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Goa ist speziell. Meine erste Assoziation war “Hilfe! Kuta reloaded‹, stimmt aber nicht, hier sind gar keine Australier. Die Spezie des Goaurlaubers ist schwer zu definieren, es bewegt sich zwischen wenig fröhlich gestimmten russischen Pauschaltouristen und unterernährten Dauerhippies mit glasigem Blick. Dazu kommen natürlich die indischen Kurzurlauber, denen es überhaupt nichts ausmacht, zu Zehntausenden auf Müllbergen zu sitzen und den Sprösslingen beim Bananariding im trüben Wasser zuzuschauen.
Morgens beim Müsli-Frühstück sitze ich gemütlich auf der Strandterrasse eines Cafés, während unten ein älterer Herr mit Geschirrtuch auf dem Kopf und Leopardenstring um die Hüften am Wasser entlangjoggt. Guten Morgen! Ich schaffe es leider nicht, den Sommersonnestrand-Filter anzuschalten und meinen ausgeleierten Bikini auszuführen, da kriege ich nicht nur Sonnenbrand von, sondern auch ein schlechtes Gefühl. Indische Frauen in Saris sind einfach tausendmal schöner und würdevoller als weiß-pinke Popos in zu kleinen Hosen, und wenn die dann noch auf penetrante Verkaufsversuche mit “go away” reagieren, kriege ich Würgereiz.
Was wirklich Spaß macht, ist Mopedfahren. Mit unwesentlicher Verspätung habe ich meinen Rollerführerschein gemacht, und es ist tatsächlich nicht schwerer als Fahrradfahren. Mein Beifahrer war anscheinend mäßig entspannt, denn kurz darauf beschloss er, dass er nun auch Motorradfahren kann und seitdem ist es mit Rollerfahren vorbei, wir gehören zur cool crowd. Abends wird ja in Goa angeblich sehr wild gefeiert, so mit künstlich erzeugten psychedelischen Farben und so. Wir haben es wirklich versucht, nur sind die Parties so gut versteckt, dass man eigentlich nur Menschen auf dem Weg trifft, die orientierungslos auf ihren Rollern über Feldwege hoppeln und dabei versuchen, souverän auszusehen. Vielleicht hilft bei der Suche auch Drogenkonsum, der recht wahllos angepriesen wird. Eine etwa siebzigjährige britische Lady zum Händler: “Thank you very much, we don’t smoke that stuff.” Fazit: Grandioses Pflaster für soziologische Studien, die schönsten Strände gibt’s woanders.
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Wenn du die Studien vertiefen willst, leg dich doch nochmal im Bikini an den Strand. Du wirst Blickfang der 30 köpfigen Männergruppen, die alle parallel den Kopf nach dir umdrehen, während sie vorbeiziehen. Oder die irgendwann mit einer Videokamera über dir stehen, solltest du einschlafen. Vielleicht kommt auch die Kuh, die mit Glocken und Stofftieren und mordsmäßig Zeug behängt ist, um dir dein Sandwich wegzufressen.
Ich war ungelogen Augenzeugin, wie der Tourismusminister von Karnataka mit dem Hubschrauber einflog, seither skandiere ich »Karnataka is the best«. Ansonsten: Keine Ahnung, was bei mir schief laeuft, ich fand ja auch Bali doof. Kaaarnataaakaaaa!
hmmmmm… ich vermute dringendst, dass du deine seele dem indischen tourismusministerium verkauft hast, und jetzt unter dem deckmantel einer unabhängigen touristin übertrieben begeisterte werbung für goa machst.
immer das gleiche, geld verdirbt die besten. oder wurden dir nur die augen geöffnet?
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