Entspannung pur am Titicacasee

Es war eine lan­ge, kal­te Nacht gewe­sen und wenig Schlaf plag­te mich. Nach der Tour durch die Salar de Uyu­ni, hat­te ich Uyu­ni aus Man­gel an Schön­heit, Rein­heit und Wohl­be­fin­den nach nur vier Stun­den Auf­ent­halt wie­der ver­las­sen. Gleich bei der Ankunft am Nach­mit­tag in Uyu­ni habe ich ein Ticket nach La Paz gekauft und mich nach einer kur­zen Run­de im Inter­net-Café und in einer Piz­ze­ria auf den Weg gemacht. Auf mei­ne wich­ti­ge Fra­ge hin, ob der Bus Hei­zung hat, wur­de mir mehr­fach die­ses ver­si­chert. Ob er schluss­end­lich eine Hei­zung hat­te und ich ein­fach mei­ne Fra­ge schlecht gestellt hat­te, näm­lich ob sie auch die Hei­zung anma­chen, kann ich nicht sagen. Es war auf jeden Fall sehr kalt im Bus und durch die Schie­be­fens­ter zog es an allen Ecken und Kan­ten.

Die Stra­ße war dazu noch sehr schlecht und die Hol­per­pis­te raub­te zusätz­lich jeden mög­li­chen Schlaf. In La Paz ange­kom­men ging ich direkt zu den Schal­tern und kauf­te mir ein Ticket nach Copa­ca­ba­na.

VW Käfer am Titicacasee

Die Bus­fahrt in einem klei­nen moder­nen Bus erwies sich an sehr ange­nehm und schnell. Um nach Copa­ca­ba­na zu kom­men, muss am Titi­ca­ca­see eine Fäh­re benutzt wer­den. Aus Sicher­heits­grün­den fährt der Bus auf einer Fäh­re, wäh­rend die Pas­sa­gie­re ein Boot neh­men. Hier kommt auch die ein­zi­ge gefühl­te Auf­ga­be der boli­via­ni­schen Mari­ne zu tra­gen. Sie geben den Pas­sa­gie­ren Schwimm­wes­ten und sor­gen für die siche­re Über­fahrt.

In Copa­ca­ba­na kauf­te ich mir sogleich das Ticket für die Über­fahrt zu Isla del Sol, der Son­nen­in­sel und Geburts­stät­te der Inka-Legen­de. Die Zeit bis zur Über­fahrt ver­trieb ich mir und ande­re Ruck­sack­rei­sen­de mit dem Bum­mel durch die Stadt und das mick­ri­ge Sight­see­ing. Um 13:30 Uhr setz­ten wir dann über. Mit einer Wahn­sinns­ge­schwin­dig­keit, die einem gemüt­li­chen Trott glich, beweg­ten wir und in Rich­tung Insel. Am Nord­strand ließ ich mich absetz­ten und wur­de gleich von einer klei­nen Grup­pe Kin­dern und Erwach­se­nen begrüßt, die für ihre Unter­künf­te war­ben. Nach mei­ner obli­ga­to­ri­schen Fra­ge, ob sie Was­ser und im beson­de­ren hei­ßes Was­ser zum Duschen haben, ließ ich mich zu einer Unter­kunft füh­ren.

Schatten auf der Isla del Sol

Mit den ande­ren Insel-Neu­an­kömm­lin­gen, lie­fen wir gleich los und erkun­de­ten den Strand und den Nord­teil der Insel. Kein Inter­net, kein Han­dy-Emp­fang und nur eine limi­tier­te Anzahl von Tou­ris­ten mach­ten den Spa­zier­gang und die Insel zu einem ruhi­gen Ört­chen: Ent­span­nung pur!

Sonnenuntergang auf der Isla de Sol

An den Inka-Tem­peln ange­kom­men, durch­streif­ten wir den Insel­ab­schnitt und such­ten zum Ende des Tages einen schö­nen Aus­sichts­punkt um den Son­nen­un­ter­gang zu bewun­dern. Die Ruhe war über­wäl­ti­gend und traum­haft schön.
Mit den letz­ten Son­nen­strah­len erreich­ten wir wie­der den Aus­gangs­ort, kehr­ten in ein klei­nes Restau­rant ein und aßen ein­fach, aber gemüt­lich, bevor wir uns in die Unter­kunft ver­kro­chen. Hier erhol­te ich mich von dem lan­gen Tag, der lan­gen Nacht im Bus. Die Ruhe der Insel tat wirk­lich gut!

Am nächs­ten Mor­gen wach­te ich zum Son­nen­auf­gang über dem See auf, dusch­te und ging den Strand ent­lang um gleich an der Boot­an­le­ge­stel­le zu früh­stü­cken. Wäh­rend ich als ein­zi­ger Tou­rist weit und breit auf mein Früh­stücks­ei war­te­te, trie­ben Kin­der Schaf­fe, Esel und Kühe vor­bei und in der Bucht beweg­ten sich eini­ge Boo­te.

Blick über die nördlichen Inka-Ruinen

Gemüt­lich tra­fen wir uns alle wie­der, leg­ten uns eine Wei­le an den Strand und lie­fen über den ein­zi­gen Pfad, den wir auch schon am Vor­tag wähl­ten und bogen dann auf den Pfad über den Insel­rü­cken ab in Rich­tung Süden. Das Ziel des Tages war das Boot um 16 Uhr vom Süd­strand. Der Nord­strand und die Rich­tung waren in Nach­hin­ein eine gute Wahl. Der Süd­strand und der Ort war defi­ni­tiv tou­ris­ti­scher und ein Piz­zala­den nach dem nächs­ten reih­ten sich ent­lang des Pfa­des. Jedes bewarb eine bes­se­re Aus­sicht.

Wir erreich­ten das Boot und den Steg recht­zei­tig. Die aus­ge­fuchs­ten Boli­via­ner ver­kauf­ten nur Ein­zel­fahr­ten für das Boot. Rich­tung Land war dann die Fahrt teu­rer. Aber als Tou­rist kann man dann ja nichts mehr machen. Es ist defi­ni­tiv zu weit um zurück ans Land zu schwim­men. Die gemüt­li­che Boots­fahrt und der Aus­flug auf einen ruhi­gen Insel­traum ging in Copa­ca­ba­na zu Ende.
Fischer

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Antworten

  1. Avatar von Lorenz Glatz
    Lorenz Glatz

    Hehe, ich habs auch nicht län­ger in Uyu­ni aus­ge­hal­ten, bin dann auch gleich wei­ter. Lei­der nur ohne boli­via­ni­sche Wäh­rung, da der ein­zi­ge Ban­ko­mat in die­ser Stadt außer Betrieb war, muss­te mir dann ein biss­chen Geld von einem Pol­ni­schen Ehe­paar aus­lei­hen (ca 3€).

    Bist dann nicht zuerst nach Poto­si? Oder hast du dir die­se wahn­sin­nig irre Stadt spä­ter gege­ben?

    1. Avatar von Dominik Mohr

      Hal­lo Lorenz,
      Ich bin von Sucre über Poto­si (https://www.reisedepeschen.de/fiesta-de-chutillos/) nach Tupi­za und dann nach Uyu­ni!
      Poto­si war wirk­lich irre 🙂 Ich hat­te dort eine super Zeit und habe flei­ßig das Tanz­bein geschwun­gen!

      Vie­le Grü­ße,
      Domi­nik

  2. Avatar von Traveling Shapy

    Habe schon sovie­le tol­len Sachen über die­sen See gehört. Lei­der habe ich es bis jetzt immer­noch nicht nach Süd­ame­ri­ka geschafft. Man kann sich gar­nicht vor­stel­len wie mich das auf­regt 😀

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