Regen im Nebelwald

Schwit­zend wuch­te­te ich mei­nen über­füll­ten Ruck­sack von mei­nen Schul­tern hin­un­ter auf den hei­ßen Asphalt der engen Berg­stra­ße und dreh­te mich um. Mitt­ler­wei­le hat­te ich wie­der eine gute Aus­sicht über Val­le­her­mo­so – das „schö­ne Tal“. Zwar war der schwar­ze Sand­strand, der das Ende des Tals bil­de­te noch hin­ter einer gro­ßen Fels­for­ma­ti­on ver­bor­gen, dafür lag mir das klei­ne, nach dem Tal benann­te Städt­chen, auf des­sen Markt­platz ich noch vor einer guten Stun­de im Schat­ten einer Pal­me zu Mit­tag geges­sen hat­te, nun direkt zu Füßen. Auf der ande­ren Sei­te des Tales, viel­leicht drei oder vier Kilo­me­ter Luft­li­nie ent­fernt, konn­te ich den Berg­rü­cken erken­nen, den ich ges­tern ent­lang­ge­wan­dert war und an des­sen Hän­gen ich am vor­he­ri­gen Abend irgend­wo zwi­schen ein paar dür­ren Büschen im Nie­mands­land mein klei­nes Ein-Mann-Zelt auf­ge­schla­gen hat­te. Die Vege­ta­ti­on war spär­lich in den nied­ri­ge­ren Höhen­la­gen der Insel.

IMG_1002Tro­cken­ve­ge­ta­ti­on in den nied­ri­ger gele­ge­nen Tei­len Gome­ras

Als ich dann an die­sem Mor­gen wie­der mei­nen Ruck­sack geschul­tert hat­te um wei­ter gen Wes­ten zu lau­fen, war gera­de die Son­ne über dem Tei­de auf­ge­gan­gen. Dies war einer jener Momen­te gewe­sen, wäh­rend derer man das Gefühl hat, sie in der kur­zen Zeit in der sie anhal­ten gar nicht aus­rei­chend wür­di­gen zu kön­nen. Man wünscht sich, sie auf irgend­ei­ne Wei­se fest­hal­ten zu kön­nen, um sie etwas län­ger anhal­ten zu las­sen – in der Hoff­nung, dadurch mehr Zeit zu haben, ihnen gerecht zu wer­den als es die Echt­zeit erlaubt. Momen­te so schön, dass man für sie sol­che Wan­de­run­gen unter­nimmt. Ich jeden­falls.

IMG_1050Der Tei­de unter sei­nem­Wol­ken­tuch

Genau­so per­fekt wie der Tages­be­ginn war auch der Rest des Vor­mit­tags ver­lau­fen. Ange­kom­men am nörd­lichs­ten zu Fuß erreich­ba­ren Punkt der Insel, war ich einem stei­len Pfad von den hohen Klip­pen hin­un­ter zu jenem schwar­zen Sand­strand gefolgt. Wäh­rend des Abstie­ges hat­te sich drü­ben über dem Meer ein Tisch­tuch aus wei­ßen Wol­ken über die Spit­ze des Vul­kans gelegt. Unten auf der Tal­stra­ße hat­te mich dann ein Ein­hei­mi­scher in sei­nem klapp­ri­gen Seat vom Strand die weni­gen Kilo­me­ter das Tal hin­auf in das klei­ne Städt­chen mit den bun­ten Häu­sern gebracht. Es war dort, wo ich mei­nen von drei Tagen Wan­dern fern jedes Dor­fes leicht gewor­de­nen Ruck­sack wie­der bis zum Rand mit Lebens­mit­teln gefüllt und zusätz­lich vier gro­ße Plas­tik­fla­schen mit Was­ser dar­an befes­tigt hat­te. Die ver­gan­ge­ne Stun­de hat­te ich dann damit ver­bracht, die­sen Ruck­sack durch die immer schwü­ler wer­den­de Mit­tags­hit­ze ent­lang einer engen Stra­ße die öst­li­che Tal­flan­ke hin­auf zu schlep­pen.

IMG_1079Val­le­her­mo­so: Ein bun­tes Kana­ren-Städt­chen

„Der vie­le Pro­vi­ant und das Was­ser machen dich für ein paar Tage unab­hän­gig von grö­ße­ren Ort­schaf­ten“, moti­vier­te ich mich selbst, als ich den Ruck­sack wie­der auf mei­ne Schul­tern hiev­te und wei­ter berg­auf zu wan­dern begann – vor­bei an ter­ras­sen­för­mig ange­leg­ten Fel­dern, auf denen exo­ti­sche Früch­te auf dem frucht­ba­ren, vul­ka­ni­schen Boden wuch­sen. Die Luft­feuch­tig­keit schien der­weil immer wei­ter anzu­stei­gen und all­mäh­lich wur­de mir klar, dass es nur noch eine Fra­ge der Zeit sein wür­de, bis das gute Wet­ter umschlug. Als die Son­ne sich end­gül­tig hin­ter die auf­zie­hen­den Wol­ken ver­zo­gen hat­te und die ers­ten Regen­trop­fen fie­len, kram­te ich im Schutz einer hohen Pal­me mei­ne Land­kar­te her­aus. Ich muss­te seit Ver­las­sen des Tals schon über 500 Höhen­me­ter gestie­gen und damit bereits wie­der auf etwa 800 Metern Höhe ange­kom­men sein. Dem­nächst wür­de ich auf eine klei­ne Teer­stra­ße tref­fen und nicht weit von dort wies die Kar­te ein Gast­haus aus. Da es kaum danach aus­sah, dass der Regen schnell wie­der nach­las­sen wür­de, beschloss ich dort nach einem Zim­mer zu fra­gen. 20 Euro wür­de mei­ne Rei­se­kas­se dafür aus­nahms­wei­se mal her­ge­ben und mir eine nas­se Nacht im Zelt erspa­ren.

IMG_1081Ter­as­sen­an­bau

Doch so ein­fach ließ mich der Regen an die­sem Tag nicht ent­kom­men. Was auf der Kar­te als Gast­haus aus­ge­schrie­ben war, stell­te sich als Restau­rant her­aus – ohne Gäs­te­zim­mer. Also folg­te ich wei­ter der engen Teer­stra­ße durch ver­reg­ne­tes Acker­land. Das nächs­te klei­ne Dorf war noch eini­ge Kilo­me­ter weit ent­fernt und die nächs­te grö­ße­re Ort­schaft war zu Fuß an die­sem Tag nicht mehr erreich­bar. Die Land­schaft, die im Son­nen­schein die­ses Vor­mit­ta­ges ver­mut­lich noch idyl­lisch und attrak­tiv gewirkt hät­te, hat­te nun im Regen jeden Reiz ver­lo­ren. Gele­gent­lich hob ich den Dau­men, in der Hoff­nung eines der sich spär­lich geben­den Autos könn­te sich mei­ner durch­näss­ten Erschei­nung erbar­men und mich in hoff­nungs­vol­le­re Gefil­de beför­dern. Tram­pen, phi­lo­so­phier­te ich, kann sich für einen Wan­de­rer anfüh­len wie eine Zeit­rei­se – gera­de trot­tet man noch im Stein­zeit­tem­po über die Stra­ße, denkt in Kilo­me­tern pro Tag und im nächs­ten Moment wird man von einem moto­ri­sier­ten Vehi­kel auf­ge­sam­melt, das Einen in einer Stun­de mehr als dop­pelt so weit brin­gen kann, als man es selbst unter bes­ten Bedin­gun­gen zu Fuß nie­mals hät­te schaf­fen kön­nen. An die­sem Tag jedoch blieb mir vor­erst nur das Stein­zeit­tem­po; nie­mand schien Lust zu haben, sich sei­nen Auto­rück­sitz von einem durch­näss­ten Wan­de­rer ein­sauen zu las­sen.

IMG_1088Erfolg­lo­se Tramp-Ver­su­che

So erreich­te ich eini­ge Zeit spä­ter zu Fuß ein klei­nes Dorf an einem Stau­see. Nur weni­ge, ver­streu­te Häu­ser. Kaum ein Mensch auf der Stra­ße. Ein Jun­ge fuhr auf einem knat­tern­den Moped an mir vor­bei. Hier gab es nichts für mich. Kein Gast­haus, kein Platz zum Zel­ten. Ein Blick auf die Kar­te ver­riet, dass ich es vor Ein­bruch der Dun­kel­heit noch nach Jue­go de Bolas schaf­fen könn­te, wo eini­ge Gast­häu­ser ein­ge­zeich­net waren – ich hoff­te dort viel­leicht im Gar­ten eines Restau­rants für ein paar Euros mein Zelt auf­stel­len zu kön­nen. Der Regen hielt an, als ich eini­ge bewal­de­te Anhö­hen über­quer­te – erst auf Wald­we­gen, dann eine enge Ser­pen­ti­nen­stra­ße hin­auf. So gelang­te ich wie­der in die hoch­ge­le­ge­nen Gebie­te, wo die Pas­sat­nie­der­schlä­ge die Vor­aus­set­zun­gen für dich­ten Nebel­wald schu­fen. Eine gute Wan­der­stun­de spä­ter stell­te sich Jue­go de Bolas dann als ein Natio­nal­park-Infor­ma­ti­ons­ge­bäu­de her­aus – dane­ben zwei oder drei Restau­rants, von denen nur eines geöff­net hat­te. Der Bar­kee­per die­ses Restau­rants war hilfs­be­reit, ver­wei­ger­te mir aber das Zel­ten in sei­nem Gar­ten mit Hin­weis auf angeb­lich stren­ge Poli­zei­kon­trol­len. Unschlüs­sig, was ich nun tun soll­te, stand ich im Regen auf einer Kreu­zung. Die Land­schaft eig­ne­te sich nicht zum Zel­ten. Steil und fel­sig. Ganz zu schwei­gen von der all­ge­gen­wär­ti­gen Näs­se, die mir immer mehr aufs Gemüt schlug. Dazu kam, dass ich  weni­ge hun­dert Meter wei­ter die Gren­zen des Natio­nal­parks über­que­ren wür­de, wo Wild­zel­ten sehr teu­er wer­den konn­te.

Da stand ich also im strö­men­den Regen und wuss­te nicht so recht, wie es nun wei­ter­ge­hen soll­te, als weni­ge Meter von mir ein klei­nes schwar­zes Auto hielt. Zwei älte­re Män­ner stie­gen aus dem Wagen und ent­fal­te­ten eine Stra­ßen­kar­te. „Wenn das nicht die Män­ner waren, die mich von die­sem trost­lo­sen Ort weg­brin­gen wür­den!“, dach­te ich mir. Zeit mein Spa­nisch aus­zu­pa­cken. „Hola señores, qué buscan?“ Sie ant­wor­te­ten, dass sie zu einem Ort namens „La lagu­na Gran­de“ woll­ten, was mich zum inner­li­chen Bal­len einer Sie­ger­faust ver­an­lass­te; zufäl­lig wuss­te ich näm­lich genau wo sich die­ser Ort – eine Art Aus­flugs­ziel für Fami­li­en mit­ten im Natio­nal­park, durch den ich erst vor weni­gen Tagen auf mei­ner Wan­de­rung gekom­men war – befand. Ein schnel­les gedank­li­ches Scree­ning mei­ner mitt­ler­wei­le ganz brauch­ba­ren Orts­kennt­nis der Insel ver­riet mir, dass sie auf dem Weg dort­hin ganz knapp am ein­zi­gen Cam­ping­platz der Insel vor­bei­kom­men muss­ten! Und von mei­nem letz­ten Auf­ent­halt auf dem Platz wuss­te ich, dass es dort – für nur zwei Euro pro Nacht – die bei­den Din­ge gab, nach denen ich mich gera­de am meis­ten sehn­te: Über­dach­te Zelt­plät­ze und eine hei­ße Dusche.

IMG_0862Die hohen Lagen Gome­ras: bedeckt von dich­tem Nebel­wald

Die bei­den Män­ner wil­lig­ten ein, mich mit­zu­neh­men. Über­glück­lich, die­sem ver­reg­ne­ten Loch zu ent­kom­men, spru­del­te mein Spa­nisch wie ein Spring­brun­nen von Zisch­lau­ten und geroll­ten Erres aus mir her­aus und die bei­den Her­ren ent­pupp­ten sich als net­te und gesprä­chi­ge Ein­hei­mi­sche aus dem Süden der Insel. Fri­seu­re von Beruf, um die fünf­zig Jah­re alt und offen­sicht­lich auf einer Spa­zier­fahrt um ihre Insel, auf der sie sich erstaun­lich schlecht aus­kann­ten. Doch auch mei­ne eige­ne Orts­kennt­nis war noch nicht per­fekt, wie ich zu mei­nem Schre­cken nach eini­gen Kilo­me­tern Fahrt ent­lang enger Stra­ßen durch das trop­fen­de Grün des Regen­walds fest­stel­len muss­te, auf der mir näm­lich Eines immer kla­rer wur­de: „So eine Schei­ße, es gibt eine Stra­ße mit­ten durch den Natio­nal­park!“ Im sel­ben Moment war mir klar, was das bedeu­te­te: Mit­nich­ten wür­den wir nun an dem ersehn­ten Cam­ping­platz mit sei­ner hei­ßen Dusche vor­bei­kom­men. Statt­des­sen wür­de ich fern­ab mei­ner geplan­ten Rou­te mit­ten im Natio­nal­park lan­den, wo mich ein ille­ga­ler Zelt­platz 200 Euro kos­ten könn­te – ohne war­me Dusche.

Nach 20 Minu­ten Fahrt kamen wir an der „Lagu­na Gran­de“ an. Die bei­den Her­ren woll­ten von hier aus wei­ter nach Hau­se in den Süden der Insel fah­ren. Dies wur­de mir aller­dings erst in dem Moment klar, als ich schon im strö­men­den Regen mei­nen Ruck­sack aus dem Kof­fer­raum hiev­te. Ich hat­te ange­nom­men, die bei­den wür­den hier blei­ben, viel­leicht in dem klei­nen Aus­flugs-Restau­rant zu Abend essen. Als mein Gehirn die­se neue Infor­ma­ti­on ver­ar­bei­tet und geschlos­sen hat­te, dass es im Anbe­tracht der Situa­ti­on wohl das Bes­te gewe­sen wäre, die Bei­den zu bit­ten mich mit sich in den tro­cke­nen (weil unter­halb der Nebel­zo­ne gele­ge­nen) Süden der Insel zu neh­men, hat­te sich das schwar­ze Auto schon in ein Paar sich rasch ent­fer­nen­de rote Rück­lich­ter im strö­men­den Regen auf einer ein­sa­men Stra­ße mit­ten im Nebel­wald ver­wan­delt.

Ich stell­te mich unter ein paar Bäu­me am Stra­ßen­rand, die mäßi­gen Schutz vor dem Regen boten und reka­pi­tu­lier­te mei­ne neue, ver­schlech­ter­te Situa­ti­on: Der Regen war hef­tig und unun­ter­bro­chen, ich stand buch­stäb­lich mit­ten im Natio­nal­park, wo Zel­ten strengs­tens ver­bo­ten war, auf der Stra­ße fuhr kaum ein Auto, und in gut ein­ein­halb Stun­den wür­de es dun­kel sein. Die Gren­ze des Natio­nal­parks war etwa eine Stun­de Fuß­marsch von hier ent­fernt. Ich war auf mei­ner Wan­de­rung erst vor ein paar Tagen an die­ser Stel­le vor­bei­ge­kom­men und hat­te am Ende jenes Tages mein Zelt etwas außer­halb des Parks in einem Gebüsch auf­ge­schla­gen. Das­sel­be könn­te ich nun wie­der tun. Ein Not­fall­plan – alles ande­re als attrak­tiv. Er wür­de mich weit­ab mei­ner geplan­ten Rou­te füh­ren und ich hät­te spä­tes­tens in einer hal­ben Stun­de los­lau­fen müs­sen, um mein Zelt noch vor Ein­bruch der Dun­kel­heit außer­halb des Natio­nal­parks auf­stel­len zu kön­nen.

Um den Tag noch zu ret­ten, muss­te es mir also inner­halb der nächs­ten 30 Minu­ten gelin­gen, ein Auto anzu­hal­ten, das mich etwa 10 Kilo­me­ter die Stra­ße hin­auf in Rich­tung Her­mi­gua brin­gen konn­te. Von dort aus, so hoff­te ich, könn­te ich die rest­li­chen 2 Kilo­me­ter einer Neben­stra­ße fol­gend zu dem ersehn­ten Zelt­platz lau­fen.

Lei­der muss­te ich fest­stel­len, dass der Erfolg beim Tram­pen weit­ge­hend unab­hän­gig von der Moti­va­ti­on des Tram­pers ist. Egal mit wie viel Nach­druck die­ser den Dau­men her­aus­hält: wenn die Fah­rer der vor­bei­fah­ren­den Autos nicht anhal­ten, bleibt man wo man ist. Natür­lich kann man ver­su­chen mit ver­schie­de­nen Tricks, die Wahr­schein­lich­keit mit­ge­nom­men zu wer­den etwas zu stei­gern. Ich hielt also mei­nen rech­ten Arm mit weit abge­spreiz­tem Dau­men in einem per­fek­ten 70°-Winkel (90° hielt ich für zu auf­dring­lich, klei­ne­re Win­kel für zu unauf­fäl­lig) von mei­nem Kör­per weg, wäh­rend ich einen hal­ben Meter vom Stra­ßen­rand und etwa 20 Meter vor einer klei­nen Hal­te­bucht (damit poten­ti­el­le Mit­neh­mer auch bequem anhal­ten kön­nen) an einer bereits aus meh­re­ren hun­dert Meter Ent­fer­nung gut ein­seh­ba­ren Stel­le (damit unschlüs­si­ge Auto­fah­rer mög­lichst lan­ge Zeit haben mich zu sehen und hof­fent­lich zu dem Schluss kom­men, mich mit­zu­neh­men) stand. Dazu nahm ich trotz des auf mich ein­pras­seln­den Regens bei jedem vor­bei­fah­ren­den Auto mei­ne Kapu­ze vom Kopf und setz­te mein sym­pa­thischs­tes, und gleich­zei­tig mit­leid­erre­gends­tes Lächeln auf.

IMG_1097Das beschei­de­ne Sehn­suchts­ziel mei­ner Tramp-Ambi­tio­nen: Ein ein­fa­cher über­dach­ter Zelt­platz. Nicht im Bild: die war­me Dusche.

Doch wie gesagt: all die­se Tricks garan­tie­ren dem Tram­per noch lan­ge nicht, mit­ge­nom­men zu wer­den – egal wie sehr er sich das wünscht. Und so stand ich zwan­zig Minu­ten lang an die­ser Stra­ße im Regen­wald wäh­rend Autos in ernüch­tern­den Abstän­den von meh­re­ren Minu­ten an mir vor­bei­fuh­ren.

Die Beschei­den­heit mit der Einem die Natur wäh­rend sol­cher Tou­ren selbst die klei­nen, im All­tag sel­ten als sol­che wahr­ge­nom­me­nen Freu­den wert­schät­zen lässt, ist eine zwei­ter Grund wes­halb ich sol­che Wan­de­run­gen unter­neh­me. Eine Zelt­nacht unter einem tro­cke­nen Dach sowie eine hei­ße Dusche nach einem durch­wan­der­ten Regen­tag war eine sol­che Freu­de und für mich kam sie an die­sem Abend in Gestalt eines klei­nen Leih­wa­gens jene Stra­ße im Nebel­wald her­an­ge­fah­ren. Das Auto, das mir jenen Tag ret­te­te wur­de von einer jun­gen Frau aus Mal­lor­ca gelenkt. Neben ihr auf dem Bei­fah­rer­sitz saß ihr Freund mit ein­ge­gips­tem, lin­kem Bein. Hät­te er sich nicht eine Woche vor ihrer Rei­se das Bein gebro­chen, wären die Bei­den eben­falls ger­ne über La Gome­ra gewan­dert. Und hät­ten sich kei­nen Leih­wa­gen genom­men mit dem sie einem ande­ren Wan­de­rer in letz­ter Minu­te den Tag ret­te­ten.

IMG_1091Wet­ter­um­schwung auf La Gome­ra


Antworten

  1. Avatar von Beatrix Petrikowski

    Den Nebel­wald haben mein Mann und ich auf Tene­rif­fa ken­nen­ge­lernt. Erst an unse­rem Abrei­se­tag ist er ver­schwun­den.

  2. Avatar von Julia

    Schö­ne Bil­der! Bin gespannt ob sich Gran Cana­ria im Früh­ling ähn­lich zeigt. In einer Woche geht’s los 🙂

  3. Avatar von Maria

    Ich bin nächs­te Woche auf La Pal­ma wan­dern und hof­fe, dass mir das Regen­sze­na­rio erspart bleibt… Hey, aber bald kannst du drü­ber lachen 😉

    1. Avatar von Sebastian

      Wird bestimmt ein Erleb­nis, die Kana­ren sind ein­fach ein tol­les Stück Naturl Auf La Pal­ma war ich nicht, aber jede Kana­ren­in­sel scheint auf ihre Art beson­ders zu sein.

  4. Avatar von Anja

    So schön geschrie­ben. Dan­ke!
    Jetzt will ich auch auf die Insel.

    1. Avatar von Sebastian

      Freut mich 🙂
      Du soll­test auch hin, ist wun­der­schön!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert