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Als der Meeresspiegel vor tausenden Jahren sank und die ersten Bergspitzen wieder sichtbar wurden, waren Noah und seine tierischen Begleiter froh, als sie nach unendlich langen Tagen auf hoher See endlich wieder Land unter den Füßen spüren konnten. Mit schwimmenden Kisten hatte Noah ja mal so rein gar nichts am Hut, denn gelebt hatte er damals mitten im Land, als die große Flut kam und die Erde in ein durchgehendes Blau umhüllte. Doch während er und die Tiere sich über die wieder erlangte Freiheit freuten und das Land besiedelten, hatten einige andere Lebewesen dieser Erde nicht besonders viel Grund zur Freude. Eine Hand voll mysteriöser Meeresgeschöpfe wurden zeitgleich in einem See namens Ongeim’l Tketau gefangen genommen. In einem See, aus dem sie bis heute nicht mehr frei kommen, oder etwa doch? Der Quallensee!
Eine Hand voll seltsamer Geschöpfe hatte das Glück zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Denn während sich der Meeresspiegel auf unser heutiges Normal 0 absank, wurden sie gefangen. Nur wenige hundert Meter schroffes Gestein, bedeckt von einem dichten Mangrovenwald, trennt sie nun für immer von der großen Freiheit – dem Meer. Ihr Lebensraum hat sich auf 410 m Länge, 200 m Breite und eine maximal Tiefe von 30 m minimiert. Das ist nun das Schicksal der goldenen Quallen auf Palau.
So oder ähnlich erklären sich Forscher die Ansiedelung der Quallen in einem der Marineseen auf Palaus einzigartigen Inseln am Rande von Mikronesien. Durch die wenigen, winzigen, unterirdischen, beinahe an der Wasseroberfläche befindenden Wasserkanäle, welche den See konstant mit Salzwasser versorgen, können die ungefährlichen Quallen unmöglich in den See hineingelangen. So viel steht fest. Und da diese eine Theorie nun logisch erscheint, muss sie herhalten. Und eben jene Theorie muss auch den Bestand ähnlicher Quallen in weiteren 5 Seen auf Palau erklären.
In Koror der 12.000-Seelen Hauptstadt von Palau organisieren wir uns eine Genehmigung, um den Quallensee hautnah zu erleben. Bereits im städtischen Rathaus, wo uns eine Genehmigung von einer korpulenten palauinesischen Dame ausgestellt wird, bekommen wir einen salzigen Vorgeschmack! Schlappe 100$ pro Person kostet eine 10-tägige Erlaubnis, um den See und die Rock-Islands mit Brille und Schnorchel zu erforschen. Den überteuerten Touranbieter, um zum See zu gelangen, darf man sich anschließend selbst aussuchen. Doch so ist eben Palau: Teuer! Das muss einem vor einer Palaureise bewusst sein.
Doch was uns nicht bewusst war, dass das Schwimmen mit Millionen von friedvollen, goldig schimmernden Quallen unbeschreiblich ist! Während wir in den See steigen, sehen wir in der Tiefe die ersten Quallen lautlos vor sich her pumpen.
Während an der Oberfläche asiatische Touristen in ihren Schwimmwesten kreischen vor Vergnügen, ist unter Wasser nichts zu hören. Du gleitest durch ein Meer von goldenen Quallen, tauchst tiefer, die Quallen streifen deine Haut. Alles ist still, das Wasser ist seicht und du bewegst dich mit leichten Flossenschlägen immer tiefer in den See. Die Anzahl der Quallen steigt und alles um dich herum bewegt sich in Zeitlupengeschwindigkeit. Du verfolgst einzelne Quallen und merkst gar nicht, wie die Zeit vergeht und deine Lungen nach frischem Sauerstoff verlangen. Die Sonnenstrahlen lassen den See noch mysteriöser erscheinen, als er ohnehin schon ist. Langsam, sanft, leicht, wie eine Feder schwimmen die Geschöpfe vor sich her. Ein einmaliger Anblick, der einem schlichtweg den Atem stocken lässt.
Auf mysteriöse Art und Weise verschwanden jedoch 1998 alle Quallen aus dem See. Als hätte sie jemand mit einem riesigen Käscher herausgefischt. Forscher sind dabei eine Lösung zu finden. Sie vermuteten eine heiße Strömung aus dem Pazifik, die das Aussterben der wunderschönen Quallen verursacht hat. Doch mysteriöser wurde es dann im Jahre 2000, als wieder erste Quallen im See gesichtet wurden. Vergeblich hat man nach einer Antwort gesucht. 2005 wurden rekordverdächtige 30 Millionen Quallen geschätzt.
Wo sie in der Zwischenzeit nun geblieben sind, oder wie sie in den See gelangen ist und bleibt wohl ein mysteriöses Rätsel. Und eins haben nun auch die goldenen Quallen verstanden: Sie leben nicht in einem Gefängnis, sondern in einem Schutzraum, denn draußen, im großen, weiten Meer, könnten diese einzigartigen Geschöpfe wohl nicht überleben.
Antworten
Das glaub ich, das ist bestimmt ein super Erlebnis!! Allein die Bilder sind schon faszinierend, kann gar nicht aufhören die anzusehen! Geht wohl auch anderen so, wie ich gerade noch lese! He, Wow, einfach nur wow!!!
Ein einmaliges Erlebnis! Deswegen sind wir auch gleich zweimal hin 😉
interessant, exakt die selbe »stingless jellyfish« Spezies habe ich auf den Togeans in einem See fotografiert:
Tolles Bild! Sind dort auch so viele Quallen im See?
Tolle Aufnahmen. Die Kamerafrage wollte ich auch gerade stellen. GoPro?
Danke für dein Lob, Anne!
Von einer GoPro träumen wir nachts! 😉 Aber üben tun wir schon mal mit einer Nikon Coolpix AW100.
Holy Shit! Wahnsinnig schöne Bilder.. mit welcher Kamera habt ihr da fotografiert & gefilmt?
Hey Mimi!
Da sagst du was! 🙂
Wir haben mit der Nikon Coolpix AW100 (Outdoorcamera) unser Abenteuer im JF-Lake fest gehalten.
Wow!!!! Atemberaubende Bilder!!! Ich kann mich gar nicht satt sehen!!! Danke fürs teilen!!!!
Gern geschehen!
Dann weißt du, was dich im See erwartet: Du willst einfach nicht mehr raus!
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