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Ich stieg aus meinem LKW. Es war 10 Uhr morgens. Noch keine Sonne aufgegangen. Zu dieser Jahreszeit geht in Dead Horse keine Sonne auf. Vier Stunden Dämmerung. Mehr gibts nicht. Es war stockdunkel. Dieser „Ort“ am Ende der Welt ist eigentlich nur eine Ansammlung von Werkstätten, Containern und lose zusammen gestückelten Raffinerien. Im Besitz der Ölindustrie.…
Weißt du noch? Als wir an diesem wunderbar sonnigen Tag durch das Städtchen mit den tollen weißen Häusern schlenderten? „I wanna love you, every day and every night....“, sang dieser Straßenmusiker gerade ein Bob Marley Cover.
Sonntags in Buenos Aires - Es war eben durch und durch ein Familienblock. Blutüberströmte Typen die über kleine Mädchen drübersteigen, welche auf den Stufen Platz genommen haben. Sieht man auch nicht alle Tage. Nachdem ich am Spielende von Nummer 4 noch eine Seesack voll Blockfahne in den Rücken geworfen bekommen hab, der mich in eine…
Es ist schwül-warm als ich aus dem LKW aussteige. Meine Brillengläser beschlagen sofort. Wir sind im Amazonas-Urwald. Mein Fahrer Grafite hat angehalten und mir angedeutet, dass ich mit ihm aussteigen soll. Wahrscheinlich will er mir wieder irgendetwas zeigen. Das hat er schon zuvor mehrmals gemacht. Was wird mich wohl diesmal erwarten? Ein besonderes Tier? Ein…
Meine Tour umfasste eine Gesamtlänge von 108.895 km. Mehr als das 2,5-fache des Erdumfanges. Ich bin über den Atlantik gesegelt, habe mich mit einem Schrottfahrrad durch die kolumbianischen Cordilleras gequält, das Darien Gap auf einem Cargo-Schiff überwunden, bin illegal auf Güterzügen in den USA mitgefahren, habe ein Kleinflugzeug getrampt, bin in „gemäßigten“ -35° durch den…
Trainhopping ist gefährlich. Im Gegensatz zum Trampen kann hier ein falscher Schritt den Tod bedeuten. Oder „nur“ den Verlust von diversen Gliedmaßen. Züge sind eines der wenigen Objekte, bei denen es schwerer ist sie anzuhalten, als sie zu bewegen. Wie brutal und monströs diese Dinger sind, konnte ich vorher nur erahnen.
Mein Lift war ein Polizist. Ich hätte schon merken sollen, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht, als er vom Motorrad abstieg, anfing mit mir zu reden und währenddessen gegen sein eigenes Motorrad schiffte. Manchmal hab ich aber ne recht lange Leitung. Er war mir auch etwas unsympathisch, aber ich kann so schlecht Lifts…
Eigentlich wollte ich Mexico mit dem Fahrrad durchqueren, hatte das dann wieder gestrichen und mein Segelfreund Victor meinte schließlich, dass Kolumbien ja ein so tolles Fahrradreiseland sein soll. Dann eben hier. Habe mir für 75€ ein passables aber gut aussehendes Schrottrad gekauft, nochmal 100€ reingesteckt, ein Do-it-Yourself Fahrradtaschensystem konstruiert und dann konnte es auch schon…
Ich hatte gemischte Gefühle zu diesem Abend. Mein letzter ernsthafter Kampf war mit 13 auf dem Schulhof gegen eine verfeindete Parallelklasse. Seitdem keine Kämpfe mehr. Allerdings beendete ich meine Karriere ungeschlagen. Einen Tag vorher überkam mich die Angst und ich dachte nur: "In was für eine Scheiße bewegst du dich da wieder rein?"
Über die vielleicht langweiligste Segelpassage der Welt, dem neurotischen Kapitän Chris, betrunkener Crew, drei Tonnen Essen und der üblichen Völlerei "unter Franzosen". Mit Gastauftritt des Spatzes.
Ich stehe mit dem Holländer an der Rezeption und unterhalte mich mit ihm über meine Route. Wir waren zwei Ahnungslose, die aber beide eine Meinung hatten.
Diese Geschichte hätte mich fast mein Leben gekostet. Aber mir war immer bewusst, das so etwas irgendwann passieren musste.
Für Reisende die normalerweise unter Brücken schlafen, ist der Flughafen wie ein Luxushotel. Daher war ich schon zwei Tage vor Abflug da. Zeit für Entspannung.
And miles to go before I sleep. And miles to go before I sleep.
Ich breche auf meine Königsetappe auf. 8000 km von New York nach Alaska. Ein „Aus dem Logbuch“-Artikel dieser Strecke.
Die Beringstraßenübertrampung ist die Kür meiner Reise. Doch ich werde sie nicht antreten.
Trainhopping gehört zur amerikanischen Kultur, wie die Güterzüge selbst. Mein erstes Rendezvous mit einem Güterzug war schmutzig, laut und brutal.
Die erste Nacht in Texas habe ich vor einem Holzzaun hinter der Tankstelle geschlafen. Als ich morgens noch am Aufwachen war und auf meiner Isomatte saß, kam ein Auto vorbei gefahren. Es stoppte eine Frau, die mich aus dem heruntergelassenen Fenster anstarrte: „Are you homeless?“ Ich musste erstmal lachen über diese Frage. „No, I am…
Das berühmte Darien Gap bezeichnet die einzige Lücke der Panamericana. Wer also denkt, man könnte von Alaska nach Chile auf einer durchgehenden Straße fahren, der spätestens hier desillusioniert. Die Region ist in jeder Hinsicht speziell. Und einer der schwersten zu durchquerenden Orte auf dieser Welt. Meine Tramproute führte direkt hindurch.
Ich wusste nicht, dass die Regierung kurz zuvor den Notstand ausgerufen hatte. Ich wusste auch nicht, dass schon vier Menschen, bei den Protesten gegen den geplanten Bau einer Kupfermine, ums Leben gekommen sind. Die Situation war also angespannt, um es mal gelinde auszudrücken.
Bolivien hatte mich vom ersten Moment an verzaubert. Ich war schon wieder verliebt. Viele Gründe sprechen für diese Liebe. Den Anfang machten die grün bedeckten Hügel im Süden und alte Bergbaustädte aus der Kolonialzeit.
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