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Jennifer Glas liebt intensive Momente – in Begegnungen mit Menschen, beim Wandern, in fremden Kulturen oder beim Yoga. Nach einer zweijährigen Weltreise hängte sie ihre Karriere als Kreativdirektorin an den Nagel, um als freischaffende Designerin und Mutter stets neue Abenteuer zu suchen. Peter Glas begeistert sich für Abenteuer und Neues, sei es beim Mountainbiken, Offroad-Fahren oder als Coach und Therapeut. Er ließ seinen Job als Personalleiter hinter sich, um mit Jennifer die Welt zu bereisen. Seit der Geburt ihrer Tochter ist jeder Tag für ihn ein neues Abenteuer. Gemeinsam wagten Jennifer und Peter den Neuanfang auf einer abenteuerlichen Hochzeitsreise von München über den Balkan, Iran, Oman, Indien und Südostasien bis nach Wladiwostok. Sie entdeckten asiatische Metropolen, die Einsamkeit des Himalayas und die Weiten der Mongolei, aber am meisten beeindruckten sie die Begegnungen mit Menschen. In 30 Monaten bereisten sie Asien und Europa und fanden heraus, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist. Ihr Buch »Roadtrip – Eine Liebesgeschichte« ist nicht nur eine Erzählung von Abenteuern, sondern bietet auch praktische Tipps für Weltreisende: Budget, Van-Infos, Packlisten und die schönsten Stellplätze.
Was hat euch dazu inspiriert, eure Hochzeitsreise zu einer abenteuerlichen Weltreise von München bis nach Wladiwostok zu machen?
Unsere größte Inspiration war vielleicht die Tatsache, dass wir beide uns in einem Lebensabschnitt befanden, in dem wir einen Schritt aus unserem Leben heraustreten wollten um innezuhalten, zu spüren wer wir sind und was wir uns für den Rest unseres Lebens vorstellen. Aber die größte Motivation war ganz einfach, dass wir – frisch verliebt – einfach möglichst viel Zeit miteinander verbringen wollten. Zunächst dachten wir an eine Auszeit für etwa 6 Monate, das Ziel war Indien – über den alten Hippie-Trail. Doch schon schnell wurde klar, dass uns das Leben auf Reisen gefällt und wir noch ein wenig weiterfahren und unsere Zweisamkeit genießen möchten. Unsere Reiseroute haben wir unterwegs aufgrund von Regenzeiten, Einreisebestimmungen und Begegnungen immer wieder angepasst, so dass wir am Ende mehr durch Zufall in Wladiwostok gelandet sind.
Welche Höhepunkte eurer Reise und welche Orte haben euch am meisten beeindruckt?
Eigentlich waren nicht unbedingt die einzelnen Orte das Magische in dieser Zeit … sondern eher der Alltag des Reisens: sich an fremden Orten fernab des „beaten tracks“ in ein normales Leben einzufügen, einzukaufen, sich zu orientieren, Menschen zu begegnen – einfach zu sein. Es gibt in jedem Land so unfassbar viele Dinge zu entdecken: Wie kleidet man sich hier? Was wird hier gegessen und getrunken? Wo trifft man sich? Worüber tauscht man sich aus? Wonach riecht es hier? Das finde ich persönlich viel spannender als irgendwelche Must-See’s.
Dennoch gab es natürlich ein paar besonders beeindruckende Orte: das buddhistisch geprägte Spiti Valley im indischen Himalaya, in dem wir einige Monate verbracht haben, ist ein ganz besonders friedlicher und magischer Ort.
Außerdem haben wir ausgerechnet den Iran (2013) und Russland (2015) als unfassbar gastfreundliche Länder kennengelernt – und sind daher besonders traurig über die tragische politische Entwicklung.
Wie habt ihr es geschafft, euch in so vielen verschiedenen Ländern willkommen zu fühlen und Begegnungen mit den Einheimischen zu erleben?
Da wir mit unserem Fahrzeug ständig irgendwelche Dinge erledigen mussten (Wasser und Gas auffüllen, Reparaturen ausführen, Ersatzteile finden, Schlafplätze ausfindig machen) und mehrmals in der Woche einkaufen durften (wir haben ja meistens selbst gekocht) sind wir ganz automatisch jeden Tag völlig ungezwungen mit vielen Menschen in Kontakt gekommen. Die Hilfsbereitschaft war immer sehr groß und es gab unzählige Einladungen in engste Familienkreise, zu einem Tee an der Straße oder zu verschiedenen Feierlichkeiten. Aber auch umgekehrt hatten wir viele Besucher in und um unser Auto (unser Zuhause) herum – all das war irgendwann völlig alltäglich und unvergesslich!
Inwiefern hat diese Reise eure Sicht auf das Leben und eure Prioritäten verändert?
Die lange Reise hat sich definitiv auf unser Leben „danach“ ausgewirkt. Der Schritt aus dem Alltag heraus hat uns gezeigt, dass wir die Prioritäten in unserem Leben bewusster setzen möchten. Wir haben beide unsere Festanstellungen als HR Manager und Creative Director aufgegeben, haben uns beide selbständig gemacht. Peter hat nach unserer Rückkehr sogar noch eine Ausbildung begonnen. Wir hatten in unserer Vergangenheit viel zu viel gearbeitet und wissen jetzt, dass wir uns durch unsere Selbständigkeit mehr Freiheit ermöglichen können und wollen. Wir nehmen uns ganz bewusst viel Zeit für unsere Tochter – die Zeit vergeht einfach viel zu schnell als dass man sie nicht im Hier und Jetzt verbringen sollte. Außerdem sind wir von der Stadt aufs Land gezogen, um noch mehr Zeit in der Natur verbringen zu können.
Wir gehörten nie zu den Reisenden, die Deutschland damals verlassen haben, weil in der Ferne „alles besser“ sei. Im Gegenteil, wir waren uns bewusst darüber, dass wir uns in politisch zweifelhaftere Länder und vor allem in viel ärmere Länder begeben und auch wieder zurückkehren werden. Dennoch hat uns die Zeit im Ausland nochmals deutlich gemacht, wie gut es uns in Deutschland geht, wie viele Freiheiten wir haben, wie sicher wir uns hier fühlen können.
Was würdet ihr anderen Paaren empfehlen, die eine ähnliche Reise planen oder davon träumen, eine Langzeitreise zu unternehmen?
Natürlich gibt es verschiedenste Motivationen für das Reisen und jede hat vermutlich ihre Berechtigung. Ich würde einfach jeder/jedem empfehlen es einfach zu tun, es auszuprobieren, sich frei zu machen vom „ich trau mich das nicht“ – gleichzeitig den Mut zu haben zu sagen „das ist nichts für mich!“
Und man sollte sich vielleicht (besonders als Paar) vorher überlegen, was jede*r einzelne wirklich will bzw. ob man das Gleiche erwartet. Will man schlichtweg reisen? Will man unterwegs arbeiten? Sich von Ort zu Ort bewegen oder an einem Ort bleiben?
Und wie will man reisen? Mit einem Van? Per Anhalter? Mit dem Zug? Ich denke, man sollte sich vorher darüber austauschen, ob man ähnliche Vorstellungen hat.
Was sind eure nächsten Abenteuer und Pläne für die Zukunft?
Wir träumen manchmal davon, den gleichen Trip nochmal zu machen. Allerdings hat sich die Weltpolitik und auch die Gesellschaft seit unserer Rückkehr sehr verändert. Momentan unternehmen und genießen wir kleinere Reisen in Europa. Der letzter Roadtrip ging in meine Heimat – den Schwarzwald 😉 Aber Abenteuer warten sowieso überall auf uns – das ganze Leben ist einfach eine wundervolle Reise!
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