Früh­jahr 2020. Auf ein­mal steht die Welt still. Wir sind iso­liert, getrennt und doch mit­ein­an­der ver­bun­den. Wie fühlt sich das an? Was sind die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen, was ist posi­tiv und was ler­nen wir aus die­ser selt­sa­men Zeit?

Zehn Men­schen aus neun Län­dern neh­men uns mit in ihre Hei­mat, tei­len den per­sön­li­chen Blick aus ihrem „Fens­ter zur Welt“ und berich­ten, wie es ihnen im Lock­down ergeht. Susan­ne etwa schaut auf grü­ne Mani­ok­fel­der – sie hat es gera­de noch recht­zei­tig geschafft, nach Tan­sa­nia aus­zu­wan­dern. Emi­ly liebt den Aus­blick auf den aus­tra­li­schen Busch, aber ihr Wochen­high­light ist der mobi­le Eis­mann. Sash staunt in der indi­schen Mil­lio­nen­stadt Chen­nai über beleb­te Dach­ter­ras­sen, von denen Kin­der Dra­chen stei­gen las­sen, wäh­rend Ingrid auf den Ork­ney Inseln das Licht- und Wol­ken­spiel über der Bucht von Sca­pa Flow genießt…

Ersin, 40 aus Pendik, Istanbul – Türkei 

Wie fühlst du dich gera­de?
Ein biss­chen gelang­weilt, ins­be­son­de­re wenn das Wet­ter gut ist. 

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe in Pen­dik, Istan­bul. Aus dem Fens­ter sehe ich eini­ge Gebäu­de, frei­es Ter­rain und den Flug­ha­fen. .

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Ich kann den Flug­ha­fen sehen, aber er ist nicht so nah, dass ich vom Flug­lärm gestört wer­de und ich bin froh um die freie, wei­te Sicht.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Ich habe fest­ge­stellt, dass Kochen und Put­zen gar nicht so schwie­rig sind. Ein klei­ner Schritt für die Mensch­heit, ein gro­ßer Schritt für mich. Und ich habe fest­ge­stellt, was für eine gro­ße Frei­heit es ist, aus dem Haus gehen zu kön­nen. So bewusst war es mir vor­her nicht. . 

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Nein, ich darf nur zum Super­markt. Und manch­mal auf kur­ze Spa­zier­gän­ge in mei­nem Distrikt. 

Was ist dei­ne liebs­te Tages­zeit? Und war­um? 
Um acht Uhr abends. Wenn an dem Tag kein Lock­down herrscht, gehe ich raus für einen Spa­zier­gang oder eine Fahr­rad­tour und genie­ße die fri­sche Luft.  

Fühlst du dich sicher? 
Ja.

Wer sind zur­zeit dei­ne engsten/​wichtigsten Men­schen?
Mei­ne Fami­lie, aber sie lebt woan­ders. 

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Zu wis­sen, dass es mei­ner Fami­lie gut geht und zu sehen, dass mein Apart­ment sau­ber ist. 

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Ich bin besorgt, dass ich oder mei­ne Fami­lie sich mit Covid-19 anste­cken, mei­nen Job zu ver­lie­ren und wie ich eigent­lich mei­ne Haa­re schnei­den soll… 

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Ich muss nicht um sie­ben Uhr auf­ste­hen, ich kann aus­gie­big früh­stü­cken, in mei­nem Pyja­ma arbei­ten und dabei laut Musik hören. Ich kann außer­dem bei fri­scher Luft auf mei­nem Bal­kon arbei­ten, was im Büro nicht mög­lich ist.

Wen oder was ver­misst du am meis­ten?
Mei­ne Fami­lie.

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Kochen, Put­zen und mir selbst die Haa­re zu schnei­den. 

Hast du täg­li­che Rou­ti­nen? Wel­che? 
Net­flix, You­Tube, Rad­fah­ren und Bücher lesen.

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Ich wer­de mei­ne Fami­lie besu­chen. 

Wofür bist du dank­bar? 
Dass ich von zu Hau­se arbei­ten kann. 

Wirst du etwas in dei­nem Leben ver­än­dern, wenn die Kri­se vor­bei ist? 
Ich wer­de wei­ter­hin selbst kochen, statt Essen online zu bestel­len. Und ich wer­de mich wei­ter­hin von Men­schen­an­samm­lun­gen fern hal­ten. 

2. Janne, 39, aus Þingeyri in den Westfjorden – Island 

Wie fühlst du dich gera­de? 
Ich bin glück­lich, dass Früh­ling ist und die­ses wun­der­vol­le Licht in unser Haus scheint. 

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe in Þin­gey­ri, einem klei­nen Dorf in den West­fjor­den Islands. Aus dem Fens­ter schaue ich auf den Fjord, die Ber­ge und das Dorf.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Ich habe es immer schon geliebt, wie sich die Far­ben der Ber­ge im Früh­ling täg­lich ver­än­dern, wenn der Schnee schmilzt. In den letz­ten Wochen habe ich das ganz beson­ders genos­sen. 

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Die letz­ten 14 Tage waren wir in Qua­ran­tä­ne, weil wir aus dem Aus­land zurück kamen, aber wir durf­ten raus für Spa­zier­gän­ge, Fahr­rad­tou­ren und auch zu unse­ren Pfer­den im Tal hin­ter dem Dorf. 

Was ist dei­ne liebs­te Tages­zeit? Und war­um? 
Die Aben­de sind beson­ders schön. Es gibt viel Licht, aber kei­nen Wind.  

Fühlst du dich sicher? 
Ja.

Wer sind zur­zeit dei­ne engsten/​wichtigsten Men­schen?
Mei­ne eige­ne Fami­lie, mein Mann und mei­ne zwei Kin­der. Die ein­zi­gen Men­schen, mit denen ich in den ver­gan­ge­nen Mona­ten zusam­men war.

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Der Man­gel an sozia­len Kon­tak­ten und Inter­ak­ti­on außer­halb der eige­nen Fami­lie – und damit auch den Man­gel an neu­en Per­spek­ti­ven. 

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Ich den­ke, wir sind uns als Fami­lie näher gekom­men und die Kin­der genie­ßen unse­re grö­ße­re Prä­senz.  

Wen oder was ver­misst du am meis­ten?
Mei­ne Freun­de und die ande­ren Leu­te aus dem Dorf. 

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Ja, dass wir allein als Fami­lie „über­lebt“ haben. 

Hast du täg­li­che Rou­ti­nen? Wel­che? 
Wir ver­brin­gen mehr Zeit mit unse­ren Kin­dern und Hun­den und ste­hen spä­ter auf, die Tage sind wie ein gro­ßes, lan­ges Wochen­en­de.

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Wir wer­den unse­re Fami­li­en in Däne­mark und Bel­gi­en besu­chen und mit unse­ren Kin­dern einen City Trip unter­neh­men.  

Wofür bist du dank­bar? 
Dass wir Men­schen weni­ger die Umwelt ver­schmut­zen und viel­leicht ver­stan­den haben, dass wir nicht immer und stän­dig rei­sen müs­sen. 

Wirst du etwas in dei­nem Leben ver­än­dern, wenn die Kri­se vor­bei ist? 
Ich wür­de gern wei­ter­hin so prä­sent für mei­ne Kin­der sein.

3. Olha aus Riwne – Ukraine 

Wie fühlst du dich gera­de? 
Im Moment füh­le ich mich viel ruhi­ger. Ich habe kei­ne Panik mehr wegen der Pan­de­mie, aber hat­te vor­her das Gefühl, dass die Welt unter geht.  

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe in einem Apart­ment. Gegen­über schaue ich auf ein gro­ßes Unter­neh­men. Jeden Mor­gen sehe ich den Bus, der die Arbei­ter hier­her bringt und abends nach Hau­se fährt. Ich sehe auch ein Stück­chen Gar­ten. 

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Hier gibt es nichts beson­de­res.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Ich habe mei­ne Stadt noch nie­mals so leer gese­hen. 

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Wir kön­nen in unse­re Dör­fer und zu unse­ren Som­mer­häu­sern fah­ren.

Fühlst du dich sicher? 
Ich glau­be, nie­mand fühlt sich gera­de sicher. Ich bin da kei­ne Aus­nah­me. 

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Zu hören, dass die Zahl der Covid-19 Infek­tio­nen in eini­gen Län­dern sinkt.  

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Ich habe mein Dorf besucht, wo mei­ne Groß­el­tern leb­ten. Und den Fried­hof, auf dem mei­ne Oma ruht. Ich war immer zu beschäf­tigt, um dort­hin zu fah­ren. Dank des Lock­downs war ich end­lich dort. 

Wen oder was ver­misst du am meis­ten?
Mei­nen Liebs­ten. Covid-19 hat vie­le Paa­re und Fami­li­en auf der Welt getrennt. 

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Neue Rezep­te und Auto­fah­ren – dank Qua­ran­tä­ne.

Hast du täg­li­che Rou­ti­nen? Wel­che? 
Ich füt­te­re täg­lich die Kat­zen mei­ner Eltern.

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Mei­nen Freund besu­chen.

Wofür bist du dank­bar? 
Für vie­les. Für das Leben selbst.

4. Emily, 10, aus Hornsby Heights, Sydney – Australien  

Wie fühlst du dich gera­de? 
Glück­lich.

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Aus mei­nem Lieb­lings­fens­ter kann ich den Busch sehen.

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Ich lie­be die Natur und jedes Mal, wenn ich aus dem Fens­ter schaue, sehe ich min­des­tens ein Tier.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Ich habe noch nie zuvor Home­schoo­ling gehabt.

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Ja, ich darf hier in der Nach­bar­schaft her­um­lau­fen und ich gehe in den Busch.

Was ist dei­ne liebs­te Tages­zeit? Und war­um? 
Mei­ne liebs­te Zeit ist, wenn das Home­schoo­ling vor­bei ist, weil ich die Schul­auf­ga­ben nicht so mag. Und wenn sie fer­tig sind, habe ich frei. 

Fühlst du dich sicher? 
Ja. 

Wer sind zur­zeit dei­ne engsten/​wichtigsten Men­schen?
Mei­ne Mut­ter, mein Vater und mein klei­ner Bru­der Bryce.

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Der Eis­mann, der mit sei­nem Truck jeden Sonn­tag vor unse­rem Haus hält. 

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Home­schoo­ling.

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Ja, es gibt kei­nen Leh­rer, der dich her­um­kom­man­diert.

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Nach Deutsch­land rei­sen.

Wofür bist du dank­bar? 
Für mein eige­nes Zim­mer.

5. Conny, 51, aus Prado del Rey – Spanien 

Wie fühlst du dich gera­de? 
Ich fan­ge an, mich zu lang­wei­len. Und schaue nicht gera­de glück­lich in eine Zukunft, in der man bei jeg­li­chem sozia­len Kon­takt zu ande­ren Men­schen Sicher­heits­be­stim­mun­gen beach­ten muss. 

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe vier Kilo­me­ter außer­halb des anda­lu­si­schen Dor­fes Pra­do del Rey auf dem Land in der Pro­vinz Cádiz. Ich sehe mei­nen klei­nen Gar­ten, mei­ne Lieb­lings­hän­ge­mat­te und wenn ich Glück habe, sehe ich auch mei­ne Pfer­de auf der Wei­de gra­sen. 

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Ich lie­be es, mit­ten in der Natur zu leben, prak­tisch off grid. Und ich mag es, mit den Leu­ten hier vom Land und aus den klei­nen Dör­fern zu spre­chen. Ganz down to earth.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Ein abso­lut leer­ge­feg­tes spa­ni­sches Dorf und geschlos­se­ne Bars. Noch eine Woche vor­her haben alle noch Wit­ze gemacht, dass ein Lock­down in Spa­ni­en unmög­lich sein wür­de. War es nicht.  

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Wir waren in einem strik­ten Lock­down für sie­ben Wochen und durf­ten gar nicht aus dem Haus. Jetzt kön­nen Leu­te wie­der ein­zeln zum Sport hin­aus, aber nur in ihren Wohn­or­ten. Ich bin vor allem auf mei­nem Hof, es gibt drau­ßen ohne­hin viel zu tun. 

Was ist dei­ne liebs­te Tages­zeit? Und war­um? 
Son­nen­un­ter­gän­ge. Sie sind jeden Tag spek­ta­ku­lär und wer­den nie­mals lang­wei­lig.

Fühlst du dich sicher? 
Gesund­heit­lich schon, hier auf dem Land abso­lut. Finan­zi­ell ist der Lock­down hef­tig, aber ich erle­be eine unglaub­li­che Unter­stüt­zung von mei­ner Fami­lie, Freun­den und Gäs­ten. Dafür bin ich sehr dank­bar! 

Wer sind zur­zeit dei­ne engsten/​wichtigsten Men­schen?
Mei­ne Pfer­de, mein der­zei­ti­ger Volon­tär und eine lie­be Freun­din und Kol­le­gin. 

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Zeit damit zu ver­brin­gen, den Pfer­den zuzu­schau­en und end­lich Zeit für Gar­ten­ar­beit zu haben. 

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Dass ich gute Freun­de nicht sehen kann. Wenn das noch län­ger so geht, wer­de ich auch mei­ne Fami­lie ver­mis­sen. 

 Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Ich habe so viel Soli­da­ri­tät sei­tens mei­ner Fami­li­en, Freun­den und Gäs­ten erlebt, dass ich dar­über nach­den­ke, mein Reit-Busi­ness umzu­struk­tu­rie­ren, soli­da­ri­scher zu gestal­ten.

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Es ist wie­der Zeit für Ver­än­de­rung. 

Hast du täg­li­che Rou­ti­nen? Wel­che? 
Mein Wecker ist aus. Aber ich ste­he trotz­dem auf, arbei­te mehr im Gar­ten und rei­te dafür weni­ger. 

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Einen Strand­spa­zier­gang.

Wofür bist du dank­bar? 
Dass ich auf dem Land lebe. 

Wirst du etwas in dei­nem Leben ver­än­dern, wenn die Kri­se vor­bei ist? 
Ich wer­de ver­su­chen, mich nicht mehr so sehr auf den Tou­ris­mus zu ver­las­sen. Viel­leicht pro­du­zie­re ich etwas ande­res auf mei­ner Farm für die loka­le Wirtschaft/​Gemeinschaft. 

6. Birthe, 43, aus Horsby Heights, Sydney – Australien  

Wie fühlst du dich gera­de? 
Ruhi­ger als gewöhn­lich, alles ist lang­sa­mer gewor­den, run­ter gefah­ren.

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe in den nörd­li­chen Vor­or­ten von Syd­ney und unser Gar­ten grenzt an den Roy­al Natio­nal Park. Mei­ne Aus­sicht geht auf den Busch und in den Him­mel. 

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Was ich hier wirk­lich lie­be, ist, wie still und fried­lich es hier ist. Direkt am Busch zu leben, bedeu­tet auch eine Men­ge Wild­life vor der Haus­tür. Das ist eine tol­le Erfah­rung für die Kin­der.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Ich bin gera­de erst in unser neu­es Zuhau­se gezo­gen. Wäh­rend Covid-19 habe ich bemerkt, wie vie­le Fami­li­en hier in der Nach­bar­schaft leben. Sie haben sich den gan­zen Tag drau­ßen auf den Stra­ßen auf­ge­hal­ten. 

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Ja, für not­wen­di­ge Din­ge oder zum Sport dür­fen wir raus. Die Kin­der bekom­men durchs Rad­fah­ren ganz gut Bewe­gung. Wir sind in der Nach­bar­schaft und in den Parks her­um­ge­fah­ren. 

Fühlst du dich sicher? 
Ja.

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Ins­ge­samt bin ich dank­ba­rer für das, was ich habe. Ich bin froh, dass wir alle gesund sind und dass ich so viel Zeit mit mei­nen Kin­dern ver­brin­gen kann (abge­se­hen vom Home­schoo­ling). 

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Home­schoo­ling

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Ich glau­be, es gibt eine Men­ge Posi­ti­ves. Leu­te über­prü­fen ihre Per­spek­ti­ve aufs Leben. Ich per­sön­lich bin froh, dass ich so viel Zeit für die Fami­lie habe und das wird ein gro­ßer Fak­tor auf der Job­su­che sein.

Wen oder was ver­misst du am meis­ten?
Die Ver­bin­dung zur erwei­ter­ten Fami­lie und zu Freun­den.

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Ich habe gelernt, dass es echt hart ist, als Leh­rer zu arbei­ten. 

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Ich freue mich auf ein paar Din­ner Par­tys.

Wofür bist du dank­bar? 
Dass ich ein Zuhau­se habe, mei­ne Fami­lie gesund ist, dass wir in Aus­tra­li­en leben, wo Covid-19 dank eines guten Gesund­heits­sys­tems und sehr frü­her prä­ven­ti­ver Maß­nah­men unter Kon­trol­le ist. 

Wirst du etwas in dei­nem Leben ver­än­dern, wenn die Kri­se vor­bei ist? 
Mein neu­er Job muss die Mög­lich­keit des Home­of­fice bie­ten und er muss nah und gut erreich­bar sein. 

7. Ingrid aus Orphir, Orkney Inseln – Schottland  

Wie fühlst du dich gera­de? 
Mir geht es okay. Es ist ein biss­chen so, als hät­te das Leben aus­ge­setzt und ich bin in einem Schwe­be­zu­stand. 

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe auf dem Land und kann Fel­der und Farm­land sehen, auch die Bucht Sca­pa Flow und die South Isles von Ork­ney .

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Unser Haus zeigt nach Süd-Süd­ost und über­blickt Sca­pa Flow. Ich lie­be es, wie sich das Licht per­ma­nent ver­än­dert und der Aus­blick nie­mals der­sel­be ist.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Auf dem täg­lich erlaub­ten, ein­stün­di­gen Aus­gang habe ich zuge­schaut, wie die Früh­lings­blu­men lang­sam erblüh­ten und die ers­ten Blät­ter an den Bäu­men spros­sen. Ich habe gese­hen, wie die Äcker gepflügt und die Saat aus­ge­bracht wur­de, wie Läm­mer gebo­ren wur­den. Ich habe dem Vogel­ge­zwit­scher gelauscht und hat­te Zeit, all das wirk­lich zu schät­zen.

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Wir leben eine Mei­le von einem wun­der­schö­nen Strand an der Küs­te von Sca­pa Flow ent­fernt und gehen oft dort­hin spa­zie­ren. Oder wir neh­men den Weg hin­ter dem Haus, von sonst kein Haus mehr steht. Wir haben Glück, einen Gar­ten und ein Gewächs­haus zu haben. Also haben wir viel Zeit damit ver­bracht, Blu­men und Gemü­se vor­zu­zie­hen, um sie spä­ter raus zu pflan­zen. 

Was ist dei­ne liebs­te Tages­zeit? Und war­um? 
Ich mag den frü­hen Mor­gen, wenn alle Mög­lich­kei­ten noch vor einem lie­gen. Es ist so ruhig und fried­lich und ich bin dann ganz gern für mich allein, um den Tag zu pla­nen. 

Fühlst du dich sicher? 
Ja. 

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Mit Freun­den und Fami­li­en in Ver­bin­dung zu blei­ben.

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Mich selbst zum Arbei­ten zu moti­vie­ren. Ich arbei­te immer von Zuhau­se, aber dadurch, dass mein Busi­ness gera­de nicht mög­lich ist, gibt es kei­ne Dring­lich­keit, irgend­et­was zu erle­di­gen. 

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Fest­zu­stel­len, dass wir drei, die wir zusam­men in die­sem Haus leben, wirk­lich gut mit­ein­an­der aus­kom­men. Es war zu Beginn auch schön, mal eine Pau­se zu haben, aber ich wür­de jetzt gern nor­mal wei­ter arbei­ten. 

Wen oder was ver­misst du am meis­ten?
Mei­ne Fami­lie und das Foto­gra­fie­ren, wei­ter als zwei Mei­len vom Haus ent­fernt. 

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Ich weiß nicht, …Geduld? 

Wofür bist du dank­bar? 
Ich bin dank­bar, dass ich so gute Men­schen um mich her­um habe und ich bin dank­bar, hier zu leben. Ich den­ke, ich habe da sehr viel Glück. 

8. Sash aus Chennai – Indien  

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe im Zen­trum der Stadt Chen­nai in Indi­en und sehe nicht sehr viel außer ande­ren Gebäu­den. Aber zum aller­ers­ten Mal sah ich Men­schen auf ihren Dach­ter­ras­sen Sport machen. Ich sehe Kin­der, die dort Bad­min­ton mit ihren Eltern spie­len oder Dra­chen stei­gen las­sen. 

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Unser Lock­down begann am 25. März und wur­de bis zum 31. Mai ver­län­gert. Im Moment gibt es hier auf­grund der vie­len Restrik­tio­nen kei­ne Mög­lich­keit, in die Natur zu gehen. Ich ver­las­se das Haus nur ein­mal in der Woche, wenn ich zum Ein­kau­fen gehe. 

Was ist dei­ne liebs­te Tages­zeit? Und war­um? 
Nor­ma­ler­wei­se freue ich mich immer auf die Aben­de. Ich ver­brin­ge jeden Tag eine Stun­de auf der Dach­ter­ras­se und schaue dem Son­nen­un­ter­gang zu. 

Fühlst du dich sicher? 
Bezüg­lich mei­ner Gesund­heit wür­de ich nicht sagen, dass ich mich sicher füh­le. Ich beach­te wirk­lich alle Vor­sichts­maß­nah­men, um zu ver­mei­den, in ein Kran­ken­haus zu müs­sen. Die Wahr­schein­lich­keit, sich mit Covid-19 anzu­ste­cken, ist dann wohl höher, ins­be­son­de­re wenn es ein staat­li­ches Kran­ken­haus ist. (Das Gesund­heits­sys­tem ist nicht das Bes­te und die meis­ten Leu­ten bevor­zu­gen die pri­va­te Gesund­heits­ver­sor­gung oder pri­va­te Kli­ni­ken). Und es gibt nur weni­ge auto­ri­sier­te, pri­va­te Kli­ni­ken, die Pati­en­ten tes­ten und behan­deln. 

Wer sind zur­zeit dei­ne engsten/​wichtigsten Men­schen?
Mei­ne Fami­lie – mein Bru­der, mei­ne Nich­te, mei­ne Mut­ter (mit der ich gera­de zusam­men­woh­ne) und mei­ne Ver­lob­te, die aller­dings 3500 Kilo­me­ter ent­fernt lebt. Inso­fern war es eine ziem­li­che Auf­ga­be, mich auch um ihre Sicher­heit zu küm­mern. 

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Die größ­te Her­aus­for­de­rung ist, dass man der­zeit nicht alles bekommt, was man braucht und manch­mal für Stun­den in der hei­ßen Son­ne war­ten muss, bis man im Laden an die Rei­he kommt (social distancing). Und man­che Tei­le der Bevöl­ke­rung, ins­be­son­de­re die Armen, ver­ste­hen dies­be­züg­lich nicht den Ernst der Lage, müs­sen aber trotz­dem etwas tun, um zu über­le­ben. Ein Bei­spiel: Der Besit­zer eines Gemü­se­la­dens, den ich vor ein paar Tagen besuch­te, hat sich mit Covid-19 ange­steckt und muss­te sei­nen Laden schlie­ßen. Man muss immer extra vor­sich­tig sein.
Es ist auch her­aus­for­dernd, kei­ne kon­kre­ten Plä­ne machen zu kön­nen, ob per­sön­li­che oder Rei­se- oder Busi­ness­plä­ne. Und in einem Monat haben wir Mon­so­on, dann ist nor­ma­ler­wei­se Grip­pe Zeit… 

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Posi­tiv ist, dass ich mich von einer Ver­let­zung aus­ku­rie­ren kann, regel­mä­ßi­ger geziel­te Übun­gen mache, dass ich gesün­de­re Ess­ge­wohn­hei­ten habe. Ich habe fest­ge­stellt, dass man eigent­lich kein Fit­ness Cen­ter braucht, um zu trai­nie­ren, weil man ein­fa­che Übun­gen genau­so zu Hau­se machen kann. 

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Ich habe zehn der Bücher gele­sen, die seit über einem Jahr unter mei­nem Bett lagen. Und ich habe mehr Zeit damit ver­bracht, mich über Alter­na­tiv­me­di­zin zu infor­mie­ren und mich mit einem alter­na­ti­ve­ren Life­style und Ernäh­rung zu beschäf­ti­gen. 

Hast du täg­li­che Rou­ti­nen? Wel­che? 
Ich gie­ße die Pflan­zen, machen Rücken­übun­gen und repa­rie­re Din­ge rund ums Haus.

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Ich hof­fe, dass ich zu mei­ner Farm rei­sen kann, die 700 Kilo­me­ter süd­lich von Chen­nai liegt und dann ein biss­chen Zeit in der Natur mit den Tie­ren ver­brin­gen kann. Ich wür­de nach sechs Mona­ten Aus­zeit auch gern zu mei­ner Fir­ma ins Aus­land flie­gen, auch um mei­ne Mit­ar­bei­ter zu sehen. 

Wofür bist du dank­bar? 
Ich bin dank­bar, dass ich Zugang zu allem Nöti­gen habe – und eine gute Gesund­heits­ver­sor­gung, wäh­rend Mil­lio­nen nicht damit beschenkt sind.  
Ich bin auch dank­bar, dass die Pan­de­mie das ewi­ge Hams­ter­rad ver­lang­samt hat und die Leu­te fest­stel­len, wie wich­tig ihre Gesund­heit ist und wie wenig man eigent­lich braucht. Der Kon­sum führ­te zum ewi­gen Kreis­lauf, stän­dig etwas kau­fen zu müs­sen. 

Wirst du etwas in dei­nem Leben ver­än­dern, wenn die Kri­se vor­bei ist? 
Ich wer­de wohl mehr Zeit mit mei­nen Liebs­ten ver­brin­gen, eine Wei­le nicht ins Aus­land flie­gen, mei­ne Aus­ga­ben mini­mie­ren und es mir zu Gewohn­heit machen, mit weni­ger zu leben. 

9. Susanne aus Kazuramimba/​Kigoma – Tanzania

Wie fühlst du dich gera­de? 
Eigent­lich ganz ent­spannt, aber ich bin schon besorgt, dass Covid-19 auch unser Dorf erreicht.  

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich lebe in mei­nem eige­nen Haus auf einem Grund­stück auf dem Land. Wenn ich aus den Fens­tern schaue, sehe ich mei­ne Pflan­zen wach­sen, Soja­boh­nen, Mani­ok, Avo­cado­bäu­me und ich sehe mei­ne Hüh­ner mit ihren Küken. 

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Ich habe immer schon von einem Ort geträumt, an dem ich aut­ark leben kann und jetzt bin ich sehr nah dran an die­sem Traum. Und obwohl dies Afri­ka ist, ist die­se Regi­on mit viel Regen geseg­net. Es ist also immer grün, blü­hend und vol­ler wun­der­schö­ner, bun­ter Vögel und Insek­ten. 

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Ich sehe die Qua­ran­tä­ne als Mög­lich­keit, her­un­ter zu fah­ren, auf die wich­ti­gen Din­ge des Lebens zu fokus­sie­ren und die Schön­heit der Natur wahr­zu­neh­men. Manch­mal sit­ze ich ein­fach auf mei­ner Veran­da und genie­ße es, wie die Welt ein­fach so vor mir liegt und dabei sah ich neu­lich den ers­ten Dop­pel­re­gen­bo­gen mei­nes Lebens. 

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Die Qua­ran­tä­ne ist hier nicht so streng. Es ist eher eine Emp­feh­lung, dass du dei­nen Radi­us und den Kon­takt zu ande­ren Men­schen ein­schränkst. Bewe­gungs­frei­heit ist also nicht das Pro­blem, was gut ist, weil ich für mein Start-Up viel unter­wegs sein muss. Meist fah­re ich zu mei­nem ande­ren Stück Land, wo Kühe und Zie­gen lau­fen. Es liegt 14 Kilo­me­ter ent­fernt, im Nir­gend­wo, und du kannst es nur mit dem Motor­rad errei­chen, weil es kei­ne rich­ti­ge Stra­ße gibt. Das allein ist schon ein ech­tes Aben­teu­er. 

Was ist dei­ne liebs­te Tages­zeit? Und war­um? 
Mei­ne liebs­te Tages­zeit ist der Nach­mit­tag, wenn die Leu­te von der Arbeit auf den Fel­dern nach Hau­se gehen und vor­her kurz bei mir vor­bei­schau­en, um ein biss­chen zu plau­dern, mir Geschich­ten zu erzäh­len oder ein­fach zu schau­en, ob bei mir alles in Ord­nung ist. Ich lie­be das und ich lie­be sie. 

Fühlst du dich sicher? 
Solan­ge ich mich hier in mei­ner Nach­bar­schaft bewe­ge und nicht so weit rei­sen muss, füh­le ich mich sicher.

Wer sind zur­zeit dei­ne engsten/​wichtigsten Men­schen?
Mei­ne Eltern, ins­be­son­de­re mei­ne Mut­ter, die mich immer über die Situa­ti­on in Deutsch­land infor­miert – und mein Part­ner Eli­sha und mein lie­ber “baba” Juma, der hier in Tan­z­a­nia die Rol­le mei­nes Vaters ein­ge­nom­men hat. All die Men­schen, die mir nahe sind und auf die ich mich immer ver­las­sen kann. 

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Wenn ich die Tie­re auf mei­ner Farm wach­sen und gedei­hen sehe und wenn ich ein paar Minu­ten habe, um mit mei­nen zwei Hun­den zu spie­len, bin ich abso­lut glück­lich. 

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Es ist ein biss­chen wie Autofahren…man muss nicht nur für sich selbst mit­den­ken, son­dern auch für alle ande­ren. Selbst wenn du selbst alle nöti­gen Vor­keh­run­gen triffst, heißt es nicht, dass du sicher bist, weil vie­le ande­re nicht an ihre Sicher­heit den­ken. 

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Abso­lut. Ich den­ke, es ist eine groß­ar­ti­ge Chan­ce für alle, ein­mal zur Ruhe zu kom­men. Gehe einen Schritt zurück und kon­zen­trie­re dich auf die klei­nen Din­ge des Lebens, genie­ße, dass du Zeit hast, ein Buch zu lesen oder ein­fach aus dem Fens­ter zu schau­en und dei­ne Umge­bung wahr­zu­neh­men, viel­leicht sogar, die Stra­ße vor dem Haus, die sonst vol­ler Autos ist – und jetzt total leer. Oder dass nicht stän­dig irgend­wel­che Flug­zeu­ge über dei­nen Kopf flie­gen. 

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Ja, ich habe eine lus­ti­ge Sache fest­ge­stellt. In Tan­z­a­nia hat man Zie­gen, gebrauch­tes Öl und Papa­ya auf Covid-19 getes­tet und alle Ergeb­nis­se waren posi­tiv. Es sieht also so aus, dass sogar Per­so­nen in hohen Posi­tio­nen die Situa­ti­on hier nicht ernst neh­men, obwohl sie den Vor­teil haben, bereits um die Erfah­run­gen und Ereig­nis­se in Euro­pa zu wis­sen.  

Hast du täg­li­che Rou­ti­nen? Wel­che? 
Nach dem Auf­wa­chen öff­ne ich immer zuerst die Tür zur Veran­da. Dann brü­he ich mir einen Kaf­fee auf und genie­ße es, gesund zu sein. 

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Ich den­ke, ent­we­der wer­de ich einen Flug nach Ham­burg buchen, um Fami­lie und Freun­de zu besu­chen – oder ich wer­de es so arran­gie­ren, dass sie hier­her kom­men kön­nen. 

Wofür bist du dank­bar? 
Ich bin dank­bar dafür, Anfang des Jah­res, noch vor dem Beginn der Covid-19-Kri­se, nach Tan­z­a­nia aus­ge­wan­dert zu sein, was auch immer mich dazu gebracht hat. Ich bin dank­bar, dass kei­ne ein­zi­ge gelieb­te Per­son krank ist, son­dern alle glück­lich und gesund sind. 

10. Miguel, 38, aus Paris, Frankreich  

Wie fühlst du dich gera­de? 
Wie ein Cha­mä­le­on, das sich an die­se neue Situa­ti­on gewöh­nen muss.

Wo lebst du und was kannst du aus dei­nem Lieb­lings­fens­ter sehen? 
Ich in Paris in einem Stu­dio mit einem gro­ßen Fens­ter, von dem ich auf ein biss­chen Dach­gar­ten schaue und auf ande­re Gebäu­de gegen­über. 

Was macht dei­ne Umge­bung ein­zig­ar­tig und was gefällt dir dort am bes­ten?
Es ist sehr licht­durch­flu­tet.

Was hast du wäh­rend der Qua­ran­tä­ne für dich ent­deckt, das du vor­her noch nie gese­hen oder fest­ge­stellt hast? 
Die­ser Alarm, der erzeugt wur­de und dass die Regie­rung von einem sehr gefähr­li­chen Virus spricht. 

Darfst du raus oder in die Natur, zumin­dest für eine Wei­le am Tag? Und wohin gehst du dann? 
Ich bin ledig­lich zum Super­markt gegan­gen. 

Fühlst du dich sicher? 
Ja. 

Was macht dich in die­ser Zeit beson­ders froh? 
Zu kre­ieren.  

Was ist der­zeit dei­ne größ­te Her­aus­for­de­rung?  
Dis­zi­plin.

Gibt es etwas Posi­ti­ves in die­ser Lock­down-Zeit zu Hau­se, etwa im Home­of­fice? 
Zeit für Din­ge zu ver­wen­den, die ich eine lan­ge Zeit nicht getan habe, etwa alte Freun­de anzu­ru­fen.

Wen oder was ver­misst du am meis­ten?
Mei­ne Fami­lie.

Hast du etwas Neu­es gelernt – was? 
Ein biss­chen Moti­on Design. 

Hast du täg­li­che Rou­ti­nen? Wel­che? 
Ein­mal am Tag mache ich zu Hau­se Sport.

Was wirst du zuerst unter­neh­men, wenn du wie­der rei­sen und dich frei­er bewe­gen darfst? 
Einen Road Trip mit mei­nem neu­en Auto.

Wofür bist du dank­bar? 
Für Neu­gier und Opti­mis­mus.

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Antwort

  1. Avatar von Marcel Rübesam

    Ein tol­ler Arti­kel und eine gute Idee mal den Blick aus ande­ren Fens­tern zu sehen. Nun lang­sam läuft ja alles wie­der an und ich bin froh das man mal wie­der vie­les schät­zen gelernt hat, was sonst so nor­mal schien. Oder? Lie­be Grü­ße Mar­cel von https://reiseziele.jetzt/

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