Dein Warenkorb ist gerade leer!
»2 Kinder, Ehe, Eigenheim« ist ein passender Lebensentwurf für viele Menschen, aber lange nicht für alle. Du kannst Dein Leben heute so frei gestalten, wie nie zuvor und deswegen musst Du tolerant sein, wie nie zuvor.
Ocean Beach in San Diego
Lifestyle Design
Lifestyle Design heißt, dass Du Dein Leben so gestaltest, wie es für Dich passt. Das geht heute besser als je zuvor:
- • Noch zur Jahrtausendwende wäre es für mich viel schwerer gewesen als digitaler Nomade ortsunabhängig zu leben.
- • Meine langjährige Partnerin hätte ich nie im Leben kennengelernt, bevor es Partnerbörsen gab.
Dass mehr Möglichkeiten immer auch mehr Toleranz bedeutet, soll meine Reise-Anekdote mit einem Hippie aus San Diego zeigen:
Jonglieren ist nicht für Jeden
»So ein herrlicher Strand!«, denke ich beim ersten Blick auf den Ocean Beach in San Diego, Kalifornien. Der Strand ist fast leer. Ein paar Beach-Boys surfen nahe der Mole. Es ist ein Wochentag.
»Warum reisen eigentlich nicht mehr Menschen so frei um die Welt wie wir?« frage ich meine Partnerin Michela. »Es ist halt nicht für Jeden« wiegelt sie ab.
»Es ist halt nicht für Jeden«? Klingt für mich nach Bullshit. Wie kann das hier nicht für Jeden sein? Wer will nicht frei und unabhängig sein, wie wir? Wer will nicht den Geschmack leckerer mexikanische Tacos noch auf der Zunge haben?
Wir fläzen uns mit unseren Büchern auf eine Bank mit Strandblick und fangen an zu lesen. Die Seemöwen schweben im Wind. Es riecht nach Meer. Ein perfekter Nachmittag am Strand!
…noch mehr Jonglierzeug
Auf der kleinen Wiese hinter uns parkt ein Hippie sein Fahrrad. Er wühlt kurz in seinen großen Packtaschen und fängt dann an mit Keulen zu jonglieren.
»Typisch San Diego«, denke ich mir. Er trägt Spandex und würde im Zirkuszelt nicht aus der Reihe fallen. Ich bin für eine Weile Publikum und versinke dann wieder in mein Buch.
»Hey ihr da auf der Bank!«, ruft der Hippie. »Ihr braucht Euch nicht so langweilen. Ich habe noch mehr Jonglierzeug.« sagt er. »Greift zu!«, lächelt er uns schließlich an.
Wir haben beide ein Fragezeichen im Gesicht. Hat er langweilen gesagt? Ist das sein Ernst? Sieht er nicht, dass wir einen perfekten Nachmittag am Strand haben?
Warum sollen wir Jonglieren? Ist Jonglieren nicht langweilig? Ich würde nicht mal dann Jonglieren, wenn ich alle Bücher der Welt gelesen hätte.
»Nein danke, passt schon« antwortet Michela schließlich.
Es ist halt nicht für Jeden…
Perfekter Nachmittag am Strand
Die Goldene Regel ist überholt
Kennst Du die Goldene Regel?
»Behandle andere so,
wie du von ihnen
behandelt werden willst.«
Die goldene Regel hat einmal gepasst, als wir alle ungefähr den gleichen Lebensentwurf hatten, weil es einfach nicht genug Möglichkeiten gab. Heute ist die goldene Regel total überholt!
Die goldene Regel macht Dich zum Maßstab. Aber nur weil Du Jonglieren magst, kannst Du einen Bücherwurm wie mich nicht zum Jonglieren schicken, um Spass zu haben. Ich habe dabei keinen Spass.
Die Platin-Regel ist besser
Kennst Du die Platin-Regel?
»Behandle andere so,
wie sie selbst
behandelt werden wollen.«
Die Platin-Regel macht nicht Dich sondern Deine Mitmenschen zum Maßstab. Du lässt Bücherwürmer lesen und Hippies in Spandex jonglieren. So haben wir alle Spass, danke!
Du weißt nicht was Deine Mitmenschen wollen, aber wenn Du kein Soziopath bist, hast Du eine gute Ahnung. Das nennt man Empathie und Empathie ist alles was Du brauchst um ethisch zu handeln.
Ist nicht für Jeden
Deine Reise ist nicht meine Reise
Auch beim Reisen gibt es so viele verschiedene Vorlieben, wie es Reisende gibt. Deine Reise ist nicht meine Reise!
Meine Reise ist eine flexible Rucksackreise. Ich habe mit Hotels nichts am Hut und Du siehst mich vor allem in Südasien, Südostasien und Lateinamerika.
Deine Reise ist nicht meine Reise – Was ist Deine Reise?
Mach mit bei meiner Blogparade: Reise-Typen
P.S.
Fuck Yeah Existentialismus: Finde Deinen eigenen Weg!
Erschienen am
Antworten
Warum nicht mehr/alle Leute so reisen wie ihr? Weil jemand den Taco zubereiten muss, den ihr esst. Weil jemand die Bank produzieren und instandhalten muss, auf der ihr sitzt. Weil jemand die Bücher schreiben/drucken/verlegen/ausliefern muss, die ihr lest. Weil jemand die Keulen des Hippies schnitzen/herstellen muss. Schöner Gedanke, aber wenn’s alle so machen wie ihr, wird das mit dem Reisen für alle schwierig.
Das Reisen an sich (und auch euren Stil) find ich trotzdem super 😉
Ja da hast du schon recht. Aber wenn man all die Leute abzieht, die überhaupt davon träumen zu Reisen gibts immer noch genug Tacos und Keulen. Aus meiner Erfahrung wollen 90% ja gar nicht weg von zu Hause.
Und wenn dann tatsächlich mehr als 20% aller Menschen gleichzeitig reisen sollten, dann würde ja auch das Daheimbleiben spannender werden 😉
Guten Abend,
ein guter Beitrag. Über das Thema habe ich mir auch schon häufiger Gedanken gemacht. Ich komme aus einem kleinen Dorf in dem jeder, jeden kennt. Niemand in diesem Ort war jemals für längere Zeit weg. Die heutigen Generationen aber sind immer häufiger unterwegs. Teilweise Jahrelang reisen sie durch die Welt. Wenn man das den älteren erzählt, dann bekommt man häufig zu hören »das wäre nichts für mich« und »früher war das gar nicht möglich«.
Klar ist das eine Generationen Sache. Unsere Großeltern hatten gar nicht die Möglichkeit so viel zu reisen. Häufig haben sie früh geheiratet und die Rollenverteilung war klar. Diese Werte wurden dann weitergegeben an die nächsten Generationen. Erst in den letzten Jahrzehnten haben die Generationen angefangen und entdecken die Welt, merken, dass es so unendlich viele Möglichkeiten gibt.
Ich finde das toll ^^
hallo Florian,
ein super Artikel! Es hat echt Spaß gemacht, ihn zu lesen. Und mal ganz ehrlich: Wir würden alle ruhiger und friedlicher auf dieser Welt leben, wenn wir die anderen so nehmen, wie sie sind und nur uns selbst als Maßstab nehmen und sie dasselbe tun würden. Leben und leben lassen eben. Wäre toll, funktioniert bei unserer neidgeilen Konsum-und Leistungsgesellschaft leider nicht immer. Bleib aber, wie du bist. liebe Grüße aus SeisHi Sebastian,
Konsum und Neid sind echt nicht schön. Muss aber auch nicht unbedingt sein, man kann auch (teilweise) aus der Gesellschaft aussteigen und ich schätze mal alle Akteure in der Story oben haben das auch gemacht.
Ist natürlich alles immer ein Kompromiss…
Grüssle,
Florian
Hallo Florian,
wunderbar beschrieben! Wir nehmen immer an, dass andere sich genau so freuen würden. Es gibt auch Menschen, die lieber in ihrem Garten sitzen oder ihr Haus verschönern, statt zu reisen. Lassen wir sie. Ich würde auch nicht jonglieren wollen. Auch Pantomime wäre nicht meins. Aber ich kann stundenlang auf’s Wasser schauen, wahlweise Meer, Fluss oder See.Liebe Grüße
Renate
Schreibe einen Kommentar