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Im letzten Sommer, kurz vor Ende unsere fünfjährigen USA-Zeit haben sich die ansonsten streng bewachten Tore ins Innere des ehemaligen Bahnhofs für mich geöffnet. Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich tatsächlich da drin war. In der prachtvollen Wartehalle, im ehemaligen Restaurant- und Barbereich, und dort, wo 1988 das letzte Ticket verkauft wurde. Und … oder habe ich das heute Nacht eben doch nur geträumt? Auf dem Dach, 18 Stockwerke hoch über Detroit. Downtown geradeaus, die Ambassador Brücke (Bridge to Canada) über den Detroit River zur Rechten und links unten wie eine Miniatur-Filmkulisse der Stadtteil Corktown. Kann mich mal jemand kneifen?
Die Ford Motor Company hat die über 100 Jahre alte Michigan Central Station im Frühjahr gekauft. Sie wird das monumentale Gebäude zum Herzstück des neuen Ford Hi-Tech Campus machen. Von hier aus wird das Unternehmen seine Vision für die Zukunft von Transport und Mobilität weiter entwicklen. Neben Büroflächen für die Bereiche „autonomes Fahren“ und „Elektro-Fahrzeuge“ wird der historische Bahnhof im Erdgeschoß für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Dort, wo früher die Menschen auf die Abfahrt ihrer Züge warteten, wird es einen Mix aus Einzelhandel, Gastronomie und Community-Flächen geben.
Der Bahnhof liegt im ältesten Stadtteil Detroits, in Corktown. Ford hat bereits 2017 ein weiteres Gebäude in der Nachbarschaft bezogen. In einer ehemaligen Strickerei arbeitet heute das „Team Edison“. Hier tüfteln rund 200 Ingenieure, Designer und Softwareentwickler an zukünftigen Produkten und Konzepten rund um die persönliche Mobilität. Damit hat Ford wieder eine Präsenz in der Stadt, in der die Ford Motor Company 1903 gegründet wurde. Die heutige Konzernzentrale befindet sich im rund 15 Meilen entfernten Dearborn, der Geburtsstadt von Firmengründer Henry Ford. Für die Stadt Detroit wird der Kauf dieses Wahrzeichens mehr bedeuten, als „nur“ die Renovierung einer weiteren Ruine. Laut Ford sollen rund 2.500 Mitarbeiter bis 2022 hier arbeiten. Insgesamt wird es Raum für etwa 5000 Arbeitsplätze geben. Das wird wesentlichen Einfluß auf Wachstum und Entwicklung der Motorcity haben. Und der Bahnhof wird nach so langer Zeit der Ungewissheit wieder eine wesentliche Rolle in Sachen Transport und Mobilität spielen.
Ich habe es schön öfter im Zusammenhang mit den Ruinen von Detroit geschrieben. Aber nie hatte „a moment in time“ eine größere Bedeutung als an jenem warmen Sommer-Abend. Mittlerweile sind die Renovierungsarbeiten in vollem Gange. 2022 sollen sie abgeschlossen sein. Bis dahin halte ich die Michigan Central Station so in Erinnerung, wie sie sich mir im letzten Jahr präsentiert hat. Das Beste von Detroit zum Schluß. Manchmal werden Träume eben wahr.
Antworten
Karola,
ja, die Wartehalle des alten Bahnhofs ist
beeindruckend. Diese Halle muss man gesehen haben. Noch schöner ist es, dass sich hier im alten Bahnhof Designer,
Softwareentwickler , Ingenieuren niedergelassen haben und das dies
vor allem der Firma Ford zu verdanken ist,
die dieses alte, prachtvolle Gebäude gekauft hat und hier viele Arbeitsplätze entstehen, was für Detroit eine ein großer Gewinn wirtschaftlich sowie touristisch ist.
Super der Bericht.Liebe Karola, herzlichen Dank für dein tolles Feedback! Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Michigan Central Station nach Fertigstellung präsentieren und welchen Einfluß das auf den Stadtteil Corktown und die gesamte Stadt haben wird. Ach, wäre Detroit doch um die Ecke … So long, Britta
Dieses Graffiti erinnert mich an Banksy und seine Art
Liebe Emilia, das Graffiti ist vom Detroiter Streetart Künstler »felt3000ft« und soll erhalten bleiben. Ein Banksy wurde in Detroit tatsächlich in der Ruine der ehemaligen Packard Plant gefunden. Zur Packard Plant gibt es auf meinem Blog auch einen Beitrag, wenn dich verlassene Orte interessieren. So long … Britta
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