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„Willkommen im Paradies.“ Sunil, unserer Reiseleiter, der uns frühmorgens am Flughafen Colombo in Empfang nimmt, ist sich seiner Sache absolut sicher: Sri Lanka ist die Insel seiner und bald auch unserer Träume. In der Tat, was könnte schöner sein, als dem nassgrauen deutschen November für ein paar Tage zu entkommen und die „Perle im indischen Ozean“ zu entdecken. Eine Rundreise durch Sri Lanka.
Die Schiebetüren öffnen sich, und schwüle, tropische Luft schlägt mir entgegen. Blinzelnd suche ich nach meiner Sonnenbrille. Ein junges Mädchen im roten Sari hängt mir eine Blumenkette um den Hals, just als sich eine reich geschmückte Truppe Männer nähert, die meine Reisegruppe unter lautem Getrommel, Gesang und Tanz zu unserem Reisebus begleitet. Was für eine Begrüßung.
Auf Sri Lanka herrschen in der Tat paradiesische Bedingungen für Flora und Fauna. Ein Klima, das ganzjährig viel Sonne und ausreichend Regen bietet, bringt hier eine unglaubliche Fülle zum Wachsen und Gedeihen. Stolze Kokospalmen und ausgedehnte Reisfelder säumen den Weg, sobald wir das Flughafengelände verlassen. Dazwischen wuchern majestätische Bananenstauden und Pflanzen, die ich sonst nur aus dem Tropenhaus kenne. Und was für eine Blütenpracht! Rosa, Rot und Gelb leuchten aus den Büschen und Bäumen. Dazu die Geräuschkulisse: Vogelgezwitscher und Affenrufe schallen durch die Luft.
Buddhist Village
Ein erster Mittagsstopp führt uns zum Umandawa Global Buddhist Village, einem buddhistischen Dorf, das vor 8 Jahren eröffnet wurde und seitdem stetig am Wachsen ist. Ein moderner Tempel mit prächtiger Dagoba ist das Herzstück der Anlage. Aktuell wird am zweitgrößten liegenden Buddha der Welt gearbeitet, neben dem eigenen Krankenhaus das größte Prestigeprojekt des Dorfes. Noch in diesem Jahr soll er fertig werden. Auch hier ist der Empfang herzlichst. Der oberste Mönch des Klosters überreicht uns strahlend Lotusblumen, die wir auf dem Schrein im Inneren des Tempels ablegen. Die Lotuspflanze steht für Reinheit, da sie Schlamm und Schmutz abperlen lässt. Vor dem Eintritt ziehen wir die Schuhe aus, wie es in heiligen Einrichtungen und Privathäusern Sitte ist. Verwundert stelle ich fest, dass das Innere des Tempels mit bunten Porträts mannigfaltiger Hindu-Götter und Dämonen geschmückt ist. Sunil erklärt, dass die singhalesischen Herrscher gerne Frauen aus Südindien heirateten, die ihre Religion, den Hinduismus, mit auf die Insel brachten. So ist ein bunter Reigen der Heiligen entstanden. Auch Buddhisten beten zu den Hindu-Göttern.
Nach einem kurzen Gebet zu unserem Wohle folgt eine Führung durch das Dorf. Besucher sind hier gerne gesehen: sei es zur inneren Einkehr, oder zum Essen im Besucherrestaurant, das frische Currys aus Bio-Eigenanbau anbietet.
Ganz schön viele Eindrücke für den erschöpften Geist. Da kommt eine Abkühlung im Pool des Aliya Resort & Spa gerade recht. Das Hotel liegt mitten im ewigen Grün mit Blick auf die Top-Sehenswürdigkeit Sri Lankas, den Felsenpalast Sigiriya. Wer etwas Zeit mitbringt, kann hier ganzheitliche Ayurveda-Behandlungen durchführen lassen, samt eigens abgestimmter Mahlzeiten und täglichem Yoga.
Felsenpalast Sigiriya
Ausgeschlafen und gestärkt geht es am frühen Morgen Richtung Sigiriya. Es ist Sonntag und zudem Vollmond, was als besonders heiliger Tag auf Sri Lanka gilt. Neben uns ausländischen Touristen reihen sich auch Schülergruppen in blütenweißen Uniformen und gut gelaunte Großfamilien in die lange Warteschlange ein, die den 200 Meter hohen Monolithen erklimmen wollen. Es lohnt sich, früh aufzubrechen, bevor die größten Menschenmassen ankommen, und wo die Temperaturen noch erträglich sind. Denn schweißtreibend wird der Aufstieg allemal. Schätzungsweise 1.800 Stufen führen über eine schmale Metalltreppe hinauf zu den Überresten des Palastgebäudes. Und dies bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 80 Prozent. Den Wegesrand säumen so gennante „Guides“, die sich bereits beim kleinsten Anzeichen von Schwäche auf ihre Opfer stürzen und ihre tatkräftige Unterstützung mittels Ziehen, Drücken und Stützen anbieten – gegen einen saftiges Trinkgeld, versteht sich.
Der Felsenpalast, erbaut im 5. Jahrhundert n. Chr. hat eine blutige Entstehungsgeschichte. Aus Eifersucht über die Bevorzugung seines Bruders in der Thronfolge tötete Kassapa I. seinen Vater, schlug seinen Bruder in die Flucht und ließ sich zum König von Anuradhapura krönen. Aus Angst vor seinen Feinden suchte er sich einen abgelegenen und schwer zugänglichen Ort für seinen Herrschersitz und stieß so auf den „Löwenfelsen“, gut 70 Kilometer von der alten Hauptstadt entfernt und mitten im dichten Dschungel gelegen.
In luftiger Höhe ließ er ein tropisches Prachtschloss errichten, samt Infinity-Pools, Lustgärten, Wasserspielen und antiker Pin-ups, den barbusigen Wolkenmädchen. Von den ehemals etwa 500 Frauenporträts, gemalt mit Naturfarben, sind heute leider nur noch 22 erhalten. Das Fotografieren der Wolkenmädchen ist streng verboten.
Gut ging die Geschichte für den „Vatermörder“ letztlich nicht aus. Sein Bruder Moggallana kehrte mit einer südindischen Armee zurück und vertrieb den unbeliebten König, den seine Getreuen schnell im Stich ließen. Einsam und verlassen setze er sich mit seinem Schwert den Todesstoß.
Von dieser schaurigen Geschichte ist vor Ort zum Glück nichts mehr zu spüren. Die Kulisse ist atemberaubend. Das schier endlose Grün reicht bis zum Horizont. Streunende Hunde lassen sich die Sonne auf den Pelz scheinen, wilde Affen jagen durch die Bäume und stibitzen unvorsichtigen Besuchern ihre Snacks aus den Händen. Ein witziges Schauspiel. Einzig die grafischen Schilder, die vor aggressiven Wildbienen warnen, machen mir ein wenig Sorgen. Sunil rät, sich von den lauten chinesischen Touristengruppen fernzuhalten, da die Bienen auf Krach allergisch reagierten. Dann sollte eigentlich alles glatt laufen.
Nach dem geglückten Abstieg freue ich mich über eine der Spezialitäten der Insel, die King Coconut oder Thambili, wie sie hier genannt wird. Die gelb leuchtende Königskokosnuss, die auf Sri Lanka beheimatet ist, hat einen niedrigeren Zuckergehalt als andere Kokosnüsse und gilt daher als Superfood. Eine perfekte und supergesunde Erfrischung.
Köstlich geht es weiter mit einem typisch singhalesischen Mittagessen im ländlichen Dorf Hiriwadunna. Zwischen Reisefeldern und Palmen wird uns auf einer überdachten Terrasse ein Festmahl geboten. In großen Tontöpfen dampfen scharfe Currys mit Mango, Aubergine, Bittergurke und mit Fisch, dem Nationalgericht Sri Lankas. Dazu wird ein schmackhaftes Linsen-Daal, duftender Reis und Sambal, ein scharfer Dip gereicht.
Die Gerichte werden von den Dorffrauen für uns in einer kleinen Outdoor-Küche zubereitet und auf einem Palmblatt serviert. Zum Nachtisch gibt es kiri pari, einen Büffelquark, frittierten Teig, gesüßt mit Kokoszucker und reife Ananas. Gegessen wird mit den Fingern der rechten Hand, die man zu einem Fünfzack formt. Beim Rundgang durch das ursprüngliche Dorf sehen wir Wasserbüffel und schillernde Pfaue. Pfaue statt Stadttauben – dem Paradies fühle ich mich hier definitiv schon ein gutes Stück näher.
Am heiligen Vollmondfest werden keine Tiere geschlachtet und kein Alkohol ausgeschenkt. So klingt der Abend ohne Feierabendbier aus, und ein Chor aus Zikaden zirpt mich in sanfte Träume.
Dambulla Höhlentempel
Früh morgens fahren wir weiter ins Landesinnere. Zwischen den alten Königsstädten Anuradhapura, Polonnaruwa und Kandy spannt sich das Goldene Dreieck, das kulturelle Zentrum der Insel. Gleich vier UNESCO-Welterbestätten finden sich hier auf engstem Raum. Neben Sigiriya und den ersten beiden Königsmetropolen sind dies die Höhlen von Dambulla, ein vergoldeter Tempelkomplex mit über 80 Höhlen, eingebettet ins das wunderschöne grüne Dambulla-Tal. Aus Dank für eine gewährte Zuflucht schlug der Herrscher Vattagamani Abhaya 103 v.Chr. eine erste Einsiedelei in den Berg. Spätere Könige taten es ihm gleich und ließen Grotten in den Felsen schlagen, die mit farbigen Fresken verziert wurden. Zahlreiche Buddha-Statuen in verschiedensten Größen und Posen wurden über die Jahrhunderte hinweg gespendet. Fünf Grotten lassen sich besichtigen. Allein in Grotte Nr. 3 warten 60 lebensgroße Buddhas auf die Besucher, während Grotte Nr. 1 von einem 14 Meter langem liegenden Buddha dominiert wird.
Selfies mit Buddhastatuen sind verboten. Auch sollten aus Respekt keine Buddhas als Souvenirs erworben werden, oder gar als Tattoo gestochen werden.
Auf der Fahrt über die Insel gibt es am Wegesrand immer Spannendes zu entdecken. So staune ich nicht schlecht, als plötzlich ein waschechter Elefant seelenruhig unseren Weg kreuzt. Elefanten werden auf Sri Lanka besonders verehrt. Etwa 5800 wilde Elefanten leben derzeit auf der Insel. Ende des 19. Jahrhunderts waren es jedoch mehr als 150.000 Tiere. Schon lange steht der Asiatische Elefant auf der Roten Liste bedrohter Arten. War es früher die Jagd, so ist es heute der Schwund ihrer natürlichen Lebensräume, der die Population unter Druck setzt. Immer dichter wird die Insel bebaut und bewirtschaftet, und so kommt es immer wieder zu Zusammenstößen von Mensch und Tier.
Zweihundert Kilogramm Nahrung verputzt ein ausgewachsener Dickhäuter am Tag, und er macht auch nicht halt vor den Reisfeldern, Bananenplantagen und Zuckerrohrfeldern der Landbevölkerung. So kommt es zu Abwehrkämpfen, denen jedes Jahr rund 200 Tiere und etwa 50 Menschen zum Opfer fallen. In den letzten Jahren hat sich die Population ein wenig erholt. Es bleibt zu hoffen, dass der Lebensraum dieser wundervollen Geschöpfe nicht weiter dezimiert wird.
Buntes Kandy
Umgeben von Bergen inmitten von Grün liegt auf 500 Metern das quirlige Kandy. Wer sich durch die immerzu verstopfte Peradeniya Road ins Zentrum gekämpft hat, kann durch enge Gassen mit kolonialem Flair und über einen bunten, lauten Markt flanieren, der nach Zimt und Kardamom duftet. Berühmt ist Kandy für seinen Zahntempel Maligawa, eines der bedeutendsten Heiligtümer der Insel. Angeblich wird hier als Reliquie der linke Eckzahn Buddhas aufbewahrt. Jedes Jahr findet vor dem Vollmondtag im Juli ein zehntägiges Festival zur Ehre des heiligen Zahnes statt. Der Höhepunkt ist eine Prozession durch die Stadt, mit geschmückten Elefanten, Tänzern und Trommlern.
Im Hochland
Wie eine Zeitreise zurück ins britische Empire mutet die Zugfahrt mit der Udarata Menike, dem „Bergmädchen“ ins Hochland nach Nuwara Eliya an. Der rustikale Zug startet in Colombo und fährt bis zur Stadt Bandulla. Wir steigen in Kandy zu. Es gibt wohl keine schönere Art durch Sri Lanka zu reisen als mit diesem Zug. Wir rattern vorbei an Teeplantagen, Wasserfällen und pittoresken Bahnhöfen. Die Türen sind offen und stets hängen Reisende weit aus dem Waggon, um den Fahrtwind zu genießen und das perfekte Bild zu schießen. Händler laufen durch die Reihen und bieten Chai, warme Samosas, Nüsse und Früchte feil. An den Tischen wird gelacht und das Essen geteilt.
Diese Fahrt ist für sich schon ein Erlebnis.
Für das letzte Stück des Weges nach Nuwara Eliya müssen wir wieder in den Bus steigen. Dieser windet sich entlang steiler Serpentinenstraßen durch die satten Teeplantagen. Nichts für flaue Mägen. Aber der majestätische Ausblick belohnt alle Mühen.
Nuwara Eliya ist die höchstgelegene Stadt der Insel und ein beliebter Ferienort, gerade auch für Einheimische, die der schwülen Hitze der Ebene für eine Weile entkommen wollen. Bei unserer Ankunft ist die Stadt in regnerischen Nebel gehüllt. Perfektes britisches Wetter. Noch heute wird Nuwara Eliya „Little England“ genannt. Das koloniale Erbe wird hier in ganzer Pracht und mit einigem Stolz ausgestellt. Britische Herrenhäuser, samt akkurat beschnittener Gärten, säumen die Straßen. Die Elite trifft sich im Nuwara Eliya Golf Club oder beim Pferderennen.
Pünktlich zum Afternoon Tea erreichen wir das Nuwara Eliya Grand Hotel. Ich fühle mich wie in einen Hallmark-Weihnachtsfilm versetzt, so prunkvoll ist das Hotel zur Weihnachtszeit geschmückt. Bei Shortbread und einer Tasse Tee vorm knisternden Kamin wird mir ganz warm uns Herz.
Das „britische Wetter“ sorgt mit seinen 4 Stunden Sonnenschein am Vormittag und neblig-regnerischen Nachmittagen für perfekte Anbaubedingungen für den Exportschlager Nummer 1 der Insel, den feinen Ceylon-Tee. Ursprünglich bauten die Briten im Hochland Kaffee an. Ein wahrer Kaffeeboom erfasste die Insel und lies die Plantagen ins Unermessliche wachsen. Doch 1869 befiel der Rostpilz Hemileia vastatrix fast die gesamten Anpflanzungen und brachte ein abruptes Ende des Kaffeeanbaus.
Experimente mit Tee aus China verliefen jedoch vielversprechend. Und so wird seit Ende des 19. Jahrhunderts Tee auf der Insel kultiviert und exportiert. Heute ist Tee das wichtigste Exportgut Sri Lankas. Das Hochland eignet sich besonders für den Anbau von Premium-Tee, da mit zunehmender Höhe auch die Geschmacksintensität zunimmt.
Die Arbeit der Pflückerinnen – es handelt sich in der Tat ausschließlich um Frauenarbeit
- ist ein Knochenjob. Siebenhundert Pflückerinnen allein beschäftigt die Teefabrik Damro, die wir besichtigen. Zehn Tonnen Tee ist der tägliche Ertrag dieser einen Fabrik. Auf ihren Rücken schleppen die schmalen tamilischen Frauen Körbe voller Teeknospen durch die steilen Plantagen. In ihre Gesichter haben sich die Spuren harter Arbeit eingegraben – und alles für einen kleinen Lohn. Fünfzig Gramm des Premium-Tees von Damro entsprechen in etwa dem Monatslohn einer Pflückerin.
Auf der Insel selbst ist Tee das Nationalgetränk. Doch der Tee mit der höchsten Qualität geht direkt von der Teebörse in den Export und landet in dampfenden Tassen in London, New York oder Singapur.
Auf Leoparden-Safari im Yala-Nationalpark
Szenenwechsel: Nach einer langen Busfahrt in den Südosten der Insel erreichen wir den Yala-Nationalpark. Der beliebte Park ist in fünf verschiedene Bezirke unterteilt.
Lediglich „Yala-West“ ist für Touristen zugänglich. Bekannt ist der Park für seine Leoparden. Mehr als 30 dieser scheuen Wildkatzen tigern durch den Park. Außerdem gibt es weitere spannende Tiere wie den Goldschakal, den Sambahirsch oder den Lippenbär zu entdecken. Dreißig Säugetierarten und mehr als 130 Vogelarten beheimatet der Park.
Es regnet, als wir am fortgeschrittenen Nachmittag in den Park aufbrechen. Der Park lässt sich ausschließlich in geführten Geländewagen-Touren besichtigen, wobei die Guides stets auf den Fahrwegen bleiben müssen, um die Rückzugsorte der Tiere nicht zu stören. Im Park herrscht großer Betrieb, und so sehen wir mitunter mehr Safari- Touristen als Tiere. Trotz Regen ist die Szenerie malerisch. Wir passieren Berge, die wie Elefanten aussehen und in den Indischen Ozean übergehen. Nach und nach entdecken wir auch immer mehr Tiere: Wasserbüffel, Pfauen, Schildkröten, Wildschweine, Rehe, Elefanten, Eisvögel und wilde Hähne.
Plötzlich herrscht aufgeregter Funkverkehr. Unser Fahrer legt eine Kehrtwende hin und rast in die entgegengesetzte Richtung. Ein untrügliches Zeichen, dass ein besonderes Tier gesichtet wurde. Sehr bald stehen wir dann aber im Stau. Die Meldung ging scheinbar an alle raus, und nun reiht sich Stoßstange an Stoßstange. Schnell macht sich Ungeduld und Fomo breit. Bis zur Schließung des Parks um 18 Uhr sind es nur noch wenige Minuten. Den Guides drohen harte Strafen, wenn sie die Öffnungszeiten überziehen. Erste Fahrer geben auf. Ich mache mir keine großen Hoffnungen mehr. Doch plötzlich raschelt es im Gebüsch, und ein Leopard springt direkt hinter unserem Geländewagen über die Straße. Sekundenschnell ist er verschwunden. Welch ein glücklicher Zufall. Auf der Fahrt zum Hotel schenkt unser Busfahrer Arrak, eine Spirituose aus Palmwein und Sprite, zur Feier der Leoparden-Sichtung aus.
Koloniales Erbe
Am nächsten Tag strahlt die Sonne wieder in voller Pracht. Bevor es zurück nach Colombo geht, steht ein Rundgang durch historische Stadt Galle an der Südspitze der Insel auf dem Programm. Die Festungsstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ihre bewegte Geschichte spiegelt sich in der kolonialen Architektur wider. Zeugnisse der Portugiesischen und Holländischen Besatzer sind allerorts präsent. Die Altstadt ist absolut charmant. Über Kopfsteinpflaster schlendere ich an kleinen Boutiquen und verwunschenen Gärten vorbei. Cafés laden zum verweilen ein. Entlang der Promenade spaziert man bis zum Leuchtturm mit Blick auf den Indischen Ozean. Gerne würde ich hier ein paar Tage verbringen, doch der Fahrer drängt: wir müssen zurück zum Start, die Hauptstadt ruft.
Über den Dächern Colombos
Von Colombo selbst sehe ich leider außer dem Radisson Hotel nicht viel. Der Abflug steht bevor. Dennoch bleibt Zeit für eine Erfrischung im Rooftop-Pool des Hotels. Zum Abschied zeigt sich der Himmel von seiner dramatisch-schönsten Seite: Wolkenberge strahlen vor einem orange-roten Farbenmeer, bevor die Sonne im Ozean versinkt und die Lichter der Stadt übernehmen. Ein letztes schönes Dinner macht das Scheiden nicht eben einfacher. Mitten in der Nacht brechen wir zum Flughafen auf. Sunil begleitet uns noch bis zur Sicherheitskontrolle. Eine herzliche Umarmung zum Abschied; er hat Wort gehalten. Sri Lanka ist wahrhaft ein Paradies für Reisende.
Sri Lanka und der Tourismus
Im Tourismus stecken viele Hoffnungen des Landes. Mit ihrer atemberaubenden Schönheit erfüllt die Insel Wünsche von Reisenden aller Art. Leider trägt Sri Lanka schwer an seiner unruhigen Vergangenheit und der letzten großen Wirtschaftskrise im Jahre 2021. Durch den langen Bürgerkrieg von 1983 bis 2009 zwischen tamilischen Separatisten und Regierungstruppen sowie schwelenden ethnischen Spannungen zwischen der singhalesischen Mehrheit und der tamilischen Minderheit war das Land lange Jahre fast komplett vom Tourismus abgeschnitten. Am Ostersonntag 2019 erschütterten nach einer friedlichen Phase mehrere islamistische Selbstmordattentate die Insel, bei denen mindestens 253 Menschen, darunter auch Touristen, getötet wurden.
Die Lage hat sich seitdem merklich beruhigt. Sunil verweist gerne darauf, wie friedlich die verschiedenen Ethnien und Religionen auf der Insel im gegenseitigen Respekt zusammenleben. Was bei einer Reise über die Insel auffällt, ist die große Freundlichkeit und Höflichkeit der Menschen. Noch nie wurde ich mit so vielen strahlenden Lächeln und Blüten beschenkt. Ich wünsche mir sehr, dass noch viele Reisende in diesen Genuss kommen. Sri Lanka ist allemal eine Reise wert.
Vielen Dank an Gebeco und SriLankan Airlines für die Einladung. Gebeco bietet sechs geführte Reisen auf die paradiesische Insel an. SriLankan Airlines fliegt dreimal wöchentlich direkt von Frankfurt am Main nach Colombo.
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Sri Lanka hatte ich bis vor dem Lesen dieses Beitrags nie so richtig »auf dem Schirm« – hat sich geändert.
Danke für deinen Tipp ! Ich mag deine Beiträge sehr !! 🙂
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