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Karibikparadiese zwischen Kolumbien und Panama

»Unse­re Zeit ist so auf­re­gend, dass man die Men­schen eigent­lich nur noch mit Lan­ge­wei­le scho­cken kann.“

Samu­el Beckett

Hart schlägt der Rumpf des Alu­mi­ni­um­boo­tes auf der Was­ser­ober­flä­che auf. Jeder Auf­prall wan­dert über die schma­len Holz­bän­ke den Rücken hin­auf bis zum Kopf, wo sich der auf­kom­men­de Schwin­del mit Müdig­keit ver­mischt. Viel­leicht ist auch ein biss­chen Übel­keit dabei.

Ein­ge­quetscht zwi­schen dicken Groß­müt­tern mit schwe­ren Plas­tik­tü­ten und allein­rei­sen­den Män­ner­grup­pen, die bereits um neun Uhr mor­gens Aguar­dien­te aus einer Plas­tik­fla­sche trin­ken, rasen wir über den Golf von Ura­bá. Die stau­bi­ge, geschäf­ti­ge Hafen­stadt Tur­bo ver­schwin­det hin­ter uns bereits am Hori­zont. Das Schnell­boot hüpft auf dem dun­kel­blau­en Was­ser auf und ab, wäh­rend am Ufer tro­pi­sche Küs­ten­wäl­der in den ver­schie­dens­ten Grün­tö­nen leuch­ten.

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Zwei Stun­den dau­ert die mor­gend­li­che Fahrt, bis wir das klei­ne, abge­le­ge­ne Fischer­dorf Capur­ganá im äußers­ten Nord­wes­ten Kolum­bi­ens errei­chen. Hier sind wir schon fast in Pana­ma und soweit außer­halb der Zivi­li­sa­ti­on, dass es nicht mal eine Stra­ße gibt, die hier­her führt. Nur das ein­mal täg­lich ver­keh­ren­de Schnell­boot ver­bin­det Capur­ganá mit dem Rest des Lan­des. Dunk­le Wol­ken hän­gen über dem kari­bi­schen Meer, Fischer­boo­te schau­keln sanft auf den Wel­len hin und her. Ein Peli­kan schwebt durch die Luft.

Etwa 2.000 Ein­woh­ner zählt der Ort. Drei Stra­ßen, zwei Restau­rants, ein Bäcker und kei­ne Autos. Zwi­schen den bun­ten Holz­häu­sern befin­den sich eine Hand­voll Kios­ke und ein paar Geschäf­te, die Strand­ar­ti­kel ver­kau­fen. Haus­num­mern oder Stra­ßen­na­men sucht man ver­geb­lich, dafür ist das Dorf zu klein. Die Türen der ein­zi­gen Bank im Ort sind häu­fi­ger geschlos­sen, als dass sie den Kun­den Ein­lass gewäh­ren. Strom gibt es, wenn die Lei­tun­gen nicht zusam­men­bre­chen, bis Mit­ter­nacht. Das ist Capur­ganá.

Als wir den Anle­ger ver­las­sen, betrach­ten uns ein paar Män­ner, die Bier trin­kend um einen aus­la­den­den Baum her­um sit­zen. Kaum ange­kom­men mer­ken wir, dass die Uhr hier wesent­lich lang­sa­mer tickt. Gera­de die Abge­schie­den­heit die­ses Ortes macht sei­nen Reiz aus, lässt ihn wie ein authen­ti­sches kari­bi­sches Dorf ver­gan­ge­ner Zei­ten wir­ken. Capur­ganá ist so ursprüng­lich, dass es den Anschein macht, die gro­ße hek­ti­sche Welt habe hier noch nicht Ein­zug gehal­ten.

in den Straßen von Capurgana

Noch bevor wir unse­re Her­ber­ge errei­chen, bricht ein gewal­ti­ger Regen­schau­er los. Ein Tro­pen­guss wie aus dem Lehr­buch. In weni­gen Sekun­den sind wir kom­plett durch­nässt. Wir ste­hen inmit­ten einer rie­si­gen war­men Dusche. Noch nie war Regen so ange­nehm. Fröh­lich stap­fen wir von einer Pfüt­ze in die nächs­te, amü­siert muss ich unwei­ger­lich an Gene Kel­lys „Sin­ging in the Rain“ den­ken.

I’m sin­ging in the rain

Just sin­gin‹ in the rain

What a glo­rious fee­ling

I’m hap­py again

Als der Nie­der­schlag nach­lässt, keh­ren wir zum klei­nen Hafen zurück. Neu­gie­rig wer­den wir von den Ein­hei­mi­schen beäugt. Wir sind nicht die ers­ten Tou­ris­ten, die den Weg hier­her gefun­den haben, aber wir gehö­ren defi­ni­tiv zu einem aus­er­wähl­ten Kreis. Am Rand des Hafen­be­ckens ste­hen eini­ge Jugend­li­che, aus­ge­rüs­tet mit Haken und Angel­schnü­ren, und war­ten gedul­dig auf ihren Fang.

Dahin­ter sam­melt sich die Schar der Schau­lus­ti­gen. Auch sie war­ten gespannt auf den Fang des Tages. Ab und an zucken die Ang­ler an ihren, im Was­ser her­um­trei­ben­den, Schnü­ren. Doch die meis­te Zeit pas­siert nichts.

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Es ist bereits Nach­mit­tag. In einem Kiosk in Was­ser­nä­he flim­mert ein Fuß­ball­spiel über den Bild­schirm. Kolum­bi­en spielt das ent­schei­den­de Spiel der WM-Qua­li­fi­ka­ti­on gegen Ecua­dor. Wir gesel­len uns zu den weni­gen Gäs­ten, die vor dem Kiosk sit­zen. Die meis­ten von ihnen tra­gen Uni­form.

Trotz aller Abge­schie­den­heit sorgt die Nähe zur pana­mai­schen Gren­ze für erhöh­te Auf­merk­sam­keit, denn der Dro­gen­ex­port ist in Kolum­bi­en noch immer ein sehr lukra­ti­ves Geschäft. Viel Arbeit schei­nen die Beam­ten hier in der Kari­bik jedoch nicht zu haben. Sie star­ren gelang­weilt auf den Fern­se­her und beob­ach­ten ein Spiel, das ähn­lich ereig­nis­los ist wie das Gesche­hen rund um das Hafen­be­cken. Mal wer­den klei­ne Schwätz­chen gehal­ten oder die Bei­ne bei einem kur­zen Spa­zier­gang zur nächs­ten Ecke ver­tre­ten. Sonst pas­siert nichts.

Lang­sam däm­mert uns, dass wir in Capur­ganá viel Zeit haben wer­den. Jeder hat hier viel Zeit. Ablen­kung gibt es so gut wie kei­ne und so sit­zen die Ein­hei­mi­schen den gan­zen Tag auf wei­ßen Plas­tik­stüh­len vor ihren Haus­ein­gän­gen, las­sen die Bei­ne den Boots­an­le­ger hin­un­ter­bau­meln und betrach­ten den Him­mel, das Was­ser und uns zwei Neu­an­kömm­lin­ge. Manch­mal spa­zie­ren älte­re Män­ner im Schne­cken­tem­po ziel­los von hier nach da.

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Plötz­lich kommt Auf­re­gung in die Grup­pe der Ang­ler und Schau­lus­ti­gen. Jauch­zen und Schreie drin­gen zu uns her­über. Men­schen eilen schnel­len Schrit­tes her­bei. Der Kiosk, vor dem wir noch immer sit­zen, ist plötz­lich leer. Die Lan­ge­wei­le ist für einen Moment durch­bro­chen. Nur all­zu ger­ne lässt man sich hier vom rät­sel­haf­ten Tumult anlo­cken.

Wenig spä­ter zieht einer der Jugend­li­chen mit einem etwa einen Meter gro­ßen Fisch an uns vor­bei. Er wird beglei­tet von den Zeu­gen sei­nes tri­um­pha­len Fangs. Das Tier bau­melt noch immer an der Angel­schnur und nun beginnt eine Para­de durch das gan­ze Dorf, damit auch jeder den Fisch zu sehen bekommt.

Wir ver­las­sen Capur­ganá ent­lang des Sand­stran­des. Fischer­boo­te lie­gen am Ufer, die von klei­nen Pira­ten geen­tert wer­den. Dane­ben sit­zen die Fischer auf ihren Plas­tik­stüh­len. Gele­gent­lich mur­meln sie sich Wort­fet­zen zu, nip­pen an ihren Bier­fla­schen.

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Zwi­schen Pal­men und ande­ren Höl­zern schlen­dern wir ent­lang der fel­si­gen Küs­te. Es ist heiß und feucht. Zum Glück kühlt uns die leich­te, bestän­dig wehen­de Mee­res­bri­se. Etwa eine Stun­de spa­zie­ren wir zwi­schen den schrof­fen Fel­sen und dem tro­pi­schen Dschun­gel, bevor wir auf ein klei­nes Fischer­haus an den Klip­pen tref­fen.

Mit­ten im Dschun­gel betreibt eine kolum­bia­nisch-argen­ti­ni­sche Fami­lie, durch und durch Hip­pies, die­se klei­ne Oase. Hier gibt es alles, von natür­li­chen Süß- und Salz­was­ser­be­cken bis zu rus­ti­ka­len Lie­ge­stüh­len und Kokos­nuss­saft. Unter dem schat­ti­gen Pal­men­dach ver­brin­gen wir so den gan­zen Tag an die­sem sehr ent­spann­ten Ort. Wir schlür­fen eine Kokos­nuss nach der ande­ren leer und bli­cken stun­den­lang hin­aus aufs Meer. Irgend­wann gesellt sich ein klei­nes Mäd­chen zu uns, die Toch­ter der Hip­pie-Fami­lie. Sie stellt sich als Ale­gria vor – Freu­de.

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In Capur­ganá hat sich der­weil das Leben vom Land ins Was­ser ver­la­gert. Die Kin­der und Jugend­li­chen des Dor­fes tum­meln sich von mor­gens bis abends in den war­men Flu­ten der Kari­bik. Eigent­lich, so scheint es, ver­las­sen sie das Was­ser nur, um vom Hafen­be­cken aus zu angeln.

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Die Klei­nen plan­schen in Ufer­nä­he, beauf­sich­tigt von min­des­tens einer besorg­ten Mut­ter, wäh­rend die Grö­ße­ren in selbst­ge­bau­ten Boo­ten um die Wet­te pad­deln, bis die­se vol­ler Was­ser lau­fen und unter­ge­hen. Wei­ter drau­ßen klet­tern die Jugend­li­chen auf eines der ankern­den Fischer­boo­te, um es als Sprung­turm zu benut­zen. Den gan­zen Tag ver­brin­gen sie im Was­ser und erst nach Son­nen­un­ter­gang ver­las­sen sie das küh­le Nass.

Dann sit­zen sie im Schein der knat­tern­den Stra­ßen­be­leuch­tung und brü­ten zusam­men über ihren Schul­auf­ga­ben.

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Die gelas­se­ne Lang­sam­keit Capur­ganás greift schnell auf uns über und wir ertap­pen uns heim­lich dabei, ziel­los und mit geruh­sa­men Schrit­ten durch den Ort zu schlen­dern. Ohne zu fra­gen war­um, ohne zu wis­sen wohin.

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Etwas wei­ter im Nor­den, unmit­tel­bar an der Gren­ze zu Pana­ma, liegt Sap­zur­ro. Von Capur­ganá fah­ren regel­mä­ßig Boo­te, doch ent­schei­den wir uns für eine Wan­de­rung durch den Dschun­gel. Wir hät­ten es bes­ser wis­sen sol­len.

Es ist heiß und feucht und anders als bei unse­rem ers­ten Spa­zier­gang durch den Dschun­gel, beglei­tet uns kei­ne erfri­schen­de Mee­res­bri­se. Bereits nach weni­gen Schrit­ten sind wir in Schweiß geba­det. Dabei ist es erst acht Uhr mor­gens.

Um uns her­um sprießt wil­des Gewächs aus dem Boden. Far­ne, Sträu­cher, schlan­ke, rie­si­ge Bäu­me: Tau­send ver­schie­de­ne Grün­tö­ne umge­ben uns. Dazwi­schen leuch­ten klei­ne gel­be Früch­te auf dem brau­nen Boden. Ihr schwe­rer, süßer Duft strömt durch den Urwald und beglei­tet uns auf unse­rem Weg. Ein Nasen­bär huscht über den schma­len Pfad und ver­schwin­det raschelnd im Unter­holz.

In der Hit­ze des noch jun­gen Tages schlep­pen wir uns den stei­len Hügel hin­auf, der Capur­ganá von Sap­zur­ro trennt. Der Schweiß rinnt uns mitt­ler­wei­le in Bächen die Stirn und Wan­gen hin­un­ter. T‑Shirt und Shorts sind kom­plett durch­nässt. Erst als wir den Gip­fel errei­chen, weht ein leich­ter Wind durch die Bäu­me.

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Unten, an eine klei­ne Bucht geschmiegt, liegt Sap­zur­ro. Nur halb so groß wie Capur­ganá, ver­mit­telt der win­zi­ge Ort kari­bi­sche Idyl­le pur. Fischer­boo­te schwim­men im fla­chen, kris­tall­kla­ren Was­ser. Nur die schwer bewaff­ne­ten Sol­da­ten, die hier gelang­weilt die Gren­ze zu Pana­ma bewa­chen, irri­tie­ren ein wenig. Ver­gli­chen mit Capur­ganá ist Sap­zur­ro noch ent­spann­ter, noch ursprüng­li­cher, noch lang­sa­mer. Wir erfri­schen uns mit einem lang­ersehn­ten Sprung ins tür­kis schim­mern­de, küh­le Was­ser.

P1400192 (Copy) Marktplatz in SapzurroP1400239 (Copy)

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Von Sap­zur­ro erklim­men wir den Hügel, der Kolum­bi­en von Pana­ma trennt. Dies­mal erleich­tern uns beto­nier­te Trep­pen den Auf­stieg und so errei­chen wir ohne gro­ße Anstren­gun­gen den Grenz­pos­ten zu Pana­ma – die wahr­schein­lich ein­zi­ge Gren­ze welt­weit, die in Bades­horts über­quert wer­den kann. Die Beam­ten mus­tern unse­re ver­schwitz­ten Gesich­ter und nach­dem wir ihnen erklä­ren, dass wir zu Fuß von Capur­ganá kom­men, zol­len sie uns lachend Respekt.

P1400241 (Copy)Grenzposten in der Karibik zwischen Kolumbien und Panama

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Auf der ande­ren Sei­te des Hügels liegt Pana­ma und der wohl schöns­te Strand der gesam­ten Regi­on – La Miel. Honig, so heißt der Ufer­strei­fen, der wie ein zum Leben erwach­tes Post­kar­ten­pa­ra­dies erscheint. Fei­ner wei­ßer Sand­strand knirscht leicht unter den Füßen, lan­ge gebo­ge­ne Pal­men spen­den Schat­ten, wäh­rend ihre Früch­te unse­ren Durst nach der zwei­stün­di­gen Wan­de­rung löschen. Das Was­ser ist so kris­tall­klar, wie wir es noch nie zuvor gese­hen haben und liegt ruhig in der zau­ber­haf­ten Bucht. Über allem strahlt eine glei­ßen­de Son­ne an einem hell­blau erleuch­te­ten Him­mel.

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In dem ein­zi­gen Restau­rant am Strand ver­gnü­gen sich ein paar kolum­bia­ni­sche Pau­schal­tou­ris­ten mit feu­ri­ger Musik und kal­tem Bier. Doch ihre Zeit ist begrenzt. Gegen 14 Uhr bläst das Schiffs­horn ihrer Fäh­re und alle wackeln zurück an Bord. Dann ist es still – La Miel, das Para­dies, gehört uns bei­na­he ganz allein. Ledig­lich die pana­mai­schen Mili­tärs im Tarn­an­zug und mit Maschi­nen­ge­wehr bewaff­net, stie­feln noch durch den Sand.

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So ver­geht die Zeit ganz lang­sam in und um Capur­ganá. Es ist eine lan­ge Wei­le, die wir hier ver­brin­gen. Zum Abschluss erle­ben wir noch ein Spek­ta­kel inmit­ten die­ser kari­bi­schen Gelas­sen­heit: Capur­ganá vs. Sap­zur­ro. Kreis­klas­se in der Kari­bik.

Über den unebe­nen Bolz­platz hol­pert der Ball zwi­schen den Spie­lern hin und her. Die hel­len Tri­kots von Real Madrid und Inter Mai­land gegen die dunk­len Tri­kots von Bar­ce­lo­na und Arse­nal.

Gele­gent­lich kreuzt ein Rad­fah­rer das Spiel­feld. An den Sei­ten­li­ni­en spie­len klei­ne Jun­gen ihr eige­nes Spiel, wäh­rend unter einem schat­ti­gen Baum die Zuschau­er­tri­bü­ne aus gel­ben Plas­tik­stüh­len auf­ge­baut ist. Eine Abwechs­lung, die sich nie­mand hier ent­ge­gen lässt. Das gan­ze Dorf ist auf den Bei­nen.

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Das Spiel geht mun­ter auf und ab. Fehl­päs­se prä­gen das Gesche­hen. Kei­ner der Tor­war­te nimmt sei­ne Hän­de zur Abwehr des Bal­les zur Hil­fe. Am Ende siegt Capur­ganá mög­li­cher­wei­se 7:3 – beson­ders sicher ist sich aber nie­mand.

An einem mobi­len Imbiss­stand ver­sor­gen wir uns mit gefüll­ten Teig­ta­schen. Bie­tet uns der Bäcker am Vor­mit­tag noch eine klei­ne Aus­wahl an Lebens­mit­teln, so sind die Teig­ta­schen das ein­zig Ess­ba­re, was wir nach 13 Uhr noch bekom­men kön­nen.

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Der­art gesät­tigt streu­nen wir noch ein biss­chen durch Capur­ganá, bevor uns schwar­ze Wol­ken auf­for­dern den Heim­weg anzu­tre­ten. Bald dar­auf fängt es wie aus Eimern an zu schüt­ten. Blen­den­de Blit­ze durch­zu­cken den Him­mel, Don­ner kracht so laut wie Kano­nen­schüs­se. Der Strom fällt aus – nicht das ers­te Mal seit­dem wir hier sind.

Im Ker­zen­schein rich­ten wir uns auf unse­rer Ter­ras­se ein. Ab und an huscht der Licht­strahl einer Taschen­lam­pe über die Stra­ße. Doch bald ist in Capur­ganá, viel­leicht eines der letz­ten kari­bi­schen Para­die­se, nur noch das Pras­seln des Regens zu hören.

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Antworten

  1. Avatar von Morten und Rochssare
    Morten und Rochssare

    Capur­ga­na wird euch ent­schleu­ni­gen. Das ist ver­spro­chen! Genießt eure Zeit an die­sem wun­der­vol­len Ort.

  2. Avatar von cxt_wetravel
    cxt_wetravel

    Ein wirk­lich klas­se und sehr authen­tisch geschrie­be­ner Rei­se­be­richt! Wir muss­ten teil­wei­se wirk­lich sehr schmun­zeln. Wir sind gespannt, wie es uns in Capur­ga­na gefällt! Lie­be Grü­ße, Char­li­en und Till

  3. Avatar von Silvio

    Update:
    Capur­ga­na hat immer­noch nicht 24 Stun­den Strom. Unbe­dingt beim Ein­che­cken in ein Hos­tal oder Hotel fra­gen ob in der Nacht Strom gelie­fert wird. Eini­ge Arbei­ten mit Elek­tro­ge­nera­to­ren.
    Auch Hoch­sai­son, wie Oster­en , Weih­nach­ten, Neu­jahr und ver­län­ger­te Wochene­den.
    Das Meer ist sehr unru­hig von Dezem­ber bis April.
    Kli­ma unbe­dingt beach­ten.
    Viel Spaß
    Sil­vio
    Hos­tal Capur­ga­na, Capur­ga­na

    1. Avatar von Morten und Rochssare
      Morten und Rochssare

      Vie­len Dank für die zusätz­li­chen Infos, Sil­vio. Hof­fent­lich genießt du noch sehr lan­ge das klei­ne Para­dies Capur­ga­na, in dem du hei­misch gewor­den bist.

  4. Avatar von Silvio

    Ja, die Fotos sind super. Nur fin­den uns nun mehr Tou­ris­ten.….
    Ich, Sil­vio, bin Schwei­zer und füh­re mit mei­ner Frau das Hos­tal Capur­ga­na in Capur­ga­na.
    Ger­ne hel­fen wir mit Tipps und Infos.
    Ihr fin­det uns bei Tri­p­Ad­vi­sor und Booking.com
    Auch haben wir ein klei­nes Rei­se­bü­ro, wo alles gebucht wer­den kann.l

    Nun gibt es auch in Capur­ga­na klei­ne Ves­pa Taxis.

    Es gibt immer noch nicht 24 Stun­den Strom. Auch gibt es kei­ne Bank, wo Tou­ris­ten Geld abhe­ben kön­nen.
    Unbe­dingt genug Bar­geld mit­neh­men oder bei uns Über­nach­ten. Bei uns kann man mit Kre­dit­kar­ten bezah­len.
    Bei Fra­gen ein­fach mel­den.
    Es gruesst
    Sil­vio
    Hos­tal Capur­ga­na, Capur­ga­na
    Capur­ga­na Tours

  5. Avatar von Mandy // Movin'n'Groovin

    Oh was für eine schö­ne Erin­ne­rung… ich war 2009 auch dort und es ist schön zu sehen, dass das klei­ne Para­dies noch immer so bei­na­he unbe­rührt ist.

    1. Avatar von Morten und Rochssare
      Morten und Rochssare

      Ein klei­nes Para­dies ist es noch immer. Es gab ja sogar mal einen Ver­such den Tou­ris­mus in Capur­ganá groß auf­zu­zie­hen. Davon ist nur noch eine Hotel­rui­ne am Strand übrig.

  6. Avatar von Robin

    Dan­ke für dei­nen inspi­rie­ren­den Rei­se­be­richt, ich war letz­tes Jahr auch in Kolum­bi­en unter­wegs, in zwei Wochen habe ich dort in San­ta Mar­ta, Car­ta­ge­na und Bogo­tá wun­der­ba­re Aben­teu­er erlebt. Ich habe vor kur­zem auch mei­nen Traum vom eige­nen Rei­se­blog ver­wirk­licht, wer mag kann ger­ne mal vor­bei­schau­en, momen­tan läuft ein Vene­zue­la-Spe­cial
    http://gipsytrips.wordpress.com/

    1. Avatar von Morten und Rochssare
      Morten und Rochssare

      Vie­len Dank für die net­ten Wor­te, Robin.
      Da hast du jetzt aber in einem sehr schö­nen und span­nen­den Rei­se­land unter­wegs. Vene­zue­la ist defi­ni­tiv unter­be­sucht – Zur Zeit aber auch eine eher aben­teu­er­li­che Desti­na­ti­on.

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