I had a dream

Was willst du wer­den, wenn du groß bist? Wen willst du tref­fen? Was möch­test du errei­chen? Wohin willst du rei­sen?… Träu­me beglei­ten uns durch unser Leben. Wün­sche, Ideen, Hoff­nun­gen, Zie­le… Aber habt ihr euch schon mal gefragt, was pas­siert, wenn ein Traum dann irgend­wann Wirk­lich­keit wird? Hält die Rea­li­tät der Vor­stel­lung stand? Und was kommt danach? In Tibet erleb­te ich die­sen gro­ßen Moment: Mein Traum wur­de wahr.

Die Sehn­sucht nach Frei­heit

Es ist vie­le Jah­re her, dass ich in einem Buch das Bild eines tibe­ti­schen Klos­ters sah. Mit­ten im Hima­la­ya, vor einem unglaub­li­chen Berg­pan­ora­ma. Ich war fas­zi­niert! In mei­nem jugend­li­chen Über­mut, das Ende der Schul­zeit vor Augen, fass­te ich den Ent­schluss, nach dem Abitur dort­hin zu rei­sen. Quer durch Tibet zum Mount Ever­est! Das klang exo­tisch, aben­teu­er­lich, und vor allem nach Frei­heit. Ich hat­te damals kei­ne Ahnung, dass es eben die­se Frei­heit ist, wonach die Men­schen in Tibet sich bis heu­te seh­nen.

 

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Abschied neh­men

Wie das so ist mit Träu­men – statt nach Tibet ging es für mich nach der Schul­zeit dann doch erst mal zum Prak­ti­kum nach Düs­sel­dorf… wei­ter zum… und hin­ein in den Job. Rund 15 Jah­re spä­ter soll­te es dann aber end­lich soweit sein. Bei der Pla­nung unse­rer Zeit OUT OF OFFICE stand für mich außer Fra­ge, dass die­se Rei­se mich auch zum “Dach der Welt” füh­ren soll­te.

Die zwei­wö­chi­ge Rund­rei­se “Tibet unplug­ged” durch Nepal und Tibet mit Intr­epid Tra­vel war dann die per­fek­te Mög­lich­keit – führ­te sie nicht nur zu vie­len ein­zig­ar­ti­gen tibe­ti­schen Klös­tern, son­dern eben auch ins Qomo­lang­ma Basis­la­ger am Fuße des Ever­ests. Der Erfül­lung mei­nes Traums stand also nichts mehr im Wege – außer ich mir selbst! Je näher der Berg kam, des­to häu­fi­ger beschlich mich eine uner­war­te­te Furcht. Schließ­lich bedeu­te­te die­se letz­te Sta­ti­on im Hima­la­ya nicht nur das Ende einer ein­zig­ar­ti­gen Rei­se um die Welt, son­dern auch das Ende einer lang geheg­ten Sehn­sucht. Ich gebe es offen zu – nach die­ser Erkennt­nis roll­ten ein paar Trän­chen…

 

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Eine Rei­se zu mir selbst

Im Bus von Sak­ya in Rich­tung Ever­est Natio­nal­park wur­de ich erneut nach­denk­lich. Viel­leicht war der Ever­est für mich nur ein Syn­onym für den Wunsch nach Ver­än­de­rung? Wür­de mich die­se “leib­haf­ti­ge” Begeg­nung zu einem ande­ren Men­schen machen? Was kommt danach? Wie geht es wei­ter? Bin ich in der Lage mei­ne neue, inne­re Frei­heit mit nach Deutsch­land zu neh­men? Fra­gen über Fra­gen gin­gen mir durch den Kopf. Für den Moment beschloss ich, die Wei­te, die mich land­schaft­lich umgab, auch in mei­ne Gedan­ken zu las­sen: Mög­lich­kei­ten, Offen­heit, kei­ne Beschrän­kun­gen.

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… Und dann war er plötz­lich da, der Ever­est. Groß, gewal­tig, alles über­ra­gend am Hori­zont.
Ein­fach wun­der­schön

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Am Fuße des Gigan­ten

Von unse­rer Her­ber­ge für die Nacht aus gin­gen wir die letz­ten Kilo­me­ter zum Basis­la­ger zu Fuß. Ich kam mir vor, wie auf mei­ner per­sön­li­chen Kora, mei­ner Pil­ger­rei­se. In der Höhe von über 5.000 Metern fiel das Lau­fen nicht leicht, aber der Aus­blick auf den Ever­est im Licht der Abend­son­ne ließ die Anstren­gung schnell ver­ges­sen. Alles wur­de plötz­lich klein, ver­lor an Bedeu­tung. Und mein Herz schlug schnel­ler im Anbe­tracht des Gigan­ten.

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Ich sog die dün­ne Luft tief ein, genoss den kal­ten Wind in jeder Sekun­de und fühl­te, dass ich ange­kom­men war. Ich nahm Abschied von einer Rei­se, die es bis dahin nur in mei­nem Kopf gege­ben hat­te. Jetzt gab es sie auch in mei­nem Her­zen und auf ewig in mei­ner Erin­ne­rung. Mir wur­de klar, dass es nicht allein der Anblick des Ever­est war, der mei­nen Traum aus­ge­füllt hat­te – der Weg zum Berg war die eigent­li­che Rei­se. Der Aus­tausch mit den Men­schen, die mir unter­wegs begeg­ne­ten, neue Ideen, die gebo­ren wur­den, die vie­len Ein­drü­cke von einem Land, das so reich ist und doch so arm. All das hat mei­nen Traum von Tibet und vom Ever­est geprägt – und ich bin glück­lich und dank­bar, dass ich die Chan­ce hat­te, ihn wahr wer­den zu las­sen.

Ange­kom­men im Basis­la­ger stand eines ganz schnell fest: Ein neu­er Traum war bereits gefes­tigt. Der Traum, ein­mal in mei­nem Leben zurück­zu­keh­ren – zum Ever­est!

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Ich bedan­ke mich bei Intr­epid Tra­vel für die Ein­la­dung zu die­ser außer­ge­wöhn­li­chen Rei­se!

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Antworten

  1. Avatar von Marsela

    Oh ja, da ist es schön. Wir waren auch dort und waren über­wäl­tigt von die­sem Rie­sen. Das Gefühl da zu ste­hen, inmit­ten von allen Gebets­fah­nen und ein­fach den eis­kal­ten Augen­blick zu genie­ßen ist ein­fach unbe­schreib­lich.

  2. Avatar von Janine

    Ein wirk­lich super schö­ner Bericht. Dei­ne Wor­te las­sen noch spü­ren, das die­se Rei­se eine Men­ge für dich bedeu­tet hat. Ich woll­te mir die­sen Traum eigent­lich auch in die­sem Jahr erfül­len. Lei­der bin ich aber noch nicht »out of office« und kann nur den deut­schen Som­mer nut­zen um wei­ter und län­ger weg zu rei­sen. Der Besuch im Juli /​ August wur­de uns aller­dings nicht emp­foh­len. Über­flu­te­te Päs­se, ver­han­ge­ner Ever­est. Wart ihr denn jetzt gera­de da? Denn die Bil­der sehen ja super aus.

    LG und bewah­re dir die­se wun­der­ba­ren Erin­ne­run­gen.

  3. Avatar von Julia
    Julia

    Dan­ke für den Bericht. Da wer­den Erin­ne­run­gen an mei­nen eige­nen Gefühls­rausch in Tibet wach. Ich kann dei­ne Gedan­ken nur zu gut nach­voll­zie­hen. Eine unver­gess­li­che Rei­se.

    1. Avatar von katharina

      Hey Julia, das ist schön zu hören. Wirk­lich ein tol­les Land mit bezau­bern­den Men­schen. Ich freu mich bereits auf das nächs­te Mal … 😉

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