Dein Warenkorb ist gerade leer!
Der neue Tag wird mit 28 Glockenschlägen eingeläutet. Es ist 4 Uhr morgens. Ein wenig schlafbenommen rollen wir unsere koreanische Schlafmatte am Boden zusammen und ziehen die bequeme Mönchskleidung an, bevor wir uns Richtung Haupttempel begeben. Dort angekommen, legen wir die Handflächen vor dem Brustbein zusammen, gleiten auf die Knie, berühren mit der Stirn und den Händen den Boden, führen die Hände mit den Innenflächen nach oben an den Ohren vorbei, rollen uns wieder auf und kommen federnd zum Stehen. Dies wiederholen wir drei Mal. Dann beginnt das Morgenritual „Yebul“ und anschliessend die Meditation. Der Verstand ist wach, während der Körper ruht. Naja, vielleicht nicht ganz: Als Anfänger sind wir natürlich auch damit beschäftigt, irgendwie halbwegs bequem im Lotussitz zu verweilen, einen geraden Rücken zu halten und uns in diesen Stunden auf das Meditieren, also auf das Nichts zu konzentrieren. Von Tag zu Tag funktioniert das ein bisschen besser.
Haupttempel
Auf der Suche nach Ruhe
Nach dem Morgenessen um 6:30 Uhr beginnen wir mit den Mönchen die gemeinsame Arbeitsmeditation. Je nachdem was gerade ansteht, pflücken wir Blätter für die Küche, bringen die Tempelanlage auf Vordermann, basteln Malas oder backen unter den strengen Mönchsaugen Reiskekse für den traditionellen Feiertag „Chuseok“. Tagsüber haben wir dann mehrere Stunden, die wir „frei“ gestalten können. Wir lernen die Yebul-Texte, gehen laufen und geniessen einfach die Zeit der Weisheit und der Ruhe 🙂
Entspannung pur
Backen mit den Mönchen
Reiskekse für Chuseok
Nach dem Abendessen gibt es erneut gemeinsame Rituale im Temple, die wir exakt zu beachten versuchen. Die anschliessende Laufmeditation fällt uns deutlich leichter als die morgendliche Sitzmeditation. Der Tag endet mit der Teezeremonie „Dahdoh“, wo die Mönche Weisheiten erzählen und wir die Möglichkeit haben eigene Fragen zu stellen.
Abendstimmung in Mihwangsa
Koreas Wertesystem basiert auch heute noch auf den Lehren von Buddha und Konfuzius. Vielleicht sogar viel stärker, als dass wir es in den ersten Tagen vermutet haben. Im Tempel von Mihwangsa erleben wir intensive Tage und versuchen die eine oder andere Weisheit in unseren Rucksack zu packen, den darum geht es doch beim Reisen.
Antwort
Ich habe auch schon ein paar mal darüber nachgedacht, eine Woche z.B. in einem Kloster zu verbringen, um zu meditieren. Einfach, um diese neue Erfahrung zu machen, um zu wissen, ob ich das schaffe. Nichts zun ist so gar nicht meine Art 😉 Hier mache ich weder Yoga, Meditation oder sonst was in die Richtung.
Denkt ihr, es ist auch ohne Erfahrungen möglich (und deshalb vielleicht noch schwieriger), sich komplett darauf einzulassen?
Schreibe einen Kommentar