Von Meeresrauschen und fehlender Urlaubsstimmung – Sardinien mit Kindern

Seit einer Woche sind wir jetzt auf Sar­di­ni­en. Sar­di­ni­en mit Kin­dern. Eine wah­re Per­le im Herbst. Ide­al um den Som­mer noch ein biss­chen zu ver­län­gern. Noch ein­mal in den Biki­ni zu schlüp­fen. Das Salz auf der Haut zu spü­ren. Ton­nen von lecker ita­lie­ni­scher Eis­creme zu essen. Von Piz­za, Pas­ta und Mee­res­früch­ten.

Kleinigkeiten, die auf einmal explodieren.

Es klingt alles so schön. Es ist auch alles so schön. In unse­rem Urlaub auf Sar­di­ni­en mit Kin­dern. Aber irgend­wie fin­de ich die­ses Mal nicht so rich­tig in den Urlaubs­mo­dus. Zu vie­le Gedan­ken habe ich mit auf die­se wun­der­schö­ne Insel genom­men. Gedan­ken, die es mir schwer machen, unbe­schwert in den Tag zu leben. Zu genies­sen. Zu lachen. Fröh­lich zu sein. Nicht bei jeder Klei­nig­keit zu explo­die­ren. Das bin ich nor­mal über­haupt nicht. So ken­ne ich mich gar nicht… 

Aber wor­an liegt das? Das war doch sonst immer mein Mann, der geschlaucht von der Arbeit Zeit gebraucht hat. Zeit um run­ter zu fah­ren und in Urlaubs­stim­mung zu kom­men.

LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern- Der Hafen von Genua bei Nacht.
LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Felsformationen bei einem aufziehenden Gewitter auf Sardinien.
LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Mama Tina mit ihren drei Mädels auf einer Wiese.

Es fällt mir nicht leicht, mir das einzugestehen.

Aber ich habe defi­ni­tiv zu viel gear­bei­tet. Zu vie­le Näch­te vor dem Com­pu­ter ver­bracht. Zu vie­le Näch­te mit For­men und Far­ben. Tex­ten und Bil­dern. Hin und her jon­gliert. Ihr dürft mich nicht falsch ver­ste­hen. Ich lie­be mei­nen Job. Din­gen ein visu­el­les Gesicht zu geben. Das ist für mich ein­fach mehr als «nur» ein Job. Das ist für mich eine Pas­si­on. Eine Lei­den­schaft. Aber zu viel ist ein­fach zu viel.

LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Die Mädels beim Basteln auf dem Campingplatz.
LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Bunte Perlen an einem Baumstamm.
LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Die Mädels liegen auf dem Boden am Campingplatz.

Erholung – Baby – Chaos?

Zudem ist es unser ers­ter län­ge­rer Urlaub mit drei Kin­dern. So schön und auf­re­gend es ist, wie­der ein Baby mit an Bord zu haben. So unge­wohnt ist es auch. Die noch unter­schied­li­chen Tages­rhyth­men in Ein­klang zu brin­gen. Dass ist gera­de die gros­se Her­aus­for­de­rung. Wäh­rend unse­re bei­den Gros­sen nach einem schnel­len Müs­li-Früh­stück schon längst bereit für Aben­teu­er am Strand sind, braucht unse­re Jüngs­te noch etwas mehr Zeit. Zeit und Ruhe, die wir ihr unbe­dingt geben müs­sen, und auch wol­len. Die ers­ten Tage haben uns deut­lich gezeigt, dass unser klei­nes Ener­gie­bün­del hier alles span­nend fin­det. So span­nend, dass Schla­fen und Essen in ihren Augen voll­kom­men unwich­tig sind. So span­nend, dass wir ihr einen klei­nen Lauf­stall aus unse­ren Bier­bän­ken bau­en muss­ten. Krab­beln ist schön und gut, aber nicht mehr genug. Seit ein paar Tagen wird gestan­den und die ers­ten Schritt­chen aus­pro­biert. Sie hat defi­ni­tiv kei­ne Zeit zu ver­lie­ren. Hach… mein klei­nes Ener­gie­bün­del. Mit dir wer­de ich wahr­schein­lich noch so man­chen Berg bestei­gen.

LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Unser Baby steht am Boden zwischen zwei Bierbänken.
LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Kind breitet Sachen auf Handtuch aus am Strand.

Südamerika. Noch weit weg und doch so nah?

Ich seh­ne mich sehr nach gemein­sa­men Aben­den mit mei­nem Mann. Vor dem Bus. Bei Ker­zen­schein. Gril­len­zir­pen. Ster­nen­him­mel und einem guten Glas Wein. Es gibt so vie­le The­men die ich mit ihm bespre­chen möch­te, Unse­re  Süd­ame­ri­ka-Rei­se ist Tag täg­lich in unse­ren Köp­fen. Formt sich Stück für Stück. Vor allem das The­ma VW Bus ist natür­lich seit unse­rer Ent­schei­dung nicht mit unse­rem  Space­Cam­per zu fah­ren wie­der brand aktu­ell. Zum Glück haben wir noch eine Woche. Eine Woche auf die­ser wun­der­schö­nen Insel. Sar­di­ni­en. Sar­di­ni­en mit Kin­dern.

LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Papa Daniel mit seinen Mädles am Strand mit Felsen.
LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Unser Baby mit ihrer grossen Schwester am Strand vor einem kleinen Felsen.
LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Unser Baby und unsere Mittlere liegen am Strand und spielen mit dem Sand.

Drückt mir die Dau­men, dass ich bald Erho­lung fin­de, zur Ruhe kom­me, und nicht mit den Kin­dern am Abend erle­digt mei­ne Augen schlies­se. Dass wir end­lich hier raus kom­men und ein biss­chen Wild Cam­pen kön­nen.

LIFE-for-FIVE-Sardinien-mit-Kindern-Unser SpaceCamper bei Sonnenuntergang am Strand.

Antworten

  1. Avatar von Tina

    Lie­be Sirit
    Oh ja, ich wuss­te in dem Moment auch nicht, ob ich wei­nen oder lachen soll­te. Wenn ich mir jetzt den Text durch­le­se, muss ich zumin­dest ganz schön schmun­zeln…
    Den drei Kids geht es wun­der­bar. Uns mitt­ler­wei­le auch. Wie unse­re Geschich­te wei­ter geht, wirst du hier nach und nach erfah­ren. Es bleibt wei­ter span­nend, und kommt zu einer sehr über­ra­schen­den Wen­de 🙂

    Ich grüs­se dich ganz Herz­li­che aus dem War­men. Hut ab, dass du dich als Allein­er­zie­hen­de Selb­stän­dig machst. Ich schau ger­ne mal bei dir rein!
    Ein Pro­sit auf das Leben
    Tina

  2. Avatar von Sirit

    Kukuk Ihr Lie­ben! Ich weiß gar nicht ob ich gera­de wei­nen oder lachen soll. Dan­ke für Euren Text und die Ehr­lich­keit dar­in! Respekt, dass Ihr 3 (DREI!!) kids habt!

    Ein posit­ves Schacka zu Euch aus dem Wes­ten Deutsch­lands. Ich bin sin­gle mom und könn­te auch so eini­ge Tex­te schrei­ben über die Rea­li­tät ver­sus der Roman­tik. Alter Schwe­de! Ich mei­ne die­ser stän­di­ge Schlaf­man­gel killt aber auch schon eini­ges.…

    Und nun ver­su­che ich mich mit schrei­ben etc. selb­stän­dig zu machen (www.textwelle.de – ger­ne mal rein schau­en und einen net­ten Kom­men­tar abge­ben). Habe ein eige­nes Kind und noch ein paar ehren­amt­li­che ande­re Kin­der … puh!!!! Hül­fe.

    Aber kommt: hal­tet durch! Heu­te Abend mal ein Glas Wein und ein Pro­sit auf die Dank­bar­keit im All­ge­mei­nen, dass wir es im Grun­de doch so unend­lich gut haben!

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