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Facettenreicher Roadtrip durch Italien

Mit Auto durch Venetien

Wir begin­nen unse­re Fahrt in Tre­vi­so Air­port in der Regi­on Vene­to. Auf die­sem Flug­ha­fen lan­den alle Rei­sen­den, die nach Vene­dig flie­gen möch­ten. Er befin­det sich cir­ca 3 Kilo­me­ter west­lich von Tre­vi­so und unge­fähr 25 Kilo­me­ter Luft­li­nie nörd­lich von Vene­dig. Über autoeurope.de kannst du den Miet­wa­gen dei­ner Wahl online buchen und am Flug­ha­fen direkt abho­len. Die Buchung ist unkom­pli­ziert und in weni­gen Klicks erle­digt. Und Auto Euro­pe arbei­tet mit allen gän­gi­gen Anbie­tern wie Hertz, Europ­car, Sixt, Avis, Bud­get und vie­len mehr zusam­men. Tipp: Auto Euro­pe hat eine tole­ran­te Stor­nie­rungs­po­li­tik: bis zu 48 Stun­den vor Abho­lung, kann man kos­ten­frei stor­nie­ren.

Unser ers­tes Ziel ist der fami­li­en­freund­li­che Bade­ort Ligna­no an der Adria, wofür wir in etwa 90 Kilo­me­ter unter­wegs sein wer­den. In Deutsch­land wür­de man an die­ser Stel­le viel­leicht mit einer Fahr­zeit von gut einer Stun­de rech­nen, nicht so in Ita­li­en. Zum einen ist das maut­pflich­ti­ge Auto­bahn­netz nicht ganz ver­gleich­bar mit unse­rem, zum ande­ren kommst du auf den Land­stra­ßen nicht so schnell vor­an. Wer dabei an nie­der­säch­si­sche Bun­des­stra­ßen denkt, auf denen man wahr­lich lan­ge Stre­cken mit 100 Stun­den­ki­lo­me­ter bis zur nächs­ten geschlos­se­nen Ort­schaft „rasen“ kann, wird in Ita­li­en eines bes­se­ren belehrt.

Hier ist es oft kaum aus­zu­ma­chen, wo ein Ort beginnt und wo er wie­der endet. Allent­hal­ben gibt es ent­lang der stän­dig geschwin­dig­keits­be­grenz­ten Land­stra­ße Ein- und Aus­fahr­ten zu Restau­rants, Fir­men und Geschäfts­be­rei­chen, sodass du eher sel­ten die Chan­ce hast, mal schnel­ler als mit 50 Stun­den­ki­lo­me­ter unter­wegs zu sein. Das ist aber nicht wei­ter schlimm, weil du dir ja als Tou­rist Zeit neh­men möch­test, die schö­ne Land­schaft schon wäh­rend der Auto­fahrt in vol­len Zügen zu genie­ßen.

Ligna­no befin­det sich auf einer Art Halb­in­sel im öst­li­chen Bereich des Taglia­men­to-Del­tas und grenzt die wei­te Lagu­na di Mara­no von der Adria ab. Der Ort ist in die drei Stadt­tei­le Rivie­ra, Sab­bia­do­ro und Pine­ta unter­glie­dert, Letz­te­rer bekam sei­nen Namen in Anleh­nung des dor­ti­gen Pini­en­wal­des, der im Ver­ein mit der Mee­res­luft aus Ligna­no prak­tisch einen Luft­kur­ort macht. Es gibt meh­re­re reiz­vol­le Frei­zeit­parks und einen Zoo, die gera­de Kin­der­her­zen höher­schla­gen las­sen.

Inso­fern ist Ligna­no ein guter Aus­gangs­punkt, um von hier aus mit dem Auto ein paar inter­es­san­te Tages­aus­flü­ge zu machen. Ganz in der Nähe sei der Besuch von San Miche­le al Taglia­men­to und der benach­bar­te Bade­ort Bibio­ne emp­foh­len. Noch etwas wei­ter west­lich befin­det sich der aus­ge­dehn­te Strand von Caor­le. Beden­ke, dass es sich hier um ein rie­si­ges, bra­cki­ges Feucht­ge­biet han­delt, das in wei­ten Bögen umfah­ren wer­den muss. Zwar kannst du den nächs­ten Ort in greif­ba­rer Nähe sehen, aber du wirst stau­nen, wie lan­ge du jedes Mal mit dem Auto dort­hin unter­wegs bist.

Architektonische Vielfalt eingebettet in reizvoller Geologie

In etwa par­al­lel zur Lagu­na di Mara­no brauchst du mit dem Auto für die gut 60 Kilo­me­ter bis Gra­do min­des­tens eine Stun­de. Doch halt, cir­ca zehn Kilo­me­ter bevor du nach Gra­do rein­kommst, liegt Aqui­leia auf dei­nem Weg. Dort soll­test du unbe­dingt jene schö­ne, ruhi­ge Park­an­la­ge mit den römi­schen Hin­ter­las­sen­schaf­ten besu­chen: „Area Archeo­lo­gi­ca di Aquleia“. Aber auch die patri­ar­cha­li­sche Basi­li­ka, die um das Jahr 1000 errich­tet wor­den war, beein­druckt ihre Besu­cher mit ihren Mosai­ken, die noch aus dem 4. Jahr­hun­dert stam­men. Das roma­ni­sche Bau­werk gehört übri­gens zum UNESCO-Welt­kul­tur­er­be.

Gra­do war einst nur ein klei­nes Fischer­dorf, hat sich aber zu einer ech­ten Tou­ris­ten­at­trak­ti­on ent­wi­ckelt. Sei­ne Lage ist auch ein­zig­ar­tig. Um bis zu der weit vor­ge­la­ger­ten Küs­ten­dü­ne zu gelan­gen, fährst du erst ein­mal gan­ze vier Kilo­me­ter lang auf der schma­len SR352 direkt durch die Lagu­na di Gra­do, vor­bei an der Iso­la di Gor­go.

Von Gra­do aus kannst du auf der SP19 in öst­li­cher Rich­tung bis Tri­est wei­ter­fah­ren. Fol­ge dazu zunächst den Hin­wei­sen nach Mon­fal­co­ne, danach fährst du auf der Euro­pa­stra­ße E70 wei­ter auf Tri­est zu. Doch eini­ge Kilo­me­ter davor kommt die Aus­fahrt „Bor­go Grot­ta Gigan­te“, die du unbe­dingt neh­men soll­test. Es han­delt sich um eine rie­si­ge Tropf­stein­höh­le, in der es min­des­tens 1000 Trep­pen­stu­fen gibt. Hier soll­te man gut zu Fuß sein und sich auch eine klei­ne Jacke über­zie­hen.

In der Archi­tek­tur von Tri­est ist der 500 Jah­re lan­ge Ein­fluss des Habs­bur­ger Rei­ches Öster­reich-Ungarn auch heu­te noch all­ge­gen­wär­tig. Die oft ver­wen­de­te Bezeich­nung „Wien am Meer“ ist da nur all­zu berech­tigt. Die Stadt befin­det sich im Bereich der Aus­läu­fer des rie­si­gen slo­we­ni­schen Karst­ge­biets, jener schrof­fen, aus Kalk­stei­nen auf­ge­bau­ten, tro­cke­nen Hoch­land­schaft, die für ihre Doli­nen und Höh­len bekannt ist. Neben der Grot­ta Gigan­te auf ita­lie­ni­scher Sei­te kennt wohl jeder das rie­si­ge Höh­len­sys­tem „Pos­to­j­na“ süd­west­lich von Ljublja­na.

Venedig – Krönender Abschluss der Kurzreise durch Norditalien

Von Ligna­no aus bege­ben wir uns noch­mals in west­li­che Rich­tung mit dem Zwi­schen­ziel Lido di Jeso­lo. Dort ange­kom­men hal­ten wir das Auto aber noch nicht an, son­dern fah­ren fast 20 Kilo­me­ter wei­ter bis zum Pun­ta Sab­bio­ni, wo es nicht mehr wei­ter­geht. Die weni­gen Kilo­me­ter bis dort­hin kom­men uns wie eine Ewig­keit vor, denn wir ahnen schon, dass wir von die­ser Stel­le aus in der Fer­ne die Sil­hou­et­te der „Per­le der Adria“ sche­men­haft erken­nen kön­nen.

Nach­dem wir end­lich einen Park­platz gefun­den haben, betre­ten wir die Per­so­nen­fäh­re, die nicht mal so teu­er ist. Sie wird uns unge­fähr sie­ben Kilo­me­ter weit durch die wei­te Lagu­ne von Vene­dig schau­keln, eine ganz tol­le Fahrt und die beein­dru­cken­de Stadt kommt uns unauf­halt­sam immer näher. Pla­ne dei­ne Rück­fahrt so, dass du auf der Fäh­re den Son­nen­un­ter­gang über Vene­dig erlebst, das ist unver­gess­li­che, pure Roman­tik.


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