The very beaten tracks

Wenn wir unter­wegs sind, fol­gen wir stets dem einem Leit­ge­dan­ken: Genie­ße dei­ne Qua­li­täts­zeit außer­halb des Büros und des stres­si­gen Arbeits­all­tags! Egal wohin oder wie du reist, ob ent­spannt, sport­lich mit Kul­tur­pro­gramm, ob du dich ver­wöh­nen lässt, den inne­ren Schwei­ne­kund bekämpfst oder die Kom­fort­zo­ne ver­lässt – hab Spaß dar­an und den­ke stets freu­dig an das Erleb­te zurück. Eigent­lich hat das zuwei­len auch auf Mal­lor­ca aus­ge­zeich­net funk­tio­niert…

Man könn­te also mei­nen, dass wir als wirk­lich erprob­te Rei­sen­de durch­aus wis­sen, wie man Trips und Aus­flü­ge ent­spannt und smart gestal­tet. Aber auch wir müs­sen zuge­ben: Nie­mand ist unfehl­bar! Wer mich kennt, der weiß, wie schwer ich aus der Fas­sung zu brin­gen bin. Trotz­dem ist es uns gelun­gen, Mal­lor­ca auch auf eine Art zu berei­sen, nach der ich abends völ­lig ent­nervt und schlecht gelaunt den Haken hin­ter einen ganz beschei­de­nen Urlaubs­tag set­zen muss­te. Dabei begann alles so viel­ver­spre­chend…

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REISEN BEDEUTET ERHOLUNG

Nach einer kur­zen Jog­ging­run­de bei strah­len­dem Son­nen­schein, star­te­ten wir den Tag völ­lig stress­frei mit einem wun­der­ba­ren Früh­stück in unse­rem Hotel Son Julia. Bei frisch gepress­tem Oran­gen­saft schmie­de­ten wir den Plan, mit unse­rem Miet­wa­gen zunächst zum nörd­lich gele­ge­nen Cap For­men­tor zu düsen und von dort ent­lang der male­ri­schen West­küs­te Rich­tung Deià und Val­de­mo­s­sa bis nach Ban­y­al­bu­far zu crui­sen. Ein Mal­lor­ca Klas­si­ker.

Why not – das Cap For­men­tor ist mit Sicher­heit einer der schöns­ten Aus­sichts­punk­te der Insel. Die Vor­freu­de, im Anschluss noch die ein oder ande­re ver­las­se­ne Bade­bucht anzu­steu­ern, beglei­te­te mich, als ich in aller Ruhe fer­tig früh­stück­te und einen letz­ten Foto-Spa­zier­gang durch die Gar­ten­an­la­ge mach­te, bis wir dann end­lich gegen 11:30 in unse­ren Fiat Qubo – der Name ist übri­gens Pro­gramm – stie­gen. Auf an die Nord­küs­te, auf ans Meer, auf zum Cap For­men­tor.

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REISEN BEDEUTET ENTSCHLEUNIGUNG

…aber nicht Still­stand! Unser Weg führ­te uns zunächst durch Port de Pol­len­ça nörd­lich von Alcu­dia. Bei­de Orte ste­hen in Bezug auf Hotel­bet­ten pro­zen­tu­al zur Flä­che gerech­net den süd­li­cher gele­ge­nen Tou­ris­ten­hoch­bur­gen in nichts nach. Wir zuckel­ten also vor­bei an krebs­ro­ten, bier­bäu­chi­gen Tank­top-Tou­ris, von Kreis­ver­kehr zu Kreis­ver­kehr. Unse­re Stim­mung war bereits leicht gedämpft, schließ­lich woll­ten wir uns doch lie­ber in die Fer­ne bli­ckend den Wind um die Nase wehen las­sen anstatt Frit­teu­sen-Duft und Abga­se zu schnup­pern.

Kaum hat­ten wir die Orte hin­ter uns gelas­sen, stan­den wir im Stau. Es führt näm­lich nur eine Ser­pen­ti­nen­stra­ße hin­auf zum Mira­dor de la Nao und von dort aus wei­ter zum Leucht­turm am Cap. Wenn aber zahl­rei­che Rei­se­bus­se auf senio­ri­ge Exper­ten in Miet­wa­gen tref­fen, geht nichts mehr. Ja, wir waren spät dran und unser Ziel war ein Tou­ris­ten­ma­gnet. Aber hey, wir waren doch immer­hin in der Neben­sai­son unter­wegs. Ich war genervt. Im Stau zu ste­hen macht schon kei­nen Spaß – bei Son­nen­schein im Stau zu ste­hen geht gar nicht! Ent­schleu­ni­gung am A…

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REISEN BEDEUTET FLEXIBILITÄT

Nach­dem wir gefühl­te zwei Stun­den spä­ter den Rei­se­bus-Park­platz hin­ter uns gelas­sen hat­ten – yeah, die dür­fen hier nicht wei­ter – ging es ENDLICH vor­an. Auf dem zwei­tem Teil der Stre­cke ist die Stra­ße so schmal und kur­ven­reich, dass hier nur PKWs und Renn­rad­fah­rer unter­wegs sind. Links und rechts eröff­ne­ten sich Katha­ri­na traum­haf­te Bli­cke auf tür­kis­far­be­nes Was­ser. Ich muss­te mich hin­ge­gen voll auf die Stra­ße kon­zen­trie­ren, da ich mit noch immer ange­schwol­le­ner Hals­schlag­ader mög­li­cher­wei­se etwas schnel­ler als emp­foh­len unter­wegs war.

Der rei­fen­quiet­schen­de Spaß währ­te nur kurz, da (wie soll­te es auch anders sein) wir kurz vor dem Ziel erneut zum Ste­hen kamen. Dies­mal stau­te sich der Ver­kehr, weil der Leucht­turm Park­platz viiiii­ie­el zu klein ist. Wir stan­den, und stan­den und stan­den. Der Motor wur­de nur noch alle paar Minu­ten und für maxi­mal drei Auto­län­gen ange­wor­fen. Es pas­sier­te so wenig, dass selbst die omni­prä­sen­ten Zie­gen zum High­light wur­den.

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Ich lie­be es, auf Rei­sen mobil zu sein. Denn Mobi­li­tät bedeu­tet Fle­xi­bi­li­tät und somit die Chan­ce, kurz­fris­tig sei­ne Plä­ne zu ändern, nach Lust und Lau­ne Stopps und Umwe­ge ein­zu­bau­en und sich unab­hän­gig von vor­ge­ge­be­nen Rou­ten, Fahr­zei­ten und ande­ren Rei­sen­den zu bewe­gen. Nun war aber die­se Stra­ße so schmal, dass an ein Wen­de­ma­nö­ver nicht zu den­ken war. Es ging weder vor noch zurück.

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REISEN BEDEUTET FREUDE

Nein, ich habe den Aus­blick vom Kap nicht genos­sen und nein, auf dem Rück­weg hat­ten wir auch kei­ne freie Fahrt. Aber ja, die Land­schaft und die Aus­sicht waren atem­be­rau­bend schön – zumin­dest berich­te­te Katha­ri­na davon.

Was bleibt ist die Erkennt­nis: Mach auf Rei­sen dein Ding, fol­ge dei­nem Rhyth­mus und nicht den Vor­ga­ben dei­nes Ter­min­ka­len­ders. Aber über­le­ge dir auch, wie dein Umfeld tickt und ver­in­ner­li­che, dass Du nicht allei­ne auf der Welt bist. Wann immer es tol­le Orte gibt an die man ohne gro­ße kör­per­li­che Anstren­gung gelangt wirst Du nie allein sein. Es sei denn Du machst den extre­me ear­ly bird oder es gießt aus Kübeln.

Für mich war der Trip äußerst lehr­reich und im Nach­hin­ein habe ich mich mehr über mich selbst und mei­ne schlech­te Lau­ne auf­grund mei­nes selbst ver­schul­de­ten »Anfän­ger­feh­lers« und unse­res schlech­ten Zeit­ma­nage­ments als über die Situa­ti­on an sich geär­gert. Es gibt wirk­lich schlim­me­res, als ohne Ter­mi­ne bei bes­tem Wet­ter durch eine traum­haf­te Land­schaft zu tuckern. Wie sagt man so schön in Süd­afri­ka: „If you smi­le at natu­re, natu­re will smi­le at you.“ Ob ich für den Mas­sen­tou­ris­mus geschaf­fen bin, bezweif­le ich wei­ter­hin. Aber ich wer­de ver­su­chen, es zukünf­tig mit einem Lächeln abzu­tun.

Next Stopp: Mit der Fäh­re von Port de Soll­er nach La Cal­obra. Aaahhhhhhh.

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Erschienen am



Antworten

  1. Avatar von Johannes
    Johannes

    Also ich fin­de ja, Mal­lor­ca ist am Schöns­ten in der Neben­sai­son, wenn man die Tou­ris­ten­mas­sen ver­mei­den will. Und außer­dem ist’s auch noch güns­ti­ger und schont die Ner­ven. Hier ein paar Tipps für Mal­lor­ca-Akti­vi­tä­ten im Früh­jahr: https://www.marcelremusrealestate.com/blog/artikel/mallorca-im-fruehling-immer-eine-reise-wert/.

    P.S.: Fin­de die Fotos auch top gemacht!

    Grü­ße Johan­nes

  2. Avatar von Jenny

    Hey ihr bei­den, da hat­tet ihr ja wirk­lich Pech. Wir waren inzwi­schen bestimmt sechs­mal am Mira­dor und stan­den noch nie im Stau – offen­bar habt ihr genau die Tages­zeit abge­passt, an der alle Tou­ris­ten ihr Tages­pro­gramm dort star­ten?

    Klei­ner Geheim­tipp: Beim nächs­ten Mal (doch, doch!) biegt gleich am Park­platz des Mira­dor auf die mini­k­lei­ne Stra­ße ab, die rechts berg­an führt und aus­sieht, als wür­de man da nicht lebend wie­der run­ter­kom­men. Die führt zum Tala­ya de Alcu­dia hin­auf, dem klei­nen Türm­chen, das auf den Fel­sen hoch über dem Mira­dor thront. Wahn­sinns-Aus­sicht, wag­hal­si­ge Kra­xe­lei und eine ver­las­se­ne Mili­tär-Rui­ne – und kaum Tou­ris­ten, denn da hin­auf wagt sich kaum jemand!

    LG, Jen­ny

  3. Avatar von Tabitha

    Ich muss­te wirk­lich schmun­zeln bei Eurem erfri­schen­den Bericht. Als ich 15 war, wur­de ich in Pisa des­il­lu­sio­niert: Kein ein­sa­mer schie­fer Turm, son­dern Men­schen­mas­sen ohne Ende. Und dann ist mir noch fast eine tote Tau­be auf den Kopf gefal­len. Wie Ihr schon schreibt: An man­chen Orten muss man sich ein­fach vor­her drauf ein­stel­len…

  4. Avatar von Cornelia Glenz via Facebook

    Senio­ren Bas­hing ist auch nicht nett.

  5. Avatar von Roya Golchin-far via Facebook

    Dei­ne Rei­se­be­schrei­bung fin­de ich ganz schlecht! Wer hat denn da noch Lust nach Mal­lor­ca zu rei­sen? Und als Rei­se­ken­ner soll­te man eben­falls wis­sen, dass Mal­lor­ca auch in der Neben­sai­son ein sehr belieb­tes Ziel ist! Das ist schon seit 50 Jah­ren so! Aber gut, gelikt habe ich nur die Fotos, weil ich Mal­lor­ca als wun­der­schö­ne Insel emp­fin­de, rund­um! Du hast echt schwa­che Ner­ven!

  6. Avatar von Norah

    Hi Hen­ryk,

    eure Erfah­rung hat mich an mei­nen Aus­flug nach Cin­que Terre erin­nert. Ich weiss auch nicht wes­halb ich mir das so idyl­lisch vor­ge­stellt habe; in mei­ner Phan­ta­sie waren da nur die schö­nen far­bi­gen Häu­ser, schma­le Gas­sen, das Meer und ich. In der Rea­li­tät fühl­te ich mich wie Vieh, ein­ge­quetscht in einer Her­de Senio­ren… Da habe ich mich zuerst auch etwas geär­gert, aber du hast schon recht: Man soll­te ver­su­chen es trotz­dem zu genie­ßen 🙂

    Inzwi­schen bin ich etwas rea­lis­ti­scher gewor­den und steue­re gewis­se stark tou­ris­ti­sche Zie­le gar nicht mehr an. Oder berei­te mich vor­her men­tal dar­auf vor 😉

    LG Norah

  7. Avatar von andi

    Hi, super­cool.
    Darf ich fra­gen wel­che Kame­ra du nutzt?
    Top Fotos.
    LG

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