Märchenhafter Reichtum und sinnliche Genüsse

Zuge­ge­ben: Die Wahl des Wüs­ten­staats zum WM-Aus­tra­gungs­ort ist umstrit­ten. Denn im Som­mer klet­tern die Tem­pe­ra­tu­ren auf über vier­zig Grad – abso­lut fuß­ball-welt­meis­ter­schafts-untaug­lich. Zudem gilt die Ver­ga­be als weni­ger sport­lich denn finan­zi­ell moti­viert. Wie viel Bestechung im Spiel war, wird wohl nie ein­deu­tig geklärt wer­den. Jeden­falls hat Qatar momen­tan einen schlech­ten Ruf. Zu Recht? Ich flie­ge als Rei­se­jour­na­lis­tin hin. Die ers­ten fünf Tage blei­be ich „embe­ded“, also ein­ge­bet­tet in eine Grup­pe Kol­le­gen. Wir wer­den her­um­ge­fah­ren und hofiert, wie das bei Pres­se­rei­sen üblich ist – schließ­lich wol­len sich die Gast­ge­ber von ihrer bes­ten Sei­te prä­sen­tie­ren. Als die ande­ren abrei­sen, blei­be ich auf eige­ne Kos­ten eine Woche län­ger, um mir mei­nen eige­nen Ein­druck zu ver­schaf­fen.

 

Ich ler­ne Waad ken­nen. Die mor­gen­län­di­sche Schön­heit ist in Doha gebo­ren und auf­ge­wach­sen: eine der 300.000 Ein­hei­mi­schen des Zwerg­staats. Im Auf­zug mei­nes Hotels spre­che ich die 30-Jäh­ri­ge an, denn sie erscheint mir nicht so unnah­bar wie die ande­ren Frau­en, die ihr Gesicht ver­hül­len.

Waads Blick dage­gen ist offen, ihr Gesicht dezent geschminkt, ihre Augen mit den dich­ten Wim­pern fun­keln leben­dig. Unter ihrer schwar­zen, nach­läs­sig geschnür­ten Aba­ya, dem tra­di­tio­nel­len isla­mi­schen Über­kleid, spit­zen eine zer­ris­se­ne Jeans und ein Glit­zer-T-Shirt her­vor. Sie lächelt mit Zäh­nen wie aus der Zahn­pas­ta­wer­bung. Ob ich sie inter­view­en dür­fe? Ich hof­fe auf eine hal­be Stun­de. Es wer­den meh­re­re Tage gemein­sa­mes Erkun­den ihrer Hei­mat dar­aus. Sie klärt mich auf: Die Ver­schleie­rung, bei der das Gesicht selbst beim Essen unsicht­bar bleibt, prak­ti­zie­ren haupt­säch­lich Tou­ris­tin­nen, mit denen sie selbst auch nichts zu tun habe. Außer das gemein­sa­me Beten zu vor­ge­schrie­be­nen Zei­ten, als wir gemein­sam unter­wegs sind. Und sie einen der all­ge­gen­wär­ti­gen Gebets­räu­me auf­sucht.

 

 

Die futu­ris­ti­schen Hotels in Doha wir­ken auf mich wie soeben gelan­de­te Raum­schif­fe. Qatars Haupt­stadt ist eine gla­mou­rö­se Hotel- und Muse­ums­stadt inmit­ten einer rie­si­gen Bau­stel­le. Arbei­ter in Leucht­wes­ten trans­por­tie­ren Mate­ri­al in Schub­kar­ren. Polie­re in Plu­der­ho­sen und Tur­ban haken Lie­fer­schei­ne ab. Dazwi­schen fla­nie­ren Män­ner in wei­ßen Gewän­dern, denen man den Stolz am Gang ansieht. Erho­be­nen Haup­tes tra­gen sie Kuf­fi­yas, die tra­di­tio­nel­len Tur­ba­ne der Bedui­nen. Waad erkennt ihre Lands­leu­te anhand der Far­be und der Art, wie sie die Kuf­fi­ya um ihr Haupt schlin­gen. Sie kann genau sagen, woher der Trä­ger kommt: aus dem Oman, aus Abu Dha­bi, aus Kuwait. Die Mehr­zahl der Men­schen auf den Stra­ßen, in den Hotels und den Restau­rants sind ara­bi­sche Tou­ris­ten oder aus­län­di­sche Gast­ar­bei­ter – letz­te­re machen 85 Pro­zent der Bevöl­ke­rung Qatars aus. Das sei der Grund, war­um die Ein­hei­mi­schen daheim nie west­li­che Klei­dung trü­gen, erklärt Waad. Qata­ris zei­gen durch ihre tra­di­tio­nel­len Gewän­der, dass sie die »Haus­her­ren« im Land sind. Män­ner in lan­gen wei­ßen Hem­den und Frau­en in schwar­zen Ganz­kör­per­um­hän­gen.

Aus den Shishas von Cafés am Stra­ßen­rand riecht es nach Kar­da­mom, Weih­rauch und Min­ze. Waad ist wie alle ein­hei­mi­schen Frau­en schwarz ver­schlei­ert. Doch ihre per­fekt pedi­kür­ten Füße zie­ren ele­gan­te Schu­he, eine teu­re Hand­ta­sche ist immer griff­be­reit. Trotz ihrer Ver­schleie­rung hat Waad eine sinn­li­che Anzie­hungs­kraft. Spür­bar selbst bei All­tags­ver­rich­tun­gen, wenn sie mir bei­spiels­wei­se Kaf­fee aus einer Kan­ne ein­gießt.

 

 

Sie fühlt sich wohl unter ihrer Aba­ya. Ein Schutz­schild, erklärt Waad – und ich ver­ste­he. Waad protzt weder mit ihrer Figur, noch schämt sie sich für ver­meint­li­che Makel, wie das bei Geschlechts­ge­nos­sin­nen mei­ner Kul­tur fast zwangs­läu­fig ver­brei­tet ist. Zu dicke Schen­kel, zu gro­ßer Hin­tern, zu klei­ne Brüs­te, Bad Hair Day. Das ist Waad ein­fach egal. Qata­ri­sche Frau­en bewe­gen sich sicher und stolz. Jedes west­li­che Mit­leid über Ver­schleie­rung emp­fin­de ich in Waads Gegen­wart unan­ge­bracht. Ihre könig­lich anmu­ten­de Ver­schleie­rung soll Män­ner vor weib­li­cher Attrak­ti­vi­tät (im Koran „Fit­na“ genannt) schüt­zen. Hm, ok, das klingt für uns kon­tro­vers und frau­en­feind­lich. Doch: mei­ne Geschlechts­ge­nos­sin­nen hier nut­zen die Vor­tei­le. Manch­mal, wenn sie es eilig hat, zieht Waad mor­gens nicht mal ihr Nacht­hemd aus und schlüpft nur unter ihre Aba­ya, „wie vie­le Frau­en, wenn es pres­siert“. Soll­te sie einen Pyja­ma unter ihrem schwar­zen Über­kleid tra­gen, nimmt ihr das nichts an Wür­de. (Waad, schel­misch: „Und kein Mann wird gereizt.“)

 

 

Män­ner und Frau­en, die nicht mit­ein­an­der ver­wandt sind, ver­mi­schen sich in Qatar kaum. In den unter­schied­lichs­ten All­tags­si­tua­tio­nen wer­den die Geschlech­ter „aus­ein­an­der divi­diert“, erklärt sie. So war­ten Män­ner und Frau­en in Ban­ken etwa an unter­schied­li­chen Schal­tern. „Durch­ein­an­der Anstel­len ist undenk­bar.“ Ich bli­cke mich immer wie­der erstaunt um, sehe Ver­schlei­er­te genau­so wie Mini­rock-Trä­ge­rin­nen – Gast­ar­bei­te­rin­nen und eini­ge weni­ge Tou­ris­tin­nen – und fra­ge Waad: „War­um wird Doha – eine Stadt aus Hotels und Muse­en – als Urlaubs­ziel immer attrak­ti­ver?“ Vor der Staats­grün­dung 1973 war die Haupt­stadt ein Mit­tel­ding zwi­schen Dorf und Klein­stadt.

Poten­ti­al ist zwei­fel­los vor­han­den. Nicht nur für son­nen­hung­ri­ge Euro­pä­er und Ame­ri­ka­ner, die die Out­door-Spa-Berei­che und Hotel­bars bevöl­kern. Die Stadt hat einen lan­gen Strand aus feins­tem, wei­ßen Puder­sand, wie gemacht für eine Bacar­di-Wer­bung. Die sie­ben Kilo­me­ter lan­ge, sichel­för­mi­ge Ufer­pro­me­na­de „Cor­ni­che“ zählt zu den Attrak­tio­nen von Doha. Hier räkeln sich trotz­dem kei­ne Biki­ni-Schön­hei­ten bei Cock­tails – Alko­hol ist außer­halb gro­ßer Hotels ohne­hin ver­bo­ten. Nicht ein­mal Frau­en in Bur­k­in­is – der geschlos­se­nen Bade­klei­dung isla­mi­scher Frau­en – nut­zen den makel­lo­sen, jung­fräu­li­chen Strand. Die ein­hei­mi­schen Män­ner gehen genau­so wenig im tür­kis­blau­en Pracht­meer baden.

 

 

Doha ist in der Tat ein attrak­ti­ves Urlaubs­ziel, wenn auch (noch) nicht zum Baden. Und auch (noch) nicht unbe­dingt für west­li­che Urlau­ber wie mich. Qatar gilt als Fami­li­en­pa­ra­dies, begeis­tert sich Waad. Über­all ent­de­cken wir phan­ta­sie­vol­le öffent­li­che Spiel­plät­ze, die fast schon als Kunst­wer­ke durch­ge­hen. Betuch­te Gäs­te aus Paki­stan, Indi­en oder dem Iran span­nen hier aus. Sie genie­ßen den west­li­chen Luxus und kön­nen sich doch auf ihre mus­li­mi­schen Wert­vor­stel­lun­gen ver­las­sen. Der größ­te Plus­punkt, fin­det Waad: „Wir sind eine Insel des Frie­dens fast ohne Kri­mi­na­li­tät.“ Ganz anders als bei ihren Glau­bens­brü­dern in Syri­en, Afgha­ni­stan oder dem Jemen.

 

 

Das könn­te dar­an lie­gen, dass die Qata­ris sich alles leis­ten kön­nen, was ihr Herz begehrt: Im welt­wei­ten Ver­gleich erhal­ten sie das höchs­te Pro-Kopf-Ein­kom­men, obwohl sie weit von einer 40-Stun­den-Woche ent­fernt sind. Sagen Läs­ter­mäu­ler. Ein Grund­stück plus Haus pro Fami­lie gibt es vom Staat so gut wie geschenkt. Sagen Insi­der. Die Män­ner hal­ten sich die teu­ren Fal­ken, man­che auch ein Pferd oder Kamel. Wer woll­te da kri­mi­nell wer­den wol­len?

Qatar ver­strömt pri­ckeln­de Lebens­zu­frie­den­heit. Der Golf­staat ist noch nicht ein­mal 50 Jah­re alt. 15 Pro­zent der welt­wei­ten Erd­gas­vor­kom­men lie­gen auf sei­nem Staats­ge­biet, das klei­ner ist als Ober­bay­ern. Qatar will von der Staa­ten­ge­mein­schaft aner­kannt wer­den. Des­halb auch die WM 2022. Des­halb wer­den hier Super­la­ti­ve gesam­melt. Kapi­tal und Erd­gas, die wir­ken, als wür­den sie nie ver­sie­gen, pushen den spru­deln­den Zukunfts­glau­ben des Mini-Staats. Alles ist mög­lich. Alles ist mach­bar. Sie­he Welt­meis­ter­schaft.

Die berühm­tes­ten Gas­tro­no­men aller Her­ren Län­der rei­ßen sich dar­um, hier eine Depen­dence zu errich­ten, um den Gold­rausch mit­zu­neh­men. Zum Bei­spiel Gor­don Ramsay. Der bri­ti­sche Spit­zen­koch betreibt drei Restau­rants im St. Regis Hotel im Diplo­ma­ten­vier­tel. „Medi­ter­ra­ne­an“ bie­tet High-End-Küche. Was sein Küchen­chef Eli­as Gemayel in exklu­si­vem Design-Ambi­en­te in der West Bay von Doha ser­viert – dafür pil­gern Gour­mets aus aller Welt hier­her. Die bei­den ande­ren Loka­le, „Opal“ und „The Raw Bar“ sind lege­rer. Für sei­ne Restau­rants bekam Gor­don Ramsay bereits zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen, dar­un­ter meh­re­re Miche­lin-Ster­ne.

 

 

Erstaun­lich für ein Land, das an ein­hei­mi­schen Zuta­ten kaum mehr als Fisch und Kak­teen­früch­te zu bie­ten hat. Doch auch kuli­na­risch gilt: Alles ist mach­bar. Sämt­li­che Zuta­ten, die die Maes­tros brau­chen, wer­den vor­erst impor­tiert. Zwar begin­nen gera­de die ers­ten Ver­su­che der Land­wirt­schaft, sich in Teil­be­rei­chen selbst zu ver­sor­gen. Dazu wur­den Kühe aus Deutsch­land impor­tiert und Bewäs­se­rungs­tech­ni­ken ein­ge­führt, die bereits die Wüs­te im Negev und Sinai frucht­bar mach­ten. Als Jahr­zehn­te lang täti­ge Restau­rant-Tes­te­r­in muss ich zuge­ben: Alle Gerich­te sind köst­lich und auf Spit­zen­ni­veau – von der ungu­ten Öko­bi­lanz ein­mal abge­se­hen. Waad hat mir die ers­ten hei­mi­schen Bio-Pro­duk­te schon im Ein­kaufs­cen­ter gezeigt und ver­si­chert, dass in ihrem Land auch am öko­lo­gi­schen Fuß­ab­tritt gear­bei­tet wer­de. Stich­wort sai­so­nal und regio­nal.

Bei der größ­ten japa­ni­schen Restau­rant­ket­te welt­weit sind hei­mi­sche qata­ri­sche Erzeug­nis­se tat­säch­lich zu fin­den: Das „Nobu“ ist auf dem Are­al des Four Sea­sons Hotel in Doha zuhau­se und hat sich durch japa­ni­sche Küche mit ara­bi­schem Touch einen Namen gemacht. Außer­dem wegen sei­ner zwei atem­be­rau­ben­den Räum­lich­kei­ten für pri­va­te Din­ner – die mon­dä­ne „White Pearl Lounge“ und eine Dach­ter­ras­se, mit Innen- und Außen­be­reich und gigan­ti­schem Pan­ora­ma­blick auf den Golf. Waad ist stolz dar­auf, mir die Loca­ti­on zu zei­gen. Ich blei­be – wie von ihr erwar­tet – mit offe­nem Mund ste­hen. Hier kom­men vie­le exqui­si­te Fische fang­frisch aus dem Meer direkt vor der Tür. Regio­na­ler geht es nicht. Als Kon­trast dazu füh­len wir uns, als wären uns Scot­ty auf einen inter­ga­lak­ti­schen Stütz­punk gebeamt. Doch das nächs­te Lokal kann den Sci­ence-Fic­tion-Fak­tor sogar noch top­pen, ver­spricht Waad.

Im obers­ten Stock des futu­ris­ti­schen Muse­ums of Isla­mic Art hat Star­koch Alain Ducas­se sein Restau­rant „Idam“. Der Fran­zo­se hat für sei­ne welt­wei­ten Loka­le vom Gui­de Miche­lin mehr­mals die Höchst­wer­tung von drei Ster­nen erhal­ten. Auch in Doha gehört ein Restau­rant zu sei­nem Impe­ri­um. Ganz ehr­lich: Mis­ter Chef­koch kommt zwar nur ein paar Mal im Jahr vor­bei gejet­tet, er hat sich aber all das aus­ge­dacht. So läuft es welt­weit bei den Obe­ren der Ess-Klas­se. Einen Besuch ist das atem­be­rau­ben­de Idam alle­mal wert. Alko­ho­li­sches steht zwar hier nicht auf der Kar­te, doch bei den krea­ti­ven Gerich­ten, die die ara­bi­sche Küche auf höchs­tem Niveau mit den Rezep­ten Alain Ducas­ses ver­eint, ver­zich­tet man gern auf Pro­zen­te. Kein Gerin­ge­rer als Star-Desi­gner Phil­ip­pe Stark hat das Restau­rant gestal­tet. Ich schrei­te die spek­ta­ku­lä­ren Fens­ter­fron­ten ab, ver­sin­ke im wei­chen Tep­pich mit den ara­bi­schen Kal­li­gra­phien und bli­cke hin­un­ter auf die Küs­ten­land­schaft mit Skulp­tu­ren­park. Auf einer Halb­in­sel hin­ter dem Muse­ums­re­stau­rant steht der aus sie­ben lan­gen, schma­len Stahl­plat­ten gestal­te­te Turm „Wahr­zei­chen 7“ von Richard Ser­ra. Waad erklärt: „Der Künst­ler spielt auf die Bedeu­tung der Zahl Sie­ben in der isla­mi­schen Kul­tur an.“

 

 

Ich habe mich auf Waads Emp­feh­lung im W‑Hotel ein­quar­tiert („Der Hot­spot der Stadt!“) und füh­le mich dort wie ein Film­star. Mein Mini-Apart­ment öff­net sich mir hin­ter einem schwe­ren Vor­hang. Kaum rech­te Win­kel, üppig mit Kis­sen beleg­tes King Size Bett, ein Bade­zim­mer wie ein Spa-Urlaub. Und über­all ist mund­ge­rech­tes Obst und Luxus-Scho­ko­la­de dra­piert.

Ahs und Ohs kom­men in der Lob­by schon beim Ein­tre­ten: Das gesam­te Hotel spielt in sei­ner Innen­ar­chi­tek­tur mit Per­len, denn die Per­len­fi­sche­rei brach­te Qatar bereits vor Jahr­hun­der­ten Reich­tum, lan­ge bevor Öl und Erd­gas ent­deckt wur­den. Ein kuli­na­ri­scher Höhe­punkt für Lang­schlä­fer ist der Sonn­tags-Brunch im „Spi­ce Mar­ket Restau­rant“. Doch auch den Rest des Tages und abends ist das Restau­rant von Jean-Geor­ges Von­ge­rich­ten eine gute Anlauf­sta­ti­on. Der Küchen­chef ver­steht es, ara­bi­sche Ein­flüs­se mit inter­na­tio­na­ler Hau­te Cui­sine aufs Feins­te zu ver­mäh­len.

Doha berei­tet sich in jeder Hin­sicht – eben auch kuli­na­risch – auf die WM vor. Sie wird nicht wie sonst im Juni und Juli statt­fin­den, son­dern im Novem­ber und Dezem­ber. Sie zu ver­le­gen hat nach anfäng­li­chen Pro­tes­ten geklappt. Die Tem­pe­ra­tu­ren sind dann ver­gleich­bar mit unse­ren euro­päi­schen Som­mern, nur mit­tags wird es rich­tig heiß. Abends, wenn die Spie­le statt­fin­den wer­den, herrscht ange­neh­mes Kli­ma, wie im mit­tel­eu­ro­päi­schen Hoch­som­mer. Auch das Alko­hol­ver­bot wird in die­ser Zeit wohl auf­ge­ho­ben wer­den.

 

 

Kann ein Volk, bei dem Alko­hol ver­bo­ten ist, des­sen Groß­vä­ter noch als Per­len­fi­scher oder Noma­den ihre Fami­li­en ernähr­ten – und oft hun­ger­ten – etwas mit all die­sen kuli­na­ri­schen Über­flü­gen anfan­gen? Mit einer WM? Mit all der Kunst im öffent­li­chen Raum? Waad bejaht. Ein jun­ges, hung­ri­ges Land wie ihres belohnt das Enga­ge­ment jedes Ein­zel­nen schnell mit Bil­dung, Auf­stieg und Erfolg. Das gilt kei­nes­wegs nur für Ein­hei­mi­sche. Wer drei bis zehn Jah­re in Qatar lebt und arbei­tet, kommt sagen­haft reich nach Hau­se, sagen die Gast­ar­bei­ter. Kann sich hin­ter­her in der Hei­mat ein Haus leis­ten. Egal, ob in Maze­do­ni­en, Süd­afri­ka, Usbe­ki­stan, Tan­sa­nia, Indi­en oder in Thü­rin­gen.

Es gibt die ankla­gen­den Zei­ge­fin­gern auf die Hilfs­kräf­te der Bau­bran­che, seufzt Waad. Doch kaum sind sie im Land, stau­nen die weni­gen Tou­ris­ten dar­über, dass die meis­ten der Gast­ar­bei­ter her­vor­ra­gend aus­ge­bil­de­te Fach­leu­te sind. Meist Aka­de­mi­ker. Sie rea­li­sie­ren archi­tek­to­ni­sche, kuli­na­ri­sche und künst­le­ri­sche Über­flü­ge, von denen sie in ihrer Hei­mat nicht ein­mal träu­men dür­fen. Sei es, weil die Behör­den dort hoch­flie­gen­de Ideen ver­ei­teln. Oder weil die Inves­ti­ti­on im Hei­mat­land nicht zu stem­men wäre. Die Aus­sich­ten für die Fuß­ball-WM 2022 erzeu­gen bei allen Gast­ar­bei­tern – ob aus der Bau­bran­che oder hoch qua­li­fi­ziert – anste­cken­de Vor­freu­de. Und erst recht bei den Ein­hei­mi­schen. Qatar wird sich als per­fek­ter Aus­rich­ter prä­sen­tie­ren, pro­phe­zeit Waad. „Am Ende wer­den alle sagen, sie war gut, die WM im Win­ter.“ Das Datum für das End­spiel hat sie sich schon in ihre bei­den Smart­phones ein­ge­tra­gen: 18.Dezember. Qatars Natio­nal­fei­er­tag.

Waad lenkt ihren Por­sche Pan­ame­ra über die fla­che Sand­pis­te.

Bei unse­rem Aus­flug kann ich eine belieb­te Frei­zeit­be­schäf­ti­gung männ­li­cher Qata­ris aus nächs­ter Nähe erle­ben: Dune Bas­hing. Mit All­rad-SUVs geht es Dünen auf- und abwärts. Die Fah­rer las­sen ein biss­chen Luft aus den Rei­fen und hei­zen dann röh­rend durch die Wüs­te. Der Sand spritzt in hohem Bogen von den Kot­flü­geln. Nichts für Waad. Sie rümpft ihre hüb­sche Nase, Män­ner­spiel­plät­ze inter­es­sie­ren sie nicht. Sie liebt Kunst, Kul­tur und Kuli­na­rik.

 

 

Nach zwei Stun­den Fahrt erhe­ben sich in der Wei­te der Stein­wüs­te vier je 15 Meter hohe Stahl­steh­len im Abstand eines Kilo­me­ters auf­ge­stellt. Der Künst­ler Richard Ser­ra – schon wie­der taucht er auf – woll­te damit die End­lo­sig­keit der Wüs­te durch­bre­chen. „Ost-Wes­t/­West-Ost“ hat er sein Werk genannt, das er als die größ­te Erfül­lung sei­nes Schaf­fens bezeich­net. Den Kopf weit in den Nacken gelegt, ste­hen Waad und ich davor. Ich bin ein wenig rat­los. Waads Wan­gen leuch­ten in der Abend­son­ne. Voll anste­cken­der Begeis­te­rung und mit ihrem immer hoff­nungs­vol­len Blick in die Zukunft.

Auch die Klein­bus­se sind ver­mut­lich vol­ler Hoff­nun­gen, wenn sie die Bau­ar­bei­ter durch das Land zu den vie­len Bau­stel­len brin­gen. Deren har­te Arbeits­be­din­gun­gen haben sich ver­bes­sert. Es gibt vor­ge­schrie­be­ne Mit­tags­pau­sen, grö­ße­re Unter­künf­te und Schutz­klei­dung, stren­ger gere­gelt als in Deutsch­land. Mit west­li­chen Augen betrach­tet ist nicht alles opti­mal, aber es wird bes­ser.

Qatar lebt einen benei­dens­wer­ten Zukunfts­op­ti­mis­mus. Das wich­tigs­te Invest­ment in die Zukunft is t die Bil­dungs­of­fen­si­ve und die über­all sicht­ba­re Kunst. Um gerüs­tet zu sein für die Zeit nach dem Erd­gas, will der Golf­staat zu einem Zen­trum für Kul­tur, Sport und Tou­ris­mus im mitt­le­ren Osten auf­stei­gen. Wer hier­her kommt, sieht: Das ist schon pas­siert. Längst. Trotz der Bau­stel­len. Waad hakt sich unter: „Wirk­lich Zeit, den Blick vom Bau­zaun zu heben!“ Ich tra­ge mir nun auch den Ter­min für das WM-End­spiel 2022 ins Han­dy ein. „Du kommst aber vor­her noch­mal?“ will Waad wis­sen. Ich nicke in Vor­freu­de.

Titel­bild: Micha­el Schnei­der

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Antworten

  1. Avatar von Ingrid
    Ingrid

    Ich fin­de den Bericht sehr schön und er macht mich neu­gie­rig auf das Land. Natür­lich gibt es vie­les zu kri­ti­sie­ren an Qua­tar aber wie Karin rich­tig sagt, das gibt es über sehr vie­le Län­der die wir ohne groß nach­zu­den­ken berei­sen. Ich lie­be Rei­sen in frem­de Kul­tu­ren und wenn ich die Mög­lich­keit habe wer­de ich auch nach Qua­tar rei­sen und mir selbst ein Bild von dem Land machen. Vie­len Dank Karin .

    1. Avatar von Karin Lochner

      Dan­ke, Ingrid, freut mich, dass ich Dir eine Freu­de berei­ten konn­te, durch ein wenig »Mit­rei­sen«!
      Win­ter­li­che Grü­ße (also weit von Kata­ri­schen Wet­ter­ver­hält­nis­sen ent­fernt)
      Karin Loch­ner

  2. Avatar von Müller Uschi
    Müller Uschi

    Ja, die Karin,
    beschreibt ihre diver­sen Rei­sen Super toll! So ist auch die­se ein beson­de­res »Schman­kerl«! Da ich erst kürz­lich von der Hur­tig­ru­te zurück­ge­kom­men bin, die eben­falls von Karin so tref­fend kom­men­tiert wur­de, wer­de ich jetzt erst mal eine Rei­se­pau­se ein­le­gen, auch um das finan­zi­el­le Pols­ter wie­der wach­sen zu las­sen. Dann »schau mer mal«, wohin die nächs­te Rei­se führt! 🙂
    Grü­ße von der Uschi

    1. Avatar von Karin Lochner

      Und soll­te Dich Dein Rei­se­fie­ber dann auch mal nach Qatar brin­gen, lass es mich bit­te wis­sen, lie­be Uschi!

  3. Avatar von Conny H.
    Conny H.

    Lie­be Karin,
    per­fekt ! Du hast wie­der wun­der­bar den Ton gefun­den und die­ses schö­ne Land sehr gut beschrie­ben. Macht Lust auf mehr

    dan­ke
    Con­ny

    1. Avatar von Karin Lochner

      Lie­be Con­ny, es freut mich, dass ich Dir Lust auf Qatar machen konn­te!

  4. Avatar von Rainer
    Rainer

    Hal­lo Karin,
    dein Bericht ist wie­der gewohnt per­fekt, gibt wun­der­ba­re Ein­bli­cke in ein Land aus 1000 und 1 Nacht. Und hilft hof­fent­lich auch, Vor­ur­tei­le abzu­bau­en.
    Wei­ter so !

    1. Avatar von Karin Lochner

      Vie­len dank, lie­ber Rai­ner!

  5. Avatar von Andreas
    Andreas

    Hal­lo Frau Loch­ner,

    1000 Dank für die­sen inter­es­san­ten Ein­blick samt den zau­ber­haf­ten Fotos: Leben­dig, greif­bar, spür­bar! Das nächs­te Mal wür­de ich auf jeden Fall ver­su­chen, eine wirk­lich län­ge­ren »Zwi­schen­stopp« ein­zu­le­gen …

    1. Avatar von Karin Lochner

      Herz­li­chen Dank, Andre­as, es freut mich, dass ich Sie neu­gie­rig machen konn­te. Den Zwi­schen­stopp in Doha soll­ten Sie sich gön­nen. Denn das Qatar Air­ways Netz­werk besteht aus über 150 Desti­na­tio­nen, da lässt sich man­ches Rei­se­ziel ein­bin­den. Mein Tipp: Bis zu 96 Stun­den Zwi­schen­auf­ent­halt in Qatar ist ohne Auf­preis beim „Qatar Air­ways Holi­days Sto­po­ver Pro­gram“ mög­lich, wenn Sie dies bei der Buchung ange­ge­ben. So kön­nen Sie die Kul­tur und die Sehens­wür­dig­kei­ten Qatars mit einem kos­ten­lo­sen Tran­sit­vi­sum ent­de­cken. Falls Sie die­se Opti­on buchen, erhal­ten Sie sogar eine Über­nach­tung in einem der zahl­rei­chen inter­na­tio­na­len Hotels in Doha. Und brand­neu: Ange­bo­te für zwei Über­nach­tun­gen gibt es bei Buchun­gen bis 28. Dezem­ber und Rei­sen bis ein­schließ­lich 31. Dezem­ber 2018. 

  6. Avatar von Karin Lochner

    Herz­li­chen Dank, lie­be Bar­ba­ra! Es freut mich, dass Du Dich von mei­nen Wor­ten hast berüh­ren las­sen. Es bewegt sich tat­säch­lich viel für die Frau­en dort. Wäre schön, wenn sich die Vor­tei­le unse­re Kul­tur und die der ori­en­ta­li­schen zukünf­tig ver­ei­nen wür­den. Einen Rie­sen-Plus-Punkt hat Qatar bereits: Die Frau­en sind sehr gebil­det. Der Groß­teil der ein­hei­mi­schen Frau­en stu­diert. Nir­gend­wo bei mei­nen Rei­sen durch die Welt habe ich mich mit mei­nen Geschlechts­ge­nos­sin­nen bes­ser auf Eng­lisch unter­hal­ten kön­nen als in Qatar.

  7. Avatar von Barbara Bauer
    Barbara Bauer

    Der Blick­win­kel der Ein­hei­mi­schen ist auf jeden Fall inter­es­sant. Es scheint sich im Hin­blick auf die Stel­lung der Frau in der Gesell­schaft und ihre Rech­te in den ara­bi­schen Staa­ten zur Zeit doch etwas zu bewe­gen.
    Miß­stän­de in einem Land tref­fen nicht alle, vor allem nicht so sehr die rei­chen und gebil­de­ten Menschen,die meist ganz gut aus­wei­chen kön­nen. Auch wir leben gemüt­lich in unse­ren Woh­nun­gen wäh­rend ande­re auf der Stra­ße schla­fen. Ein Rei­se­be­richt ist kei­ne poli­ti­sche Abhand­lung. Wer wei­te­re Aspek­te erfah­ren will, kann im Jah­res­be­richt von amnes­ty inter­na­tio­nal nachlesen.Ich fin­de es wich­tig ein kom­ple­xes Bild zu bekom­men. Wird nur Nega­ti­ves berich­tet, ent­steht Angst und Angst ist ein schlech­ter Ratgeber.Viele Mosa­ik­stei­ne erge­ben erst ein Bild.

  8. Avatar von Katharina Happ
    Katharina Happ

    Ich bin schon von Beruf´s wegen kri­tisch – schließ­lich kämp­fe ich als Rechts­an­wäl­tin gegen Unrecht. Soll­te ich des­we­gen (sogar noch mal) was zu dem Bericht etwas schrei­ben, obwohl ich dort noch nie wahr, nur, weil ich den Arti­kel gele­sen habe? Ja. Und zwar des­we­gen, weil ich Karin Loch­ner seit vie­len Jah­ren ken­ne. Ich war in eini­gen ihrer Schreib­se­mi­na­re, und habe unge­fähr grob geschätzt 15 wei­te­re Semi­na­re mit ihr gemacht wie Yoga, Tanz, Qi Gung – und ein Semi­nar, des­sen Titel in etwa lau­te­te: »Wie ver­än­dert sich dein Leben, wenn du wie Pip­pi Lang­stumpf leben wür­dest?« Karin ist ein total ehr­li­cher Mensch, sehr auf Gerech­tig­keit bedacht, sie ist sehr weit­ge­hend unbe­küm­mert damit, ob sie ande­ren gefällt oder nicht. Also mutig.
    Und der Arti­kel hat mir gezeigt, wie sie das dort erlebt hat. Dass es für sie fas­zin­i­nie­rend ist, wie die Men­schen dort ver­su­chen, ihre Vor­stel­lun­gen von Glück zu ver­wirk­li­chen, die eben ande­re Vor­stel­lun­gen sind. Auch von Ero­tik.
    Das ande­re, dass es dort auch Dunk­les und Gefähr­li­ches gibt, ist in dem Bericht für mich gut fühl­bar gewe­sen. Ich fin­de den Bericht sehr gut. Ich habe eine deut­li­che Vor­stel­lung bekom­men, wie sich die­ses Land für mich anfüh­len wür­de.
    Katha­ri­na Happ

    1. Avatar von Karin Lochner

      Dan­ke, lie­be Katha­ri­na. Ich bin berührt, weil Du Dich trotz des »schlech­ten Rufs« die­sem Lan­des geöff­net hast für mög­li­che posi­ti­ve Sei­ten. Und das wegen »mei­nes guten Rufs«! An Orten zu sein, wo alles ist wie daheim, kann gut tun. Erhol­sam sein. Zugleich mach­te ich per­sön­lich oft die Erfah­rung, dass ich gera­de, wenn ich mich damit kon­fron­tie­ren muss, dass Wert­vor­stel­lun­gen ganz ande­res sind als mei­ne, dass mich genau das stark anregt, mei­ne hei­le Welt zu hin­ter­fra­gen. Ich will kei­nes­wegs Dik­ta­tu­ren oder Dog­men idea­li­sie­ren. Den­noch den­ke ich, dass auch wir in unse­rer Kul­tur diver­se men­ta­le Gefäng­nis­se haben, die wir gar nicht mehr bemer­ken. Den Schlank­heits­wahn bei­spiels­wei­se. In Qatar war es erfri­schend zu erle­ben, wie egal es den Frau­en war, ob sie einem Schlank­heits­ide­al ent­spre­chen.

  9. Avatar von Heide Felsner
    Heide Felsner

    Alles gut beschrie­ben.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Dein Lob freut mich, lie­be Hei­di!

  10. Avatar von Andrea Kronmüller
    Andrea Kronmüller

    Das ist ein sehr inter­es­san­ter Bericht, der mich mit mei­nen Vor­ur­tei­len kon­fron­tiert, die ich der ara­bi­schen Welt gegen­über bis­her hat­te! Sehr fas­zi­nie­rend und wich­tig. Die leb­haf­te Dis­kus­si­on bei den Kom­men­ta­ren ist auch sehr inter­es­sant! Da kommt etwas in Bewe­gung, wun­der­bar!

    1. Avatar von Karin Lochner

      Mich freut es auch, dass eine leben­di­ge Dis­kus­si­on in Gang gekom­men ist, lie­be Andrea! Mir ist in Qatar bewusst gewor­den, dass die Ein­hei­mi­schen dort auch gro­ße Vor­ur­tei­le unse­rer Kul­tur gegen­über haben. Inter­es­san­ter­wei­se bemit­lei­den uns die qata­ri­schen Frau­en, weil sie das Bild haben, dass Frau­en im Wes­ten »aus­ge­beu­tet und gede­mü­tigt« wer­den. U.a. des­we­gen, weil bei einer Schei­dung die Frau­en in Deutsch­land meist Gerichts­ver­hand­lun­gen hin­ter sich brin­gen müs­sen, um Unter­halt für ihre Kin­der zu erhal­ten. So was wird dort bereits sehr groß­zü­gig vor der Hoch­zeit gere­gelt. Oder allein wegen der Tat­sa­che, dass es bei uns flä­chen­de­ckend Pro­sti­tu­ti­on gibt. Fern­seh­be­rich­te über Zwangs­pro­sti­tu­ti­on in unse­rer Kul­tur sind sozu­sa­gen das Gegen­stück zu unse­ren Fern­seh­fil­men über aus­ge­beu­te­te Bau­ar­bei­ter in Qatar.

  11. Avatar von Irene
    Irene

    Lie­be Karin, Ich fand den Bericht über Qatar sehr bewe­gend und beein­dru­ckend, weil er sehr per­sön­lich ist. Mich hat gleich das Rei­se­fie­ber etwas gepackt – irgend­wo­hin. Dan­ke, ich wer­de noch mehr von dir lesen.
    lg Ire­ne

    1. Avatar von Karin Lochner

      Dank Dir, lie­be Ire­ne. Wünsch Dir, dass Du Dein Rei­se­fie­ber bald stil­len kannst!

  12. Avatar von Fuchs Ulla
    Fuchs Ulla

    Lie­be Karin,
    ganz tol­ler Bericht von einem Land wo man meis­tens nega­ti­ve Bericht hört.
    Vie­len Dank fürs »mit­neh­men«.
    Herz­li­che Grü­ße
    Ulla

    1. Avatar von Karin Lochner

      Ger­ne habe ich dich mit­ge­nom­men, lie­be Ulla!

  13. Avatar von Ralf Engels
    Ralf Engels

    Bin eben­falls gespannt, wie es mit Qua­tar wei­ter geht. Wie­der ein­mal ein inter­es­san­ter Rei­se­be­richt. Auch die kon­tro­ver­sen Kom­men­ta­re zu die­sem Land habe ich hier mit Inter­es­se gele­sen. Jede Repor­ta­ge wirft ein eige­nes Licht auf Situa­tio­nen, Men­schen und Län­der; jeder nimmt die Welt auf sei­ne Art wahr und das ist gut so. Die Welt ist so, wie wir sie wahr­neh­men, und oft ganz anders, als wir es uns zuvor aus­ge­malt haben. Schön, dass die Rei­se­de­pe­schen dazu bei­tra­gen immer wie­der ein neue Sei­te vom Gesamt­bild zu sehen. Gute Arbeit!

    1. Avatar von Karin Lochner

      Herz­li­chen Dank, lie­ber Ralf. Ich stim­me mit Dir über­ein: Die Welt ist so, wie wir sie wahr­neh­men, und oft ganz anders, als wir es uns zuvor aus­ge­malt haben.

  14. Avatar von Ingrid Rauchfuß
    Ingrid Rauchfuß

    Die Fotos sind toll! Ich habe jetzt jedes ein­zel­ne auf­ge­zoomt, und es gibt jede Men­ge dar­auf zu ent­de­cken. Kör­per­spra­che von Bau­ten und Men­schen —

    1. Avatar von Karin Lochner

      Dan­ke, lie­be Ingrid, das Auf­ma­cher­bild lie­be ich auch sehr. Micha­el Schnei­der hat es foto­gra­fiert.

  15. Avatar von Karin Lochner

    Dein Lob freut mich sehr, lie­be Anna­bell. Ich glau­be, das Land hat noch sehr viel Poten­ti­al.

  16. Avatar von Sabine Wolff
    Sabine Wolff

    Wow, ich bin beein­druckt von die­sen wun­der­schö­nen Bil­dern, die bei mir auch ohne Foto­gra­fien ent­stan­den sind. Vie­len Dank dafür und mehr davon. Sabi­ne Wolff

  17. Avatar von Annabelle
    Annabelle

    Tol­ler Arti­kel und super Ein­blick in die Kul­tur Qatars!
    Qatar beweist, dass es durch­aus ein inter­es­san­tes Rei­se­ziel ist, ins­be­son­de­re wenn man sich für Kunst, Kuli­na­rik und Archi­tek­tur inter­es­siert.
    Wenn man aller­dings pri­mär Erho­lung und Betä­ti­gung in der Natur sucht und auch deren Viel­falt, sind ande­re Rei­se­zie­le mög­li­cher­wei­se inter­es­san­ter.
    Da Qatar aber auch schö­ne wei­ße Strän­de zu bie­ten hat, kann es sich als Bade­ur­laubs­ort ja noch ent­wi­ckeln.
    Mal schau­en, wie Qatar sein Poten­zi­al zukünf­tig noch nut­zen wird 😉

  18. Avatar von Katharina
    Katharina

    Ein sehr inter­es­san­ter Arti­kel! Nun sehe ich »die Kopf­tuch­ge­schich­te« mal anders, alles hat was Gutes und ein neu­er Blick­win­kel bie­tet neue Erkennt­nis­se.
    Wun­der­schö­ne Fotos!

    1. Avatar von Karin Lochner

      Lie­be Katha­ri­na, stell Dir vor, ich habe es sogar als rich­tig ange­neh­me Erfah­rung erlebt, unter die­ser Aba­ya zu ste­cken, mit Kopf­tuch und von oben bis unten in das wal­len­dem Gewand ein­ge­hüllt. Mei­ne Freun­din Waad ist Mode­schöp­fe­rin und hat mich mal zum Spaß als Ein­hei­mi­sche ein­ge­klei­det. Es ist ein biss­chen, wie in man­chen Schu­len hier­zu­lan­de, wo wegen des Mar­ken­wahns Schul­uni­for­men ein­ge­führt wur­den. Schon mal gehört? Oder, bei den kirch­li­chen Fes­ten, wie Ers­ter Kom­mu­ni­on, wo das gegen­sei­ti­ge modi­sche Über­trump­fen sol­che Aus­ma­ße ange­nom­men hat­te, dass die Pfar­rei­en die Kin­der nur noch in schlich­ten, glei­chen Kut­ten antre­ten las­sen. Ich hät­te es selbst nicht gedacht, aber die Aba­ya hat echt was von Schutz und Gebor­gen­heit. Wir soll­ten sie nicht pau­schal ver­teu­feln.

  19. Avatar von Sabine Manson
    Sabine Manson

    Ich habe den Arti­kel ger­ne gele­sen. Vie­len Dank. Sabi­ne

    1. Avatar von Karin Lochner

      Das freut mich, lie­be Sabi­ne!

  20. Avatar von Seeberger
    Seeberger

    Super Rei­se­be­richt, wun­der­bar geschrie­ben!
    Elke S.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Vie­len lie­ben Dank, lie­be Elke!

  21. Avatar von Charlotte Erichsen
    Charlotte Erichsen

    Ein sehr schö­ner Rei­se­be­richt, Karin! Mich hät­te noch ein Blick in das futu­ris­ti­sche Muse­um isla­mi­scher Kunst inter­es­siert. Dass Frau­en sich immer an die Gege­ben­hei­ten ihres Lan­des anpas­sen müs­sen und dabei aber vie­le Tricks ent­wi­ckeln, mit der Situa­ti­on umzu­ge­hen und Vor­tei­le zu fin­den, das hat der Bericht sehr humor­voll dar­ge­stellt.
    Emp­feh­lens­wer­te Lek­tü­re!

    1. Avatar von Karin Lochner

      Dan­ke Dir, lie­be Char­lot­te, das nächs­te Mal kommt noch der Blick ins Isla­mi­sche Muse­um, ver­spro­chen. Und die Tricks der Ladies: Wow! Ich hat­te den Ein­druck, die hel­fen so der­ma­ßen zusam­men, dass wir uns im Wes­ten was abschau­en könn­ten. Die sind kei­ne Riva­lin­nen, son­dern Ver­bün­de­te. Dadurch haben sie ihre Män­ner im Griff. Obwohl die den­ken, es sei umge­kehrt. Weil ja theo­re­tisch jeder Mann vier Frau­en hei­ra­ten könn­te. Der hat dann aber daheim nichts zu mel­den. (Egal, ob mit einer oder vier Ehe­frau­en!) Jeden­falls gehen die Frau­en sehr für­sorg­lich und wohl­wol­lend mit ihren Geschlechts­ge­nos­sin­nen um. Und machen sich das Leben mit­ein­an­der benei­dens­wert schön.

  22. Avatar von Doris Schneider
    Doris Schneider

    Die Rei­se­be­rich­te von Karin Loch­ner sind wie immer gut recher­chiert, inter­es­sant, gut geschrie­ben, mit anschau­li­chen Bil­dern ver­se­hen!!! Macht Lust auf mehr !

    1. Avatar von Karin Lochner

      Herz­li­chen Dank, lie­be Doris!

  23. Avatar von Frau Véronique Hartmann-Alvera
    Frau Véronique Hartmann-Alvera

    Ein inter­es­san­ter Bei­trag über ein Land mit dem ich in der Tat vie­le Vor­ur­tei­le ver­bin­de. Nach die­sem Arti­kel wür­de ich mich ger­ne vor Ort vom Gegen­teil über­zeu­gen.
    Véro­ni­que Hart­mann-Alve­ra, Mün­chen.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Lie­be Vero­ni­que, wenn auch Du Dich ger­ne vor Ort über die­sen Zwerg­staat infor­mie­ren magst – um Vor­ur­tei­le abzu­bau­en – kann ich bald anfan­gen, eine Grup­pen­rei­se zu orga­ni­sie­ren! Dan­ke für Dei­ne Wor­te.

  24. Avatar von margie otte
    margie otte

    ich habe mir noch nie Gedan­ken über Qatar gemacht,
    dan­ke für den Arti­kel, jetzt bin ich doch ein biss­chen fas­zi­niert, jetzt könn­te ich mir auch eine rei­se in die­ses Land vor­stel­len, allein schon wegen der Kunst von Richard Ser­ra, den ich sehr bewun­de­re.
    dan­ke für die Inspi­ra­ti­on.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Zwei­fel­los, lie­be Mar­gie: Du musst hin, wenn Du Richard Ser­ra bewun­derst, der sei­ne Kunst dort als »die größ­te Erfül­lung sei­nes Schaf­fens« bezeich­net! Dan­ke für Dein Feed­back!

    2. Avatar von Tania Fecht
      Tania Fecht

      Die Kunst von Richard Sera ist mein magi­scher Ort in Qatar. Ich gehe dort immer zum wil­den Cam­pen hin.…
      Herz­li­chen Gruß aus Qatar, Tania Fecht

  25. Avatar von margie otte
    margie otte

    lie­be karin,
    ich fin­de Dei­nen Arti­kel sehr inter­es­sant, mir hat er Lust gemacht, die­ses Land im Auf­bruch zu berei­sen.

    vie­len Dank!

    1. Avatar von Karin Lochner

      Dan­ke, lie­be Mar­gie. Es freut mich, wenn Dir mei­ne Wor­te Lust gemacht haben!

  26. Avatar von Ingrid Rauchfuß
    Ingrid Rauchfuß

    Ja! Und habt Ihr Euch das Foto von dem Herrn im wei­ßen Gewand groß gezoomt?
    Hier erwar­ten Euch eini­ge Über­ra­schun­gen.
    Scha­de, dass das For­mat kei­ne Bild­un­ter­schrif­ten zulässt — ich wüss­te gern, was die run­den, gemau­er­ten Bau­ten in sei­nem Hin­ter­grund sind.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Lie­be Ingrid, Dan­ke für’s Feed­back und die Anre­gung mit den Bild­un­ter­schrif­ten. Die run­den, gemau­er­ten Bau­ten gehö­ren zum Isla­mi­schen Muse­um. Ich hät­te noch ewig über alles Mög­li­che schrei­ben kön­nen, über die archi­tek­to­ni­schen Höhen­flü­ge im All­ge­mei­nen und die­ses sen­sa­tio­nel­le Bau­werk im Beson­de­ren, das Foto­graf Micha­el Schnei­der so mär­chen­haft ein­ge­fan­gen hat. Ich dach­te erst, es wäre ein Gemäl­de …

  27. Avatar von Vanessa
    Vanessa

    Schö­ner Arti­kel zu einem sehr kon­tro­vers zu dis­ku­tie­ren­dem Land. als frau und demo­kra­tin tu ich mich schwer damit… aber es ist gut, dass der Arti­kel einem erlaubt mal genau­er hin­zu­gu­cken ohne sel­ber hin­fah­ren zu müs­sen! dan­ke dafür! ‑die bil­der bei dem dekor sind natür­lich welt­klas­se! und der stil des arti­kels gefällt mir sehr!

    1. Avatar von Karin Lochner

      Sehr ger­ne, lie­be Vanes­sa, habe ich Dich mit­ge­nom­men ohne dass Du selbst in die­ses Land rei­sen musst. Ja, zwei­fel­los kon­tro­vers für uns, die wir das Leben in einer Demo­kra­tie genie­ßen kön­nen. Genau genom­men, ja noch gar nicht so lan­ge .…

  28. Avatar von Dagmar Schulz
    Dagmar Schulz

    Dan­ke für die­sen inter­es­san­ten und vor allem auf­klä­ren­den Arti­kel. Ich füh­le mich moti­viert, ein­mal mehr mei­ne von Pres­se und Hören­sa­gen gespeis­te Mei­nung zu über­prü­fen und wer­de mich wei­ter mit die­sem inter­es­san­ten Land beschäf­ti­gen. Dag­mar Schulz, Mün­chen

    1. Avatar von Karin Lochner

      Lie­be Dag­mar, genau das will ich: Moti­vie­ren, mal die ewig glei­chen Pres­se­mel­dun­gen zu hin­ter­fra­gen. Wir Deut­sche sind ja auch – zu recht – empört, wenn wir alle flä­chen­de­ckend als Nazis dar­ge­stellt wer­den.

  29. Avatar von Sabine Danzer
    Sabine Danzer

    Lie­be Karin, mir gefällt Dein Rei­se­be­richt. Ich habe ihn mit wach­sen­der Begeis­te­rung gele­sen. Dan­ke Dir. Herz­li­che Grü­ße

    1. Avatar von Karin Lochner

      Freut mich, dass ich Dich mit mei­ner Begeis­te­rung anste­cken konn­te, lie­be Sabi­ne!

  30. Avatar von Carlotta
    Carlotta

    lesens­wer­ter­Bei­trag!

    1. Avatar von Karin Lochner

      Mer­ci, Car­lot­ta!

  31. Avatar von Sofia
    Sofia

    Ein sehr guter und inter­es­san­ter Arti­kel! Abso­lut lesens­wert!

  32. Avatar von Susanne
    Susanne

    Dan­ke für die­se Ein­drü­cke und Sicht auf Qua­tar und die schö­nen Bil­dern. So wird aus mei­nen Beden­ken, eine Opti­on, dort mal hin­zu­rei­sen.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Eine Rei­se wür­de sich ren­tie­ren, lie­be Susan­ne! Noch ist das Land nahe­zu unbe­rührt von west­li­chen Besu­chern. Und es gäbe noch so viel mehr zu ent­de­cken. Auch ich habe vie­les in die­sem Zwerg­staat noch nicht gese­hen. UNESCO Welt­kul­tur­er­be, Man­gro­ven-Wäl­der, einen unbe­rühr­ten Salz­see, der wie das Tote Meer sein soll. Ich habe schon wie­der Sehn­sucht nach die­ser beein­dru­cken­den Wüs­te.

  33. Avatar von Brigitte
    Brigitte

    Wäre es nicht eine tol­le Zeit, wenn die Ein­ord­nung von gut und böse, von rich­tig und falsch, von lie­ben und has­sen nicht von irgend­ei­ner Natio­na­li­tät abhän­gen wür­de?
    Ich habe bis­her Idio­ten aus den unter­schied­lichs­ten Län­dern erlebt, völ­lig unab­hän­gig woher sie kamen.
    Aber, und das ist viel wich­ti­ger, eben­so gibt es offe­ne, intel­li­gen­te, net­te, inter­es­sier­te und sym­pa­thi­sche Men­schen in allen Natio­nen.
    Kri­tik ist völ­lig okay, aber bit­te auch noch ein biss­chen mehr sehen und wis­sen wol­len.
    Der Arti­kel von Karin Loch­ner ist für mich eben das. Hin­schau­en und nicht nur das sehen was angeb­lich ist.
    Mir ist ein per­sön­li­cher, sicher nicht 100% objek­ti­ver, Bericht viel lie­ber, als irgend­ei­ne zusam­men­ge­stop­sel­te Sta­tis­tik.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Vie­len lie­ben Dank, Bri­git­te. Genau wie Du sagst: Intel­li­gen­te, inter­es­san­te und sym­pa­thi­sche Men­schen gibt es über­all. Igno­ran­te halt lei­der auch.

  34. Avatar von SiK
    SiK

    Ein sehr per­sön­li­cher Rei­se­be­richt, der sicher­lich durch das Zusam­men­tref­fen mit einer jun­gen schö­nen und rei­chen Frau geprägt ist, die die Besu­che­rin stolz mit den schö­nen Sei­ten ihrers Hei­mat­lan­des bekannt macht. 1001 Nacht, statt Skan­da­le und Ter­ror. Die Autorin macht selbst deut­lich, dass sie kei­ne poli­ti­sche Repor­ta­ge schreibt. Also könn­te man den Bericht ein­fach als Schil­de­rung einer mär­chen­haf­ten Zeit sehen und sich über die Pro­ble­me im Land auf ande­rer Ebe­ne infor­mie­ren. Ich fin­de es inter­es­sant, über ein Land zu lesen, das ich selbst nie berei­sen wür­de. Und ich bin gespannt, wie zu Zei­ten der WM über Qua­tar berich­tet wird.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Es freut mich, dass Du durch mei­ne Wor­te mit­rei­sen konn­test. Und an einen Ort gekom­men bist, auf dem Du wohl kei­nen Fuß set­zen wirst. Ich bin auch sehr gespannt, wie dann die Bericht­erstat­tung 2022 über Qatar sein wird!

  35. Avatar von Guido
    Guido

    Lie­ber Andre­as Moser, Sie sind jemand, der meint er hät­te Ahnung und könn­te das von sei­ner ein­ge­bil­de­ten hohen mora­li­schen War­te alles beur­tei­len und ver­ur­tei­len. Letzt­lich stel­len Sie nur Unwis­sen und Vor­ur­tei­le und schlimms­ten­falls eine Agen­da zur Schau. Ich will kei­nen Roman schrei­ben und nur mal den pro­mi­nen­tes­ten Punkt auf­grei­fen: »Hun­der­te Tote auf WM-Bau­stel­len«.

    Legen Sie mal einen Beweis vor. Sie wer­den kei­nen fin­den. Weil es die­se hun­der­ten Toten nicht gibt. Es gehört in Deutsch­land aber zum All­ge­mein­wis­sen, dass es in Katar tau­sen­de Tote auf WM-Bau­stel­len gibt. Das hat eine ein­zi­ge Quel­le, näm­lich 2 »Stu­di­en« des inter­na­tio­na­len Gewerk­schafts­ver­ban­des ITUC. Die letz­te »Stu­die« stammt von 2015. In Katar leb­ten damals rund 1,8 Mio. Gast­ar­bei­ter. Von die­sen Gast­ar­bei­tern sind pro Jahr etwa 1.000 gestor­ben. Die­se Zahl hat die ITUC ein­fach für die 7 Jah­re bis zur WM hoch­ge­rech­net. Fer­tig waren 7.000 tote Bau­ar­bei­ter auf WM-Bau­stel­len. Die ITUC hat dazu eine Pres­se­mit­tei­lung ver­fasst. Alle Medi­en haben die Pres­se­mit­tei­lung auf­ge­grif­fen »Gewerk­schaft rech­net in Katar mit 7.000 WM-Toten bis zur WM«. Bämm, Fet­te Schlag­zei­le über­all. Seit­dem sind »tau­sen­de WM-Tote in Katar« in Deutsch­land All­ge­mein­wis­sen.

    Die »Stu­die« selbst hat lei­der kei­ner ange­guckt. Sie kön­nen sie bei der ITUC her­un­ter­la­den (Goog­le: »Front­li­nes Report 2015 – Qatar: Pro­fit and Loss«). Sie wer­den aus dem Lachen (oder Wei­nen) nicht mehr her­aus­kom­men. Weder hat die ITUC geschaut, was die 1.8 Mio Gast­ar­bei­ter arbei­ten. Die über­gro­ße Mehr­heit arbei­tet als Nan­ny, als Ver­käu­fer, als Secu­ri­ty, als Ser­vice­kraft, als Fischer … oder auf ande­ren Bau­stel­len. Nur etwa 2–3% arbei­ten auf WM-Bau­stel­len. Spielt alles kei­ne Rol­le, für die ITUC ist jeder gestor­be­ne Gast­ar­bei­ter ein WM-Toter. Noch hat die ITUC geschaut, wor­an die­se Gast­ar­bei­ter über­haupt gestor­ben sind. Ver­kehrs­un­fäl­le, Kri­mi­na­li­tät, Krank­hei­ten, … Spielt alles kei­ne Rol­le. Alles WM-Tote.

    Die Krö­nung der Geschich­te: Sta­tis­tisch ster­ben in Katar von den Gast­ar­bei­tern 0,6 Pro­mil­le pro Jahr (Zah­len mit denen die ITUC arbei­tet). In Deutsch­land liegt die Ster­be­ra­te im arbeits­fä­hi­gen Alter von 18–64 bei 2,6 Pro­mil­le pro Jahr. Deutsch­land müss­te drin­gendst in Katar nach­fra­gen, wie die eine 4 mal gerin­ge­re Mor­ta­li­täts­ra­te hin­be­kom­men. Und Sie müss­ten völ­lig empört über Deutsch­land sein, weil hier die Men­schen mit mehr als 4 mal so hoher Wahr­schein­lich­keit ster­ben wie Gast­ar­bei­ter in Katar. Wie fin­den Sie das?

    Wenn sie noch irgend­wel­che Zwei­fel an der Stu­die haben: In der Stu­die wer­den auch die WM-Kos­ten berech­net. Bra­si­li­en kam angeb­lich auf 15 Mil­li­ar­den USD. Russ­land angeb­lich auf 12 Mil­li­ar­den USD. In Katar wird die WM laut ITUC 200–222 Mil­li­ar­den USD kos­ten. Ist ja klar: die Kata­ris sind ein­fach völ­lig beklopp­te Voll­idio­ten und man uss das anpran­gern. Wie kommt die ITUC auf die Zahl? Genau so »seri­ös« wie auf die WM-Toten. Jede, wirk­lich jede Bau­stel­le der letz­ten 20 Jah­re in Katar ist für die ITUC eine WM-Bau­stel­le. Erwähnt wird z.B. der neue Flug­ha­fen. Der wur­de 2003 geplant. 2005 wur­de mit dem Bau begon­nen. Katar hat sich über­haupt erst 2009 für die WM bewor­ben und 2010 zu den Zuschlag gewon­nen. Der Flug­ha­fen war für die Expan­si­on von Qatar Air­ways schon lan­ge über­fäl­lig. Die Fak­ten spie­len aber kei­ne Rol­le: Die Flug­ha­fen­kos­ten sind für die ITUC zu 100% WM-Kos­ten.

    Einen wei­te­ren Punkt will ich noch anrei­ßen: In Deutsch­land ist man besorgt über Isla­mi­sie­rung und Abschaf­fung des Deut­schen Vol­kes, wenn 2015 auf jeden Bio­deut­schen mal 0,02 Flücht­lin­ge dazu kom­men. Rechts­extre­me Par­tei­en kom­men Zulauf. Mas­sen­de­mos. Anschlä­ge auf Flücht­lin­ge. 3 Jah­re lang hat das The­ma Flüchtlinge/​Ausländer hier die Poli­tik domi­niert. Die Kata­ris sind längst eine win­zi­ge Min­der­heit im eige­nen Land. Auf jeden Kata­ri kom­men 6–7 Aus­län­der. Ist es ver­ständ­lich, dass die Bevöl­ke­rung da auch gewis­se Ängs­te hat und man kei­ne unge­brems­te Zuwan­de­rung will (wie in Deutsch­land auch)? Weil man nicht die Struk­tu­ren hat, um bei fast 2 Mil­lio­nen Gast­ar­bei­tern die Situa­ti­on zu prü­fen, hat man ein Spon­so­ring-Sys­tem ein­ge­führt. Der­je­ni­ge, der einen Gast­ar­bei­ter ins Land holt (egal ob Bau­ar­bei­ter, Nan­ny, Zim­mer­mäd­chen im Hotel), der haf­tet für die­sen Gast­ar­bei­ter. Stellt der Gast­ar­bei­ter Unsinn an, haf­tet der Spon­sor für Kon­se­quen­zen. Und dann wur­de stan­dard­mä­ßig der Pass ein­kas­siert, damit die nicht Unsinn anstel­len und dann das Land ver­las­sen. Das ist dann trotz­dem nicht rich­tig und wird zurecht kri­ti­siert. Aber mit Blick auf die teil­wei­se Aus­län­der-Hys­te­rie in Deutsch­land, wird es ein Stück weit ver­ständ­lich. Und längst wur­de da nach­ge­bes­sert und die Gast­ar­bei­ter haben nun mehr Rech­te und kön­nen sich weh­ren, falls ihre Sponsoren/​Arbeitgeber sie nicht kor­rekt behan­deln. Das ist noch nicht per­fekt, aber um Licht­jah­re bes­ser als z.B. in Sau­di-Ara­bi­en. Kri­ti­siert wird aber immer nur Katar. Und haben Sie sich mal infor­miert, wie dra­ko­nisch Gast­ar­bei­ter in den UAE zum Teil bestraft wer­den? Nein, haben Sie nicht.

    Ver­ste­hen Sie mich bit­te nicht falsch. Katar hat in vie­len Punk­ten Kri­tik ver­dient. Und Katar hat sich mit der WM-Aus­rich­tung selbst frei­wil­lig ins Schau­fens­ter gestellt, dann muss Katar nun auch aus­hal­ten, das genau­er hin­ge­schaut wird. Unin­for­mier­tes Nach­plap­pern von Fake News hilft aber nie­man­dem wei­ter.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Lie­ber Gui­do,
      herz­li­chen Dank für die Mühe, die sich sich mit Ihrer Ant­wort an Andre­as Moser mach­ten. Welch kon­struk­ti­ve Dis­kus­si­on Sie damit anstup­sen – falls Katar-Geg­ner bereit sind, beim »Nach­plap­pern von Fake News« inne zu hal­ten. Auch mir als Autorin haben Sie damit ein Geschenk gemacht, weil ich zukünf­tig die genann­te Stu­die zitie­ren kann, wenn das Katar-Bas­hing wie­der ein­setzt. Ich habe bei mei­ner Rei­se ins Land intui­tiv gespürt, was Sie mit Zah­len und Fak­ten dar­le­gen. Ich wünsch­te, es gäbe mehr Kom­men­ta­re wie Ihren im Netz. Es ist so ein­fach, empört anzu­kla­gen. Viel schwe­rer ist es dage­gen, ande­re Aspek­te gel­ten zu las­sen. Nach­zu­for­schen, wo in unse­rer Kul­tur etwas im Argen liegt. Lie­gen könn­te. Was wahr ist. Oder auch nur über den Tel­le­r­and zu schau­en. Bezie­hungs­wei­se in Katars Fall: Über den Bau­zaun zu bli­cken.

    2. Avatar von Sigi Sausewind
      Sigi Sausewind

      Hal­lo Gui­do,

      das Spon­se­ring-Sys­tem für Gast­ar­bei­ter hat mich sehr beein­druckt. Es wäre schön, wenn Sie das in Deutsch­land ein­mal publik machen wür­den. Obwohl man hier ja schon seit 40 Jah­ren nicht mehr von Gast­ar­bei­tern spricht.
      Sicher­lich kann man in die­sem Punkt Katar nicht mit der BRD ver­glei­chen, denn hier tra­gen die ein­kom­men­steu­er­zah­len­den Men­schen die Haupt­last und kei­ne spru­deln­den Ölquel­len (BRD-weit gese­hen, auf der Kom­mu­nal­ebe­ne ist es natür­lich die Gewer­be­steu­er).

      Das Spon­se­ring-Sys­tem wäre auch ein Schritt in Rich­tung Inte­gra­ti­on und Ver­ant­wor­tung. Grup­pen­bil­dun­gen- und aus­ein­an­der­set­zun­gen, ein Neben­ein­an­der-her-leben wäre so kaum mehr mög­lich.

      Wäre schön, wenn Sie das in der BRD an die Öffent­lich­keit brin­gen könn­ten. Ich habe hier zum ers­ten Mal etwas dar­über gele­sen und wür­de ger­ne mehr hören.

  36. Avatar von Andreas Moser

    Ach, wie schön! Alles glit­zert und glänzt, die Bau­ar­bei­ter sind glück­lich, die Frau­en sind glück­lich, dass sie sich ver­hül­len dür­fen, es gibt Kunst und Bil­dung, deut­sche Kühe, und die WM wird natür­lich super.

    Nur ein paar Din­ge feh­len in einem Bericht, der sich jour­na­lis­tisch, wenn auch rei­se­jour­na­lis­tisch nennt:
    – Es sind schon Hun­der­te an Bau­ar­bei­tern für die Fuß­ball-WM gestor­ben.
    – Aus­län­di­sche Bau­ar­bei­ter dür­fen wei­ter­hin ohne Zustim­mung des Arbeit­ge­bers das Land nicht ver­las­sen. Erin­nert ein wenig an Skla­ve­rei, nicht wahr? Ins­be­son­de­re bei den Haus­an­ge­stell­ten führt die­se Zwangs­la­ge oft zu sexu­el­lem Miss­brauch.
    – Aus­län­di­sche Arbei­ter dür­fen kei­nen Gewerk­schaf­ten ange­hö­ren.
    – Die ach so glück­li­chen Frau­en haben im Fami­li­en­recht, im Erbrecht und im Staats­bür­ger­schafts­recht nicht die glei­chen Rech­te wie Män­ner. Frau­en, die nicht­ehe­lich schwan­ger wer­den, kom­men ins Gefäng­nis, bis sie den Vater des Kin­des hei­ra­ten.
    – Die deut­schen Kühe muss­ten impor­tiert wer­den, weil die Nach­bar­staa­ten ein Embar­go gegen Katar ver­hängt haben. (Das ist aus­nahms­wei­se nicht die Schuld Katars, aber man könn­te sol­che Zusam­men­hän­ge schon erklä­ren.)
    – Homo­se­xua­li­tät ist in dem ach so moder­nen Land straf­bar.

    »Mär­chen­haf­ter Reich­tum«? Wohl eher Reich­tum basie­rend auf der Aus­beu­tung von Arbei­tern aus Nepal und Ban­gla­desh.

    Nor­ma­le­rewi­se gibt es bei den Rei­se­de­pe­schen ganz gute Arti­kel, die über das Son­ne-Strand-alles-ist-schön-bla-bla der meis­ten Rei­se­blogs hin­aus­rei­chen. Aber hier habt Ihr Euch einen PR-Arti­kel unter­ju­beln las­sen.

    1. Avatar von Karin Lochner

      Lie­ber Andre­as Moser, ich ver­ste­he Ihre Kri­tik. Es erscheint so leicht, dem Katar-Bas­hing zu fol­gen. Ich emp­fin­de das als unge­recht. Las­sen sie mich erklä­ren: Es gibt auch ziem­lich viel Deutsch­land-Bas­hing welt­weit. Ein bra­si­lia­ni­scher Freund, der seit Jahr­zehn­ten in Mün­chen lebt, erzählt, dass er beim jähr­li­chen Besuch in sei­ner alten Hei­mat Rio (nach sei­nen Wor­ten »einem der gefähr­lichs­ten Fle­cken Bra­si­li­ens«) jedes Mal von sei­nen Lands­leu­ten vor der Rück­kehr nach Deutsch­land gewarnt wird. Aus­län­der wür­den sadis­tisch ermor­det, Asyl­be­wer­ber­hei­me ange­zün­det, Flücht­lin­ge kom­men grund­los ins Gefäng­nis und unter mys­te­riö­sen Umstän­den zu Tode. Die Deut­schen sei­en halt meist noch immer Nazis. Und die­ses wenig schmei­chel­haf­te Bild, das aus­län­di­sche Medi­en ver­mit­teln, bestä­ti­gen mir auch Freun­de aus den USA, aus Isra­el, den Nie­der­lan­den und Neu­see­land, um nur eini­ge zu nen­nen. Ist es in Deutsch­land wirk­lich so? Was mei­nen Sie? Fakt ist: Bezüg­lich Katar füh­len wir uns im Wes­ten die­sem mit­tel­al­ter­li­chem Staat mora­lisch über­le­gen. Katar ist eine lupen­rei­ne Dik­ta­tur, dar­an gibt es kei­ne Zwei­fel. Auch ich bin mit Vor­ur­tei­len hin­ge­reist. Was mich stört ist, dass es so vie­le ande­re Staa­ten gibt, die genau­so zu kri­ti­sie­ren wären. Aber immer zei­gen alle nur ankla­gend auf Katar, sobald mal etwas Posi­ti­ves über das Land gesagt wird; wenn etwas zu Spra­che kommt, das nichts mit der Aus­beu­tung von Bau­stel­len-Arbei­tern zu tun hat. Oder dass sich Gast­ar­bei­ter dort wohl füh­len. Alle Punk­te, die Sie zu Recht auf­zähl­ten, kön­nen vie­len ande­ren Län­dern vor­ge­wor­fen wer­den, die wir berei­sen. Auch auf den Bau­stel­len für die WM in Russ­land gab es Gast­ar­bei­ter, die töd­lich ver­un­glückt sind, eben­so in Bra­si­li­en und sogar in Euro­pa, als die Olym­pia­de in Grie­chen­land 2004 statt fand. Ja, selbst auf den Bau­stel­len unse­rer Haupt­stadt Ber­lin sind etli­che Bau­skan­da­le auf­ge­flo­gen, wo Bau­ar­bei­ter aus­ge­beu­tet und Unfäl­le ver­tuscht wur­den. Homo­se­xua­li­tät ist in den meis­ten Län­dern des Glo­bus ein Pro­blem. Das Urlaubs­pa­ra­dies Jamai­ca bei­spiels­wei­se gilt als eines der schwu­len­feind­lichs­ten Län­der der Welt. Frau­en wer­den welt­weit unter­drückt und benach­tei­ligt. Ich woll­te mit mei­nen – zuge­ge­ben sehr per­sön­li­chen – Ein­drü­cken die mir mei­ne Zufalls­be­kannt­schaft ermög­lich­te – einen Gegen­pol set­zen. Zum Inne­hal­ten. Nach­den­ken. Ist in unse­rer Kul­tur der Schlankheits‑, Fit­ness- und Jugend­wahn nicht auch Skla­ve­rei? Es gibt in Katar vie­les, das vor­bild­lich funk­tio­niert, z.B. unglaub­lich vie­le Bil­dungs­pro­gram­me für die Jugend. Und auch die Gast­ar­bei­ter­kin­der sind da mit ein­be­zo­gen, kön­nen kos­ten­frei Musik­un­ter­richt erhal­ten. Alle Muse­en sind gra­tis, ob für Kata­ris, Gast­ar­bei­ter oder Tou­ris­ten. Ich könn­te mir vor­stel­len, dass von einem Land wie Katar eine Auf­bruch­stim­mung aus­ge­hen kann, die die­se kri­sen­ge­schüt­tel­te Regi­on mit­reißt. Die dem Mitt­le­ren Osten gut tut. Und damit auch dem Nahen Osten. Ich woll­te vom gro­ßen Zukunfts­op­ti­mis­mus die­ses Lan­des erzäh­len und dass mich die Gast­freund­schaft von mei­ner kata­ri­schen Freun­din Waad und ihrer Fami­lie ver­zau­bert hat. Ich hof­fe sehr, dass die­ser Zwerg­staat sich unse­ren Wer­ten öff­net. Ich wün­sche mir zugleich, dass wir im Wes­ten bereit sind, neu­gie­rig auf die­se so völ­lig ande­re Kul­tur zuzu­ge­hen. Die guten Sei­ten erbli­cken, die der Reich­tum ermög­licht. Und nicht immer nur ver­teu­feln. Katar wur­de in sie­ben Jahr­zehn­ten von der Stein­zeit in die Zukunft kata­pul­tiert. In Euro­pa hat die Ent­wick­lung vom Mit­tel­al­ter bis in die heu­ti­ge Demo­kra­tie sie­ben Jahr­hun­der­te gedau­ert. Ver­ges­sen wir das nicht. Ich glau­be, wir könn­ten von­ein­an­der ler­nen und pro­fi­tie­ren. Viel­leicht wer­den Sie Katar irgend­wann ein­mal selbst berei­sen und sich einen per­sön­li­chen Ein­druck ver­schaf­fen? Ich wäre sehr neu­gie­rig, wie Sie das Land dann erle­ben.

    2. Avatar von peter von felbert

      lie­ber andre­as moser, waren sie schon mal in katar? um ehr­lich zu sein kling es nicht so. da wirkt karin loch­ner glaub­wuer­di­ger. zumal recher­che nicht ihre staer­ke zu sein scheint. in dem zusam­men­hang wuer­de mich mal die quel­le zu den hun­der­ten toten bau­ar­bei­ten inter­es­sie­ren.
      lie­be grues­se pet­wr von fel­bert

    3. Avatar von Tania Fecht
      Tania Fecht

      Hal­lo Herr Moser,
      ich lebe seit 6 Jah­ren ger­ne in Qatar und arbei­te dort als Rei­se­füh­re­rin. Ich bin es auch echt leid, dass immer nur auf die­sem klei­nen Land her­um­ge­hackt wird! Es gibt unglaub­lich vie­le Din­ge, die schö­ner und bes­ser sind als mitt­ler­wei­le in Euro­pa. Die unglaub­li­che Gast­freund­schaft die­ses Lan­des fas­zi­niert mich täg­lich aufs Neue! Ja, es gibt eini­ge Din­ge, die ich nie verstehen/​ akzep­tie­ren kann, aber das gibt es sicher­lich in jedem Land!
      Kom­men Sie doch mal zu Besuch und las­sen Sie sich ver­zau­bern.…

      Dan­ke lie­be Frau Loch­ner, für den schö­nen Bericht!
      Vie­le Grü­ße

      Tania Fecht

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