Frankreichs wildes Wohnzimmer

Also wir den Grenz­fluss Maro­ni – von Suri­na­me kom­mend – über­que­ren, wer­den wir auf­fal­lend begrüßt. Am ande­ren Ufer, in Fran­zö­sisch-Gua­ya­na, ragt ein Metall­stab aus dem Boden. An sei­nem obe­ren Ende befin­det sich ein blau­es Schild mit zwölf gel­ben Ster­nen. Will­kom­men in der EU. Im Nord­os­ten Süd­ame­ri­kas betre­ten wir nach knapp zwei Jah­ren wie­der euro­päi­schen Boden.

Fran­zö­sisch-Gua­ya­na ist das ein­zi­ge Land des Kon­ti­nents, das sich nicht von sei­nem eins­ti­gen Kolo­ni­al­her­ren los­sa­gen konn­te. Heu­te besitzt es den Sta­tus eines Über­see- Depar­te­ments, gleich­be­deu­tend mit Mar­ti­ni­que und Réuni­on.

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Die Men­schen spre­chen natür­lich Fran­zö­sisch, aus den Laut­spre­cher­bo­xen erklingt Patri­ce, an jedem noch so schä­bi­gen Stra­ßen­im­biss gibt es, wenn man wünscht, ein Glas Wein zum Essen, in den Super­märk­ten gibt es eine unend­li­che Aus­wahl an Käse und noch mehr bes­tem fran­zö­si­schen Rot­wein. Bei Letz­te­rem muss man jedoch auf­pas­sen. Wer­den die Fla­schen nicht kühl gela­gert, dann kippt der Wein in dem feucht-hei­ßen Kli­ma schnell um, wird schlecht und schmeckt eher unwür­dig.

Im klei­nen ver­schla­fe­nen Grenz­städt­chen St. Lau­rent stel­len wir uns an die Stra­ße. Unse­re Dau­men zei­gen in die Fer­ne in Rich­tung der Haupt­stadt Cayenne. Es ist ein hei­ßer Nach­mit­tag. Die Stra­ße ist wenig befah­ren und so dau­ert es lan­ge, bis wir eine Mit­fahr­ge­le­gen­heit fin­den.

Die Son­ne ist bereits unter­ge­gan­gen, als Eric für uns hält. Unser Fran­zö­sisch ist nicht vor­han­den und sein Eng­lisch mehr als rudi­men­tär, den­noch kön­nen wir uns irgend­wie ver­stän­di­gen. Auch er will nach Cayenne. Bevor wir ein­stei­gen, ver­langt er jedoch unse­re Aus­wei­se zu sehen. Ein Umstand, den wir bis­her noch nie hat­ten und der uns stut­zen lässt.

Eric erklärt etwas umständ­lich, dass er sicher gehen möch­te, dass wir nicht ille­gal im Land sind. Er kann sich momen­tan kei­nen wei­te­ren Ärger mit der Poli­zei erlau­ben. Wir fra­gen nicht wei­ter nach. Auch als wir zwei Stun­den spä­ter vor einer Poli­zei­kon­trol­le hal­ten, geht Eric auf Num­mer sicher. Wir müs­sen sei­nen Wagen 500 Meter vor der Kon­trol­le ver­las­sen und in der Dun­kel­heit zu Fuß an der Kon­troll­sta­ti­on vor­bei. Alles kein Pro­blem. Zwar beschleicht uns ein mul­mi­ges Gefühl, aber als uns Eric eini­ge hun­dert Meter hin­ter dem Sicher­heits­pos­ten tat­säch­lich wie­der abholt, sind alle Zwei­fel besei­tigt.

Die Poli­zis­ten lachen viel und sind gut drauf. Ihr Eng­lisch ist eine Kata­stro­phe. Wir ver­stän­di­gen uns mit Hän­den und Füßen, meis­tens jedoch mit hoch gestreck­ten Dau­men. Als wir sagen, dass wir gera­de aus Suri­na­me kom­men, klat­schen die fran­zö­si­schen Beam­ten beein­druckt in die Hän­de. Sie glau­ben tat­säch­lich, dass wir den Weg aus Suri­na­me bis hier­her zu Fuß bewäl­tigt haben. Wir las­sen sie in dem Glau­ben. Sie wür­den uns eh nicht ver­ste­hen. Als wir gehen ruft einer der Poli­zis­ten uns noch stolz ein „Good Bye“ hin­ter­her.

In Cayenne woh­nen wir bei Sebas­tién in einem der Vor­or­te der 63.000 Ein­woh­ner fas­sen­den Stadt. Unse­re Couch ist dies­mal eine WG in den Tro­pen. Die Küche befin­det sich auf der offe­nen Veran­da, ist zugleich Wohn- und Ess­zim­mer. Als wir ankom­men, ent­schul­digt sich Sebas­tién kurz und schlägt mit sei­ner Mache­te eine Kokos­nuss von der Pal­me im Gar­ten, als er uns etwas zu trin­ken anbie­ten möch­te.

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Im Haus selbst hält man es kaum aus. Nachts ist es viel zu heiß und so ver­le­gen wir unse­ren Schlaf­platz kur­zer­hand ins Freie auf die Ter­ras­se.

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Die WG ist ein bun­ter Hau­fen aben­teu­er­li­cher Fran­zo­sen, die alle bereits mehr oder weni­ger lan­ge in Fran­zö­sisch-Gua­ya­na leben. Cayenne wim­melt nur so vor euro­päi­schen Kon­ti­nen­tal­fran­zo­sen, Fran­zo­sen aus Metro­po­le, wie sie von den Ein­hei­mi­schen genannt wer­den. Auf der Suche nach Jobs ver­schlägt es sie auf die ande­re Sei­te des Atlan­tiks. Die meis­ten blei­ben nur für ein paar Jah­re. Sie ver­die­nen in aus­ge­la­ger­ten Res­sorts fran­zö­si­scher Unter­neh­men ein sehr gutes Gehalt und keh­ren dann wie­der zurück.

Wäh­rend ihrer Zeit in Fran­zö­sisch-Gua­ya­na las­sen sie es ordent­lich kra­chen. Aus­wan­dern nach Fran­zö­sisch-Gua­ya­na ist für vie­le Fran­zo­sen ein leicht zu kal­ku­lie­ren­des Risi­ko. Es ist noch immer der­sel­be Staat, man spricht die glei­che Spra­che, alle Pro­duk­te wer­den aus Frank­reich impor­tiert, nur der Regen­wald und das tro­pi­sche Kli­ma sind neu, Rum und vor allem Koka­in extrem bil­lig. Ein Leben in Fran­zö­sisch-Gua­ya­na zele­brie­ren vie­len von ihnen als einen auf Jah­re aus­ge­dehn­ten wil­den Urlaub.

Blick auf Cayenne vom Fort Cépérou

der gallische Hahn auf seinem Sockel

Fragt man Fran­zo­sen aus Metro­po­le, wie sie das Leben in Gua­ya­na mit dem Leben in Frank­reich ver­glei­chen, ver­ste­hen die meis­ten die Fra­ge über­haupt nicht. „Das hier ist doch Frank­reich“, bekom­men wir jedes Mal als Ant­wort.

Sie ver­ste­hen Fran­zö­sisch-Gua­ya­na unein­ge­schränkt als Teil des Mut­ter­lan­des. Aller­dings ken­nen nur die wenigs­ten tat­säch­lich einen Ein­hei­mi­schen. Die Fran­zo­sen aus Euro­pa blei­ben unter sich.

Wenn euro­päi­sche Fran­zo­sen und süd­ame­ri­ka­ni­sche Fran­zo­sen zusam­men­tref­fen, dann blei­ben sie stets in ihren eige­nen klei­nen Grüpp­chen. Für uns wirkt es so, als könn­ten die einen nichts mit den ande­ren anfan­gen und umge­kehrt.

Die ursprüng­lich ein­hei­mi­sche Bevöl­ke­rung ist vor­nehm­lich schwarz, fährt mit dem Bus in die Stadt, arbei­tet für wenig Geld und sieht sich kei­nes­falls als Fran­zo­sen. Sie sind stolz auf ihre Hei­mat, auf Fran­zö­sisch-Gua­ya­na, auf ihre Flag­ge. Frank­reich ist für sie etwas ganz ande­res.

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Fran­zo­sen aus Euro­pa sind dage­gen den gan­zen Tag im eige­nen Auto unter­wegs. Wir haben in zwei Wochen, die wir in Cayenne ver­bracht haben, nicht einen ein­zi­gen Wei­ßen im öffent­li­chen Nah­ver­kehr gese­hen. Ihr Leben ist wesent­lich groß­spu­ri­ger und geht häu­fig mit den ver­schie­dens­ten Arten eines Rau­sches ein­her.

Die unter­schied­li­che Wahr­neh­mung über das Land zeigt sich auch in der his­to­ri­schen Bewer­tung. Wir ver­ste­hen Fran­zö­sisch-Gua­ya­na noch immer als eine Art Kolo­nie, als einen Staat, der nie sei­ne Unab­hän­gig­keit erreich­te. Vie­le Fran­zo­sen aus Metro­po­le wider­spre­chen dem rigo­ros. Fran­zö­sisch-Gua­ya­na sei schon des­halb kei­ne Kolo­nie, so argu­men­tie­ren sie, weil es vor den Fran­zo­sen gar kei­ne Men­schen in die­sem Gebiet gab. Die Fran­zo­sen wären hier auf unbe­sie­del­tem Ter­rain gelan­det. Das hört die indi­ge­ne Urbe­völ­ke­rung ver­mut­lich nicht so ger­ne.

Cayenne, die Lan­des­haupt­stadt des Depar­te­ments (Fran­zö­sisch-Gua­ya­nas unter­steht natür­lich auch der Bun­des­haupt­stadt Paris), ist eine klei­ne, euro­pä­isch anmu­ten­de Stadt. Ent­lang der Av. du Géné­ral de Gaul­le, der Haupt­ein­kaufs­stra­ße, rei­hen sich Restau­rants, Kla­mot­ten- und Tech­nik­lä­den, wie wir sie aus Euro­pa ken­nen. Es gibt schi­cke Klei­der zu kau­fen, teu­re fran­zö­si­sche Kos­me­tik­mar­ken, gan­ze Geschäf­te vol­ler Mache­ten. Die beacht­li­chen Waf­fen gibt es in erschre­cken­den Grö­ßen. Mit dem ange­deu­te­ten Säge­blatt wir­ken sie auf uns wie Schlach­ter­ge­rät; wer­den hier aber völ­lig legal an jeden ver­kauft.

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In den Sei­ten­stra­ßen geht es dann aber etwas süd­ame­ri­ka­ni­scher zu. Auf dem gro­ßen Obst- und Gemü­se­markt gibt es die bes­ten Tro­pen­früch­te, Man­gos und Mara­cu­jas. Beim Bäcker neben­an lecke­res Baguette. Am ande­ren Ende der Stra­ße essen wir Crê­pes.

Wie über­all in Süd­ame­ri­ka ist der infor­mel­le Sek­tor sehr groß. Vie­le Arbei­ter leben jedoch ohne Papie­re hier. Sie sind ille­gal, kom­men aus Kolum­bi­en, Vene­zue­la oder Guya­na und ver­su­chen hier, in Euro­pa, ein etwas bes­se­res Leben zu füh­ren, als sie es in ihrem eige­nen Land ver­mö­gen. Yas­min gehört zu ihnen. Sie arbei­tet als Schnei­de­rin und kam vor etwa einem Jahr über Bra­si­li­en durch den Dschun­gel bis nach Cayenne. Das Leben hier sei schwie­rig, erklärt sie, aber noch immer bes­ser als in ihrem Hei­mat­land Kolum­bi­en. Sie lädt uns zu sich nach Hau­se ein, gibt sich Mühe in ihren beschei­de­nen Wohn­ver­hält­nis­sen eine gute Gast­ge­be­rin zu sein. In der Woh­nung leben unzäh­li­ge Afro­ko­lum­bia­ner auf engs­tem Raum. Yas­min selbst nennt sechs Qua­drat­me­ter ihr Eigen. Mehr als ein Bett und ein klei­ner Tisch mit Näh­ma­schi­ne, ihr Arbeits­platz, pas­sen nicht hin­ein.

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Als wir uns der Sil­ves­ter­nacht nähern, lädt uns Sebas­tién zu einer Fei­er mit sei­nen Freun­den ein. Wir fah­ren hin­aus aus der Stadt, set­zen in der Dun­kel­heit mit einer wacke­li­gen Nuss­scha­le über einen Fluss und errei­chen nach einer zehn­mi­nü­ti­gen Boots­fahrt eine Holz­hüt­te auf Stel­zen inmit­ten rie­si­ger Sümp­fe und Wäl­der. Das Haus ist groß, mit einer brei­ten Ter­ras­se auf der an einer lang­ge­zo­ge­nen Tafel bereits eine gut gelaun­te Meu­te sitzt. Alles Fran­zo­sen aus Metro­po­le.

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Der Abend wird feucht­fröh­lich. Ein biss­chen Elek­tri­zi­tät gibt es aus einem laut brum­men­den Gene­ra­tor. Ein maro­der, moos­be­wach­se­ner Steg führt eini­ge Meter abseits in einen klei­nen Toi­let­ten­raum. Um uns her­um wuchert der Dschun­gel. Kei­ne Licht­quel­le ist weit uns breit aus­zu­ma­chen. Nur wir und eine Grup­pe lal­len­der Fran­zo­sen in einer Holz­hüt­te mit­ten in den feuch­ten Sümp­fen Fran­zö­sisch-Gua­ya­nas. Irgend­wann, so scheint es, kommt auch Koka­in ins Spiel. Die aben­teu­er­li­chen Fran­zo­sen machen das Bes­te aus ihrer Zeit. Es ist die ers­te Sil­ves­ter­nacht unse­res Lebens, die wir ohne Feu­er­werk ver­brin­gen. Ganz ruhig ist es – wenn man von unse­rer fei­ern­den Grup­pe absieht.

Auch den nächs­ten Tag ver­brin­gen wir zu gro­ßen Tei­len auf der höl­zer­nen Ter­ras­se. Es reg­net hef­tig und nie­mand ver­spürt beson­de­re Lust unter die­sen Bedin­gun­gen in ein Boot zu stei­gen. So sit­zen wir im Dschun­gel von Fran­zö­sisch-Gua­ya­na und har­ren aus, lie­gen in den Hän­ge­mat­ten auf der Ter­ras­se bis die Wol­ken­de­cke wie­der auf­reißt.

Das Land ist spär­lich besie­delt und selbst Cayenne kommt über den Charme einer Klein­stadt nicht hin­aus. Fran­zö­sisch-Gua­ya­na ist fast aus­schließ­lich von aus­la­den­dem Dschun­gel über­wu­chert. Direkt hin­ter der Stadt­gren­ze beginnt der mäch­ti­ge Wald. Die Ener­gie­ge­win­nung im gan­zen Land läuft über die Ver­bren­nung von Holz. Holz gibt es hier im Über­fluss, so scheint es.

Zwar gibt es noch das euro­päi­sche Raum­fahrt­zen­trum in Kou­rou, aber auch die­ser Ort ist eher beschau­lich.

Tage ver­strei­chen. Wir ver­brin­gen viel Zeit am Strand, der viel­fäl­ti­gen Küs­te rund um Cayenne oder wan­dern mit Jess, einer Mit­be­woh­ne­rin Sebas­tiéns, durch den nahen Dschun­gel.

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Jess ist es auch, die uns die wei­te­re Umge­bung Cayennes zeigt. So gelan­gen wir nach Cacao. Das Dorf liegt etwa 75 Kilo­me­ter von Cayenne ent­fernt. Ein klei­nes Stück­chen Laos in Süd­ame­ri­ka. Die Dorf­ge­mein­schaft besteht haupt­säch­lich aus Mit­glie­dern der Hmong, einer Volks­grup­pe, die in den 1970er-Jah­ren aus Laos flie­hen muss und in Fran­zö­sisch-Gua­ya­na eine neue Hei­mat fin­det. Da in Fran­zö­sisch-Gua­ya­na alles aus Frank­reich impor­tiert wird und die eige­ne Wirt­schaft kaum exis­tiert, sor­gen die Hmong mitt­ler­wei­le für 80 Pro­zent der land­wirt­schaft­li­chen Erzeug­nis­se im Land.

Jeden Sonn­tag öff­net ein klei­ner Wochen­markt in Cacao, auf dem tra­di­tio­nel­les Hmong-Hand­werk und lao­ti­sches Essen ver­kauft wird. Vor allem die Markt­kü­che ist so beliebt, dass sich jedes Wochen­en­de dut­zen­de Autos von Cayenne auf den Weg nach Cacao machen, nur um eine war­me Sup­pe zu schlür­fen.

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Nach zwei Wochen ist es dann soweit. Wir hal­ten zwei Flug­ti­ckets für einen Inlands­flug über den Atlan­tik in unse­ren Hän­den. Mor­gen früh lan­den wir in Paris. Ein biss­chen weh­mü­tig sit­zen wir in der War­te­hal­le des Ter­mi­nals. Adiós amé­ri­ca del sur. Nos vemos otro dia.

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Antworten

  1. Avatar von Ricardo
    Ricardo

    War­um auch nicht:»Adeus Amé­ri­ca do Sul, até bre­ve!« (?)
    Bra­si­li­en befin­det auch in Süd­ame­ri­ka (neben­bei das gröss­te Land).…..und spricht por­tu­gie­sisch 😉

    1. Avatar von Ricardo
      Ricardo

      War­um auch nicht:»Adeus Amé­ri­ca do Sul, até bre­ve!« (?)
      Bra­si­li­en befin­det sich auch in Süd­ame­ri­ka (neben­bei das gröss­te Land).…..und spricht por­tu­gie­sisch 😉

    2. Avatar von Morten
      Morten

      War­um nicht auch auf Fran­zö­sisch oder Nie­der­län­disch oder Deutsch oder einer der vie­len indi­ge­nen Spra­chen, die noch immer in Süd­ame­ri­ka gespro­chen wer­den?
      Wäre ver­mut­lich etwas aus­ge­ar­tet.

      Spa­nisch ist die meist gespro­che­ne Spra­che in Süd­ame­ri­ka. Da macht die Ver­ab­schie­dung schon Sinn.

  2. Avatar von J-LRosie
    J-LRosie

    Ja die Französisch-Guayana…es feh­len noch ein paar aus­kunfte
    …herrscht etwa das glei­che Preis­ni­veau wie in Frank­reich… dass stimmt über­haupt nicht min­des­tens 2 x 6 mal
    – die Mos­qui­tos… ohne netz kei­ne ruhi­ge nacht
    Auto­ver­mie­tung… ich rate bei einem welt­be­kann­ten vermieter…ein auto für 15 € /​tag ist nur auf den Wer­bungs­pla­ka­ten
    – die Stras­sen sind in einen sehr schlech­tem zustande.…nicht nachts fah­ren oder nach regen…grosse und tie­fe löcher 20–40 cm
    …Yas­min …durch den Dschun­gel bis nach Cayenne….ich lache…ich lache
    Mit Air Caraïbe…TGV von Stras­bourg – Mas­sy und dann Orly
    Gau­ne­rei ist an der tages­ord­nung
    Achtung…Guyane ist nicht unter­schätz­bar

    Ein Loth­rin­ger

  3. Avatar von Fred Burzlaff
    Fred Burzlaff

    Gut !!!

  4. Avatar von Max Flocke
    Max Flocke

    Ich war mal ’93 da, und hat mir damals gut gefal­len.

    1. Avatar von Morten und Rochssare
      Morten und Rochssare

      Das glau­ben wir ger­ne, Max. In Fran­zö­sisch Gua­ya­na kann man sich ganz her­vor­ra­gend wohl füh­len. Es ist ein ver­rück­ter und zugleich sehr ent­spann­ter Ort.

  5. Avatar von Franzi
    Franzi

    Hal­lo,
    ich hab mal einen Fra­gen zu Eurer Rei­se, weil ich gera­de über­le­ge, mei­ne Semes­ter­fe­ri­en in Fran­zö­sisch-Guya­na zu ver­brin­gen und ein Prak­ti­kum dort zu machen und dan­nach noch ein biss­chen zu rei­sen. Man fin­det im Inter­net lei­der nicht so vie­le Infos.
    Wie sieht es bezüg­lich Lebens­hal­tungs­kos­ten so all­ge­mein aus? Kann man das in etwa mit Frank­reich ver­glei­chen? Und wisst ihr, wie die Wohn­si­tua­ti­on ist und ob es schwie­rig ist, für so 2 Mona­te eine WG oder ähn­li­ches zu fin­den? Und kommt man eini­ger­ma­ßen mit öffent­li­chen Bus­sen, etc. zurecht oder ist man auf ein Leihauto/​Mitfahtgelegenheit ange­wie­sen?
    Ihr wür­det mir wirk­lich sehr wei­ter­hel­fen! Vie­le Grü­ße, Fran­zi

    1. Avatar von Morten und Rochssare
      Morten und Rochssare

      Hal­lo Fran­zi,

      in Fran­zö­sisch Guya­na herrscht etwa das glei­che Preis­ni­veau wie in Frank­reich. Vie­le Waren sind direkt aus Frank­reich impor­tiert.
      Wir haben eini­ge Expats in Cayenne getrof­fen. Vie­le von ihnen haben in WGs zusam­men­ge­lebt. Daher glau­ben wir nicht, dass es bei der Woh­nungs­su­che gro­ße Pro­ble­me geben soll­te. Viel­leicht kön­nen wir dir sogar einen Kon­takt in Cayenne besor­gen. Lass uns wis­sen, wenn du dar­an Inter­es­se hast. Viel­leicht las­sen sich dei­ne Fra­gen so am bes­ten klä­ren.
      Es gibt einen Nah­ver­kehr, der ist aber ver­gleichs­wei­se teu­er und fährt nicht beson­ders häu­fig (stünd­li­che Abfahrts­zei­ten). Viel­leicht ist es eine gute Idee einen Rol­ler zu lei­hen.

      Bes­te Grü­ße

    2. Avatar von Franzi
      Franzi

      Super, vie­len Dank! Könnt ihr mir viel­leicht den Kon­takt nach Cayenne geben? Das ist wahr­schein­lich das ein­fachs­te 🙂 Ich weiß nicht, könnt ihr mei­ne Mail-Adres­se sehen? Ansons­ten schreib ich sie noch­mal hier rein.

      Vie­le Grü­ße!

  6. Avatar von Horst Schmidt
    Horst Schmidt

    Tol­ler Rei­se­be­richt! Ich habe Fran­zö­sisch-Guya­na zwei­mal besucht, in den Jah­ren 2011 und 2012, jedes­mal im Oktober/​November. Ent­we­der man liebt es oder nicht, ich habe es nach der ers­ten Neu­gier beim beim zwei­ten Mal lie­ben gelernt. Lei­der wer­den die Flü­ge dort­hin immer teue­rer. Ab Paris gibt es zwi­schen­zeit­lich unter € 600 kei­nen Flug mehr hin und zurück. Wenn du Glück hast, gibt es den TGV ab Saar­brü­cken für € 29,00, aber Vor­sicht, die Züge haben teil­wei­se erheb­li­che Ver­spä­tung. Wenn er abfährt, bist du in weni­ger als zwei Stun­den im Gare de l’Est. Es gibt auch Ver­bin­dun­gen über Stras­bourg, die ich nicht aus­pro­biert habe. Ab Gare de l’Est kannst du vom Gare du Nord mit der Metro und der RER nach Orly kom­men. Ich kann nur raten, die etwa € 35,00 Taxi-Kos­ten ab Gare de l’Est nach Orly auf­zu­brin­gen. Ein­mal im Flug­zeug ist der gan­ze Stress ver­ges­sen. Es gibt zwei Gesell­schaf­ten, die die Stre­cke bedien, Air Caraï­bes und Air France. Bei­de machen sich Kon­kur­renz, am bes­ten buchst du über das Inter­net nach genau­en Recher­chen. Ich bin bei­de Male mit Air Caraï­bes geflo­gen und war zufrie­den. In Rocham­beau, heu­te Felix Eboué, musst du auf­pas­sen. Die Taxis nach Cayenne war­ten, beim Preis musst du genau hin­hö­ren und ggf. auch ver­han­deln. Wenn du ein Fahr­zeug mie­ten willst, unbe­dingt vor­her ordern, am bes­ten über Inter­net. Auch hier Vor­sicht, ent­we­der du hin­ter­legst eine Kau­ti­on oder du schließt eine Voll­ka­so ab. Bei einem Jeep Wrang­ler waren € 4.000,00 als Kau­ti­on oder € 25,00 pro Tag im vor­aus fäl­lig, Kre­dit­kar­te geht, so bei Bud­get. Nach drei Tagen tra­ten Pro­ble­me mit der Ölpum­pe auf, bei einem krach­neu­en Jeep. Die Ver­trags­werk­statt in Cayenne hat alles gere­gelt. Auch hier Vor­sicht, die Ver­miet­sta­ti­on als Ansprech­part­ner am Flug­ha­fen von Cayenne hat nur abends bei Ankunft der Trans­at­lan­tik­flü­ge geöff­net. Du musst mit lan­gen War­te­zei­ten rech­nen, eine völ­lig ent­nerv­te Creo­lin ver­sucht, den Ansturm zu bewäl­ti­gen. Gute bis sehr gute Fran­zö­sisch­kennt­nis­se sind unab­ding­bar, Eng­lisch wird kaum gespro­chen, dafür creo­le und por­tu­gie­sisch, vor allem in den Grenz­ge­bie­ten zu Bra­si­li­en. Für die Vor­be­rei­tung der Rei­se habe ich kei­ne deutsch­spra­chi­gen Rei­se­füh­rer gefun­den. Gute Erfah­run­gen habe ich gemacht mit »Gui­de Guya­ne« von Phil­ip­pe Boré und »Guya­ne«, erschie­nen in petit futé. Wenn sich jemand inter­res­siert, kann ich ger­ne aus­führ­li­che Erfah­rungs­be­rich­te über die Stre­cke von St. Lau­rent über Kou­rou und Cayenne bis Saint Geor­ges geben, auch über emp­feh­lens­wer­te Unter­künf­te oder über sol­che, die man bes­ser mei­den soll­te. Bei allen posi­ti­ven Ein­drü­cken und sicher­lich auch nega­ti­ven Erfah­run­gen, Fran­zö­sisch-Guya­na ist das Land mei­ner Träu­me.

  7. Avatar von Aylin

    Hey ihr Zwei! Mensch, das hat doch auch was: Euro­pa vor Euro­pa betre­ten. Und gleich­zei­tig merk­wür­dig, dass es die­se Kolonie(n) immer­noch gibt. LG nach Prag (oder schon Slo­wa­kei?) 🙂 Aylin

    1. Avatar von Morten & Rochssare
      Morten & Rochssare

      Wir haben auch nicht schlecht gestaunt, als wir nach der Über­fahrt von Suri­na­me in Frank­reich begrüßt wur­den. Schon etwas komisch.
      Euch viel Spaß in Peru und Lie­be Grü­ße aus Bra­tis­la­va.

  8. Avatar von Maik
    Maik

    Dan­ke für den anschau­li­chen Bericht, liest sich schon posi­ti­ver als der über Guyan­na vor eini­gen Wochen hier in den Rei­se­de­pe­schen.

    In Laos woh­nen noch vie­le Hmong, habe gan­ze Sied­lun­gen von Ihnen gese­hen. Vie­le sind geflo­hen – nach Frank­reich und oft in die USA – weil sie als Geheim­ar­mee auf sei­ten der USA gekämpft haben und auch den Koka­in-Han­del inten­siv betrie­ben (Zah­lungs­mit­tel gegen­über den USA).

    1. Avatar von Morten & Rochssare

      Hal­lo Maik,
      in Fran­zö­sisch-Gua­ya­na haben wir uns auch wesent­lich woh­ler gefühlt als in Guya­na. Das Kli­ma hat uns zwar etwas zu schaf­fen gemacht, aber mit gutem Käse und Wein sind wir sehr schnell zufrie­den zu stel­len 🙂
      Vie­le Grü­ße aus Prag

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