri­tisch ihr eige­nes Ver­hal­ten als Tou­ris­tin und setzt ihre gemach­ten Erfah­run­gen auch mit der poli­ti­schen Situa­ti­on in Ver­bin­dung. Sehr gut fin­de ich auch den Brü­cken­schlag zur Kolo­ni­al­zeit, um zu begrei­fen, wie stark das immer noch nach­wirkt.
    Die Autorin führt uns hier aber natür­lich nicht nur die teil­wei­se gra­vie­ren­de Armut vor Augen, son­dern auch die atem­be­rau­ben­de Schön­heit der Natur, die Freund­lich­keit und Herz­lich­keit der Men­schen und auch die Gefah­ren, in die sie gera­ten ist.
    Der Schreib­stil ist sehr flüs­sig und leben­dig, ich kann mir alles gut vor­stel­len und mir ein Bild machen.
    Das Buch sel­ber ist ein wun­der­schön gestal­te­tes Hard­co­ver mit Lese­bänd­chen und schö­nen Illus­tra­tio­nen. Jedem Afri­ka­in­ter­es­sier­ten ist es ans Herz zu legen.

  2. nil_​liest

    Anders ein­tau­chen in den viel­fäl­ti­gen Kon­ti­nent Afri­ka

    Mit Kli­schees im Kopf reis­te die Autorin Jen­ni­fer McCann zunächst nach Tan­sa­nia und hat sich peu á peu 11 Jah­re lang Ost und Zen­tral­afri­ka erschlos­sen. Natür­lich nicht am Stück, son­dern auf ver­schie­dens­te Arten und Wei­sen auf Rei­sen und in Tan­sa­nia auch ein Jahr lang mit Welt­wärts (ähn­lich einem frei­wil­li­gen sozia­len Jahr).
    Aus die­sen Erfah­run­gen hat sie nun die­ses tol­le Buch gemacht: ‚Afri­ka ist kein Land‘. Allei­ne der Titel ist groß­ar­tig, denn es gibt noch so vie­le die unre­flek­tiert „Afri­ka“ wie eine Lan­des­be­zeich­nung in Refe­ren­zen ein­bau­en – unfass­bar. Und daher so gut gewählt, weil es das auf den Punkt gebracht aus­drückt was es zu über­win­den gilt!
    Jen­ni­fer McCann schreibt hoch­re­flek­tiert und bereis­te die Län­der nicht nur, son­dern über­denkt ihr Erleb­tes und setzt sie in Per­spek­ti­ve zum ehe­mals beherr­schen­den Kolo­nia­lis­mus und den heu­ti­gen west­li­chen Blick auf den Kon­ti­nent. Außer­dem fin­de ich es her­vor­ra­gend mit die­sem Buch ein Gegen­ge­wicht zu den vie­len nega­ti­ven Nach­rich­ten aus Afri­ka zu bekom­men um Ein­drü­cke berei­chert und das Gesamt­bild etwas zu dif­fe­ren­zie­ren.
    Übri­gens schreibt sie über 11 ost- und zen­tral­afri­ka­ni­sche Län­der und wer es genau wis­sen will, die fol­gen­den: Tan­sa­nia, Ugan­da, Kenia, Sam­bia, Mada­gas­kar, Ruan­da, Sim­bab­we, Mala­wi, Mosam­bik, Ango­la und Gabun.
    Bei­spiels­wei­se kann­te ich vor der Lek­tü­re ‚Gre­at Zim­bab­we‘ nicht! Jeder kennt das asia­ti­sche Ang­kor Wat oder die süd­ame­ri­ka­ni­schen Azte­ken­tem­pel, aber von die­ser Rui­nen­stadt Sim­bab­we, die auch noch namens­ge­bend für das Land war, hat­te ich noch nie gehört. Das gibt zu den­ken! Beein­dru­ckend wie sie mit ihren Tex­ten den Blick auf die Län­der ver­än­dern kann. Abseits von Medi­en­be­rich­ten gibt es hier eine sehr respekt­vol­le Dar­stel­lung.
    Der Ver­lag Rei­se­de­pe­schen hat die Tex­te wie­der ein­mal groß­ar­tig in Sze­ne gesetzt mit die­sem schmu­cken Buch. Das Cover hat als Reli­ef die Lan­des­gren­zen Afri­kas. Sehr gelun­gen!
    Jen­ni­fer McCann, die in ihrem All­tags­job mitt­ler­wei­le Leh­re­rin an einem Gym­na­si­um ist, hat bereits mit ‚Afri­ka ist kein Land‘ ihr zwei­tes Buch vor­ge­legt. Das ers­te war ‚Rei­se­de­pe­schen aus Boli­vi­en und Peru‘. Dür­fen wir alle auf eine Fort­set­zung hof­fen? Even­tu­ell nicht über West­afri­ka, die Maghreb­staa­ten, oder der süd­li­che Teil des Kon­ti­nents? Ich wür­de mich sehr freu­en!

    Fazit: Afri­ka ist ein Kon­ti­nent und es gilt ihn in all sei­nen Facet­ten zu ent­de­cken – die­ses Buch könn­te der ers­te Schritt sein!

  3. Sven­ja

    Fazit:
    Mir hat das Buch gefal­len und mir tat­säch­lich für eini­ges die Augen geöff­net. Ich habe eini­ges von Län­dern erfah­ren, über die ich nicht wirk­lich vie­les wuss­te und war von dem Mut der Autorin beein­druckt.

    Cover/​Aufmachung:
    Sowohl das Cover als auch die Auf­ma­chung ins­ge­samt gefal­len mir rich­tig gut! Vor allem die klei­ne Afri­ka-Kar­te ist sehr hilf­reich, wenn man bei einem Land wie z.B. Gabun erst­mal gar nicht so ganz genau weiß, wo das eigent­lich liegt. Vor jedem Kapi­tel sind pas­sen­de Zeich­nun­gen und Lese­bänd­chen fin­de ich ja immer rich­tig gut. Nur ein Man­kow: Hät­te sehr ger­ne noch Fotos im Buch gehabt…

    Mei­ne Mei­nung:
    Das Buch ist auf­ge­teilt in vie­le Kapi­tel, die ganz unter­schied­li­che Erleb­nis­se der Autorin auf ihren Rei­sen schil­dern. Dabei hält sie sich an kei­ne Chro­no­lo­gie, was prin­zi­pi­ell kein Pro­blem ist, aber doch teil­wei­se ziem­lich ver­wir­rend. Ich per­sön­lich hät­te es schö­ner gefun­den, zumin­dest eine zeit­li­che Ein­ord­nung zu haben. Zumin­dest was ihr Alter und die even­tu­ell allein schon dadurch noch bestehen­de Nai­vi­tät wäre dadurch viel­leicht etwas fass­ba­rer gewe­sen. Den Schreib­stil selbst moch­te ich wahn­sin­nig ger­ne.

    Rich­tig gut fand ich, wie sehr die Autorin ihre eige­nen Hand­lun­gen im Nach­hin­ein hin­ter­frag­te. Also den tou­ris­ti­schen Hin­ter­grund ihrer Rei­sen und vor allem die dadurch ent­stan­de­ne Aus­beu­tung eini­ger Bür­ger. Bereits in ihrer ers­ten Geschich­te, die Bestei­gung des Kili­man­dscha­ro, wur­de dies dadurch deut­lich, dass auf die Gesund­heit und den Schutz der Trä­ger kein gro­ßer Wert gelegt wur­de.

    Durch Erläu­te­run­gen, wie die poli­ti­sche Lage des Lan­des und vor allem auch die Hin­ter­grün­de, wie es dazu kam, waren sehr inter­es­sant. Aber auch wich­tig, weil sehr vie­les davon noch immer auf die Kolo­ni­al­zeit zurück­zu­füh­ren ist. Wie stark der Ein­fluss der »Wei­ßen« tat­säch­lich war und wie sehr sich das noch immer aus­wirkt… Eini­ge Bür­ger­krie­ge waren die Fol­ge.

    Eini­ge Schil­de­run­gen waren wirk­lich schreck­lich, zum Bei­spiel wie mit Die­ben umge­gan­gen wird. Auch das ist die bit­te­re Rea­li­tät; die Autorin hat kei­ne Scheu, uns Lesern auch hier genau vor Augen zu füh­ren, wie gut wir es eigent­lich haben. Denn genau das ist es, was Rei­sen in ärme­re Län­der einen wirk­lich lehrt: Demut.

    Aber nicht nur nega­ti­ves wird in die­sem Buch bespro­chen. Auch vor allem die Freund­lich­keit der Men­schen, natür­lich die Schön­heit des Lan­des und die vie­len Aben­teu­er, die Jen­ni­fer auf ihren Rei­sen erlebt hat. Eini­ge, aber ins­be­son­de­re das letz­te Kapi­tel haben mich noch mal ein wenig mit dem Buch »ver­söhnt«, weil die Schil­de­run­gen für mich teil­wei­se schon ziem­lich hart waren. Da kam die Lie­be zum Land für mein Emp­fin­den kurz­wei­lig nicht bei mir an.

  4. SiWel

    Ich mag die Bücher von Rei­se­de­pe­schen, von denen bereits eini­ge mein Bücher­re­gal schmü­cken. Sie sind immer etwas beson­de­res. So auch die­ses hier von Jen­ni­fer McCann, von der ich bereits ein ande­res Buch gele­sen habe. Bereits das matt­grü­ne Cover mit dem puz­zle­ar­ti­gen Tief­druck von Afri­ka ver­lei­tet dazu es stän­dig in die Hand zu neh­men und drü­ber zu strei­cheln. Natür­lich fehlt das Lese­bänd­chen auch nicht, wel­ches ich die­ses Mal häu­fi­ger genutzt habe, weil es kein Buch ist, dass man in einem zu Ende liest.

    Afri­ka, ein rie­si­ger Kon­ti­nent, facet­ten­reich, exo­tisch, traum­haft, voll mit Tier­ar­ten, die man hier, wenn über­haupt, nur im Zoo sieht, Aben­teu­er pur. Gedan­ken, die bestimmt jedem durch den Kopf gehen, wenn man das Wort Afri­ka hört. Jen­ni­fer McCann hat in die­sem Buch eini­ge ihrer gesam­mel­ten Rei­se­ein­drü­cke aus Afri­ka fest­ge­hal­ten, in dem man eini­ges von die­sen Gedan­ken auch fin­det. Sie war bereits vie­le Mal dort und lässt uns an ihren Erin­ne­run­gen von Ango­la bis Mada­gas­kar teil­ha­ben. Sie berich­tet offen, ehr­lich und selbst­kri­tisch, es gibt roman­ti­sche Sze­nen, aben­teu­er­haf­te und gefähr­li­che. Eben­so unge­schönt berich­tet sie von Armut, Aus­beu­tung, reli­giö­sem Fana­tis­mus und Dro­gen­camps. Man spürt aus jedem Bericht ihre Fas­zi­na­ti­on für Afri­ka, sei­ne Kul­tur und Geschich­te. Pri­va­te Fotos sucht man in dem Buch ver­ge­bens, aller­dings gibt es anfangs eines jeden Berich­tes eine wun­der­schö­ne far­big gestal­te­te Illus­tra­ti­on von Johan­nes Klaus. Für mich hat das die Rei­se­be­rich­te zusätz­lich berei­chert und die­se deut­lich von­ein­an­der getrennt.

    Afri­ka ist kein Land ist ein Buch bei dem man sich zum Lesen Zeit neh­men soll­te, denn es lässt viel Raum für eige­ne Gedan­ken.

  5. Poe­sie­soso

    Rei­se­ge­schich­ten und Erin­ne­run­gen an Momen­te, Gefüh­le und Begeg­nun­gen fern­ab der ver­trau­ten Hei­mat hält Jen­ni­fer McCann in ihrem über­aus schön gestal­te­ten Buch mit dem etwas pro­vo­zie­ren­den, aber so pas­sen­den Titel „Afri­ka ist kein Land“ fest.

    Seit 2010 bereist die Autorin den afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent immer wie­der, mal allein, meist in Beglei­tung. Im Buch sind 17 kur­ze Geschich­ten ver­sam­melt, in denen sie von ihrer Zeit in dem jewei­li­gen Land erzählt. Man­che Län­der bereist sie auf­grund ihrer Gegen­sät­ze und Viel­falt auch mehr­mals, sodass sie zwei Geschich­ten bekom­men haben. In Tan­sa­nia bei­spiels­wei­se ver­bringt sie bei ihrem zwei­ten Besuch im Rah­men eines Frei­wil­li­gen­diens­tes ein kom­plet­tes Jahr, ihre Nai­vi­tät bezüg­lich der exis­tenz­be­dro­hen­den Situa­ti­on vor Ort und der kata­stro­pha­len gesund­heit­li­chen Ver­sor­gung ändert sich in der Zeit all­mäh­lich in Ent­set­zen und dem drin­gen­den Bedürf­nis hel­fen zu wol­len. Der Umstand, dass dort nicht das Rechts­sys­tem ent­schei­det, son­dern die Men­schen­mas­se selbst, macht die Situa­ti­on natür­lich nicht bes­ser. Oft ist sie aber auch sehr tou­ris­tisch unter­wegs, wenn sie mit loka­len Gui­des durch den Dschun­geln wan­dert oder den Kili­man­dscha­ro besteigt. Was alle Län­der eint, sind die unsicht­ba­ren Regeln, die Jen­ni­fer erst wahr­neh­men kann, wenn ihr jemand Zugang gewährt. Oft stößt sie auf Unver­ständ­nis oder Ableh­nung, aber genau­so oft auf Herz­lich­keit und Hilfs­be­reit­schaft. Bei­des stellt die Autorin im Buch sehr offen und selbst­kri­tisch dar, gibt ihre eige­ne Unsi­cher­heit zu oder Momen­te der Schwä­che und Über­for­de­rung, was die Erzäh­lun­gen für mich sehr nah­bar macht.

    Auch beginnt sie sich, mit ihrer Haut­far­be aus­ein­an­der­zu­set­zen. Mal ent­facht sie damit bei den Ein­hei­mi­schen freund­li­che Neu­gier, dann wie­der Abnei­gung oder das expli­zi­te Gefühl von Fremd­heit. Kin­der haben Angst vor ihr, lau­fen weg, ande­re sind fas­zi­niert und buh­len um ihre Auf­merk­sam­keit. Aber nicht nur die Ein­woh­ner sind in ihrem Wesen so divers, son­dern auch die Natur. Es gibt lebens­be­droh­li­che Situa­tio­nen, wenn sie von Ele­fan­ten ver­folgt wer­den, mit Gift­tie­ren auf Wan­de­rung sind oder ver­un­rei­nig­tes Fluss­was­ser trin­ken. Doch in der rau­en Erha­ben­heit Tan­sa­ni­as und All­mäch­tig­keit der Natur kann sie in einem „stil­len Stau­nen“ (S. 103) tat­säch­lich ihren inne­ren Frie­den fin­den. Ihr kit­schi­ger Traum wird zur Rea­li­tät und sie wird wie­der­kom­men!

    Auch optisch ist die­ses Buch, wie vom Rei­se­de­pe­schen Ver­lag gewohnt, wie­der toll gestal­tet. Auf dem Cover sind die Lan­des­gren­zen tief­ge­prägt und jedem neu­en Kapi­tel ist eine far­bi­ge Illus­tra­ti­on vor­an­ge­stellt. Ins­ge­samt ein gelun­ge­nes Buch, um Afri­ka zu ent­de­cken. In man­chen Pas­sa­gen hät­te ich mir etwas mehr reflek­tie­ren­de Tie­fe gewünscht, vor allem in der ers­ten Hälf­te, auch waren die Zeit­sprün­ge teil­wei­se irri­tie­rend, eine kur­ze Notiz zu Jahr und Monat der Rei­se wäre hilf­reich gewe­sen.

  6. Saman­tha Bol­den

    Die vie­len Ant­lit­ze eines Kon­ti­nents

    Jen­ni­fer McCann aus Han­no­ver ist Leh­re­rin und Autorin.

    Sie besitzt einen schar­fen Blick und kann her­vor­ra­gend reflek­tie­ren. Sie scheut auch nicht davor zurück, sich selbst einer kri­ti­schen Innen­re­vi­si­on zu unter­zie­hen, im Span­nungs­ver­hält­nis der Euro­päe­rin ver­sus Afri­ka­nern, was Kli­schees und Vor­ur­tei­le angeht. Aber eben­so dem Rei­sen gegen­über und deren Fol­gen für die Umwelt.

    Sie besuch­te elf Län­der Zen­tral- und Ost­afri­kas. Tan­sa­nia, Ugan­da, Kenia, Sam­bia, Sim­bab­we, Ruan­da, Gabun, Mala­wi, Mosam­bik, Ango­la und Mada­gas­kar.

    Sie schil­dert ihre Erleb­nis­se und Aben­teu­er sowie durch­aus vor­han­de­ne Gefah­ren. Man erfährt Sozi­al­kri­ti­sches und über die His­to­rie, die exzel­lent ein­ge­bun­den wor­den sind.

    Sie betreibt eben­so­we­nig Eth­no­kitsch, indem sie Bräu­che der Ein­hei­mi­schen ver­klä­ren wür­de. Aber­glau­ben. Albi­nos müs­sen immer noch extrem lei­den. Das schlim­me Kapi­tel, die Hutus und Tut­sis betref­fend, fin­det eben­so Erwäh­nung.

    Ras­sis­mus, Armut, Explo­ita­ti­on, Fana­tis­mus, Ver­bre­chen. Sie beschö­nigt nicht die Schat­ten­sei­ten und spart sie auch nicht aus. Das ist sehr wich­tig.

    Aber die Schön­heit und das Gran­dio­se bekommt eben­so sei­nen berech­tig­ten Platz.

    Sie schreibt in einem sehr leben­di­gen Stil, sodaß es sehr ange­nehm ist, das Buch zu lesen.

    Über Afri­ka kur­sie­ren noch immer vie­le Mythen, Res­sen­ti­ments, Kli­schees, Fehl­ur­tei­le, Über- wie Unter­schät­zung. Solch ein Buch wie das hier kann dazu bei­tra­gen, das inter­kul­tu­rel­le Ver­hält­nis zu ent­zer­ren. Denn nur, wenn man sich rea­lis­tisch mit dem ver­meint­lich Frem­den aus­ein­an­der­setzt, kann bes­ser ver­ste­hen.

    Gegen­sei­ti­ges Ver­ständ­nis kann einen Sta­tus Quo beför­dern. Und die­ser kann der Mei­len­stein sein, um end­lich als gesam­te, ver­ei­nig­te Mensch­heit die drän­gen­den, bren­nen­den Pro­ble­me unse­rer waid­wun­den Erde zu lösen. Längst über­fäl­lig, als sepa­rat in sei­ner eige­nen Muschel zu mau­scheln.

    Das Hard­co­ver ist sehr edel. Mit Lese­bänd­chen, hap­tisch zu füh­len­dem Titel­bild sowie gelun­ge­nen Illus­tra­tio­nen von Johan­nes Klaus. Dan­ke, Jen­ni­fer McCann und Rei­se­de­pe­schen!!!!!

  7. Andrea

    Die Autorin Jen­ni­fer McCann erzählt in ihrem Buch von 11 Begeg­nun­gen mit Län­dern auf dem afri­ka­ni­schen Kon­ti­nent. Sie erzählt von inter­es­san­ten Begeg­nun­gen mit Men­schen und Kul­tu­ren und bewegt sich abseits der tou­ris­ti­schen Sehens­wür­dig­kei­ten und dem Kon­su­mie­ren von frem­den Län­dern und Kul­tu­ren. Sie ist immer selbst­kri­tisch und beschäf­tigt sich auf ihren Rei­sen mit den ver­steck­ten Vor­ur­tei­len, die wir oft unbe­wusst mit uns her­um­tra­gen. Sie ver­sucht Afri­ka von sei­ner ech­ten Sei­te ken­nen­zu­ler­nen. Wer denkt nicht an Safa­ris, wenn man Tan­z­a­nia hört? Wer kennt jedoch an das rie­si­ge Dro­gen­pro­blem, mit dem die Men­schen dort kämp­fen? Für mich ist das die Stär­ke des Buchs. Ich habe unheim­lich viel gelernt, die Din­ge anders gese­hen und mich trotz­dem unter­hal­ten gefühlt. Der Schreib­stil der Autorin ist sehr flüs­sig. Natür­lich hat auch sie kei­ne Lösung für die Pro­ble­me parat, aber der Leser wird zum Nach­den­ken und zur Refle­xi­on des eige­nen Rei­sens ange­regt. Trotz­dem ist dies ein posi­ti­ves Buch, das dem Leser sehr viel gibt.
    His­to­ri­sche Ereig­nis­se wer­den kurz und ver­ständ­lich erklärt, so dass man auch die poli­ti­schen und mensch­li­chen Tra­gö­di­en ein­ord­nen kann.
    Das Buch ist vom Rei­se­de­pe­schen-Ver­lag sehr lie­be­voll gestal­tet. Ergänzt wird der Text durch moder­ne Illus­tra­tio­nen zu Beginn jeden neu­en Kapi­tels. Das Cover zeigt Afri­ka und die Län­der­gren­zen sind ein­ge­stanzt. Die Bin­dung ist hoch­wer­tig, es gibt ein Lese­bänd­chen und der Ein­band ist sehr sta­bil. Ich fin­de die Bücher des Rei­se­de­pe­schen Ver­lags ste­chen aus der Mas­se der Rei­se­li­te­ra­tur her­aus und die­ses Buch ist kei­ne Aus­nah­me. Ich kann „Afri­ka ist kein Land“ von gan­zem Her­zen emp­feh­len.

  8. Aischa

    Dies ist – nach »Rei­se­de­pe­schen aus Boli­vi­en und Peru« das zwei­te Buch der Han­no­ve­ra­ner Bio­lo­gie-Leh­re­rin Jen­ni­fer Mac­Cann.

    Hier erzählt sie von ihren Rei­sen durch elf zen­tral- und ost­afri­ka­ni­sche Län­der, inklu­si­ve der bei­den Inseln Magadas­kar und San­si­bar. McCann schreibt kurz­wei­lig und unter­halt­sam und räumt mit vie­len Kli­schees auf. Sie ent­larvt scho­nungs­los ehr­lich, wie ihr Wis­sen über den zweit­größ­ten Kon­ti­nent durch post­ko­lo­nia­le Sicht­wei­sen geprägt wur­de. Die Autorin hin­ter­fragt ihr ego­is­ti­sches Ver­hal­ten als Afri­ka­tou­ris­tin, etwa wenn sie sich beim Auf­stieg auf den Kili­man­dscha­ro erst im Nach­hin­ein um die äußerst man­gel­haf­te Aus­rüs­tung ihrer Trä­ger Gedan­ken macht. Die­se unge­schön­ten Refle­xio­nen sind einer­seits eine Stär­ke die­ses Buchs. Ande­rer­seits geht mir McCann hier nicht weit genug, sie bleibt qua­si auf hal­ber Stre­cke ste­hen: Zwar hält sie sich (und letzt­lich auch vie­len Leser*innen) den Spie­gel vor und benennt klar eini­ge Pro­ble­me, die Tou­ris­mus ver­ur­sa­chen kann, etwa wenn es um Natur­schutz ver­sus Armuts­be­kämp­fung geht. Doch lei­der bleibt es beim Benen­nen des Sta­tus quo, Lösungs­vor­schlä­ge sucht man ver­geb­lich, hier bleibt die Autorin vage oder Ant­wor­ten feh­len völ­lig.

    Hin­ge­gen gelingt es ihr her­vor­ra­gend, his­to­ri­sche und kul­tu­rel­le Hin­ter­grund­in­fos kurz und prä­gnant zusam­men­zu­fas­sen.

    Auch optisch punk­tet das lie­be­voll gestal­te­te und kli­ma­neu­tral pro­du­zier­te Hard­co­ver. Zuvor­derst mit dem unge­wöhn­lich gestal­te­ten Cover; die Län­der­gren­zen sind ein­ge­prägt, so dass der Buch­de­ckel an ein Puz­zle erin­nert. Innen geben eine geo­gra­fi­sche Über­sichts­kar­te mit den bereis­ten Län­dern und ein Lese­bänd­chen Ori­en­tie­rung, und die moder­nen Farb­il­lus­tra­tio­nen von Johan­nes Klaus sind eine Augen­wei­de. Auf Fotos hat McCann dies­mal lei­der ver­zich­tet.

    Den­noch eine emp­feh­lens­wer­te Lek­tü­re für alle Afri­ka-Tou­ris­ten und sol­che, die es noch wer­den wol­len. Oder auch ein­fach für die­je­ni­gen, die ihr Bild von Afri­ka auf den Prüf­stand stel­len wol­len.

  9. Nico­le

    Auf dem Kili­man­dscha­ro und in der Seren­ge­ti ! Und den­noch kommt das Buch ganz ohne Aben­teu­er­pa­thos aus. Es ist eine ein­fühl­sa­me, acht­sa­me Annäh­rung an die Men­schen, die die Autorin auf ihrem Weg getrof­fen hat. Wun­der­schön geschrie­ben und toll gemacht!

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