Atemberaubend

Lima
Nach drei­tä­gi­ger Bus­rei­se hat mich die Fami­lie Mil­la­res sehr herz­lich auf­ge­nom­men. Die Uren­ke­lin­nen mei­ner Gast­ge­be­rin haben sogar die Geduld gehabt, mir das nöti­ge Küchen­vo­ka­bu­lar bei­zu­brin­gen, um mich wei­ter­hin durch­zu­schla­gen. Much­as gra­ci­as a la fami­lia Mil­la­res para hos­pe­dar­me.

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Süßes kurz vor der Fahrt in den Süden. Thanks for the pic­tures, Shy­la.

Canon de Col­ca
Lima war jedoch ein kur­zes Ver­gnü­gen, da Shy­la und ich bereits Tickets für Machu Pic­chu gekauft hat­ten und die Zeit knapp war. Mit dem Nacht­bus sind wir 19 Stun­den nach Chi­vay gefah­ren. Das beschau­li­che Städt­chen mit sei­nen hei­ßen Quel­len liegt auf 3650m und hat uns das ers­te Mal gezeigt, dass die Luft auf einer sol­chen Höhe tat­säch­lich dün­ner wird. Um so beein­dru­cken­der ist es, dass die Ein­hei­mi­schen rie­si­ge Säcke auf ihren Rücken tra­gen und mühe­los an uns vor­bei­ge­gan­gen sind. Ach, was sage ich. Gegan­gen? Pah, die sind an uns vor­bei­ge­tanzt! Und wir hat­ten noch nicht mal unse­re Ruck­sä­cke auf!

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Thanks for sha­ring pic­tures, Michiel.

Wir haben es erst ein­mal ruhig ange­hen las­sen und uns im Son­nen­un­ter­gang zwi­schen den Ber­gen in die hei­ßen Bäder bege­ben. Wir waren fast die Letz­ten und hat­ten eines der drei Becken für uns allei­ne. Um neun wur­den wir jedoch raus­ge­scheucht, da die Becken geleert wer­den muss­ten.

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Nach einer der bes­ten Vor­spei­sen (eigent­lich nur Knob­lauch­brot mit Toma­ten, Chi­li und Zwie­beln) und Sup­pen konn­ten wir eine Pri­vat­füh­rung in einem Pla­ne­ta­ri­um genie­ßen. Dies bestand aus einem klei­nen Raum, indem die Stern­zei­chen an die Wand pro­ji­ziert wur­den und ihre Bedeu­tung für die Inkas erläu­tert wur­den. Dar­über befand sich ein offe­ner Raum mit Tele­skop zur Ster­nen­be­ob­ach­tung. Zwi­schen gebro­che­nem Eng­lisch und Spa­nisch haben wir erstaun­lich viel ver­stan­den.

Am nächs­ten Tag ging es in das klei­ne Dorf Caba­na­con­de. Was gibt es in Caba­na­con­de? Einen Tag spä­ter war ich zeit­wei­se der Über­zeu­gung, dass es dort nicht viel­mehr als Stei­ne, Staub und Kak­teen gab.

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Caba­na­con­de liegt auf 3290m und inner­halb des fol­gen­den Tages sind wir von dort aus ins Tal auf 2100m hin­un­ter­ge­stie­gen. Dies war zwar anstren­gend, da die Knie schnell den stei­len Berg zu spü­ren bekom­men haben, aber im Gegen­satz zum Auf­stieg war der Abstieg nicht die Rede wert. Neben zwei Hol­län­dern ist uns auf dem Abstieg noch ein abge­ma­ger­ter Hund gefolgt. Ein uns ent­ge­gen­kom­men­des Paar erklär­te uns, dass in der Gegend eini­ge Hun­de die Ange­wohn­heit hät­ten Tou­ris­ten zu fol­gen. »Ihrer« wür­de sie nun schon seit drei Tagen beglei­ten.

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Nach drei Stun­den Ruhe­pau­se im Tal haben wir uns von der »Oasis San Gal­le« wie­der auf den Weg 1190m nach oben gemacht. Wie uns ein net­ter Herr zu ver­ste­hen gege­ben hat, soll­ten wir wohl bes­ten­falls 15 Kur­ven neh­men und dann eine Pau­se von maxi­mal fünf Minu­ten ein­le­gen. Fehl­an­zei­ge! Wir haben fest­ge­stellt, dass wir ca sie­ben Minu­ten (drei Kur­ven) gehen konn­ten, bis wir die nächs­te Pau­se gebraucht haben. Neben der Nach­mit­tags­hit­ze und der all­ge­mei­nen Anstren­gung den stei­len Weg zu über­win­den, hat­ten wir schnell Atem­pro­ble­me. Dies lag an der Höhe, sowie dem Staub, der mit jedem Schritt auf­ge­wir­belt und ein­ge­at­met wur­de. Ein Hals­tuch half da auch nur bedingt.

Bei jeder kur­zen Pau­se wur­den wir jedoch mit einer unglaub­lich beein­dru­cken­den Aus­sicht belohnt.

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Da kaum Men­schen auf die­sem Pfad unter­wegs waren, hat­ten wir zeit­wei­se das Gefühl, die Anden mit nie­man­dem tei­len zu müs­sen und waren glück­lich dar­über. Dass soll­te sich jedoch schnell ändern. Zum einem kamen uns die Hol­län­der inklu­si­ve Hund wie­der ent­ge­gen. Sie hat­ten den Auf­stieg vor uns wie­der in Angriff genom­men, um einen Bus zu errei­chen. Lei­der ist einer der Bei­den höhen­krank gewor­den und sie muss­ten wie­der abstei­gen um die Nacht im Tal zu ver­brin­gen.

Wei­ter­hin hol­te uns ein Ukrai­ner ein, der mit sei­nem rie­si­gen Ruck­sack auf dem Rücken mühe­los vor uns her­wan­der­te und uns alle mög­li­chen Erleb­nis­se und erwor­be­ne Kennt­nis­se über Perus Natur und Volk mit­teil­te. Da es zuneh­mend dunk­ler wur­de, waren wir glück­lich, dass uns eine Per­son ablenk­te. In der letz­ten hal­ben Stun­de stan­den wir sehr knapp vor der Ver­zweif­lung. Oben ange­kom­men, konn­ten wir stol­zer­wei­se noch die letz­ten fünf Minu­ten Son­nen­strah­len genie­ßen, bis die Son­ne voll­stän­dig unter­ge­gan­gen war.

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Die­se knap­pe Ange­le­gen­heit bescher­te uns jedoch einen dunk­len Rück­weg ins Dorf. Von Weg kann dabei eigent­lich nicht die Rede sein, da wir die­sen schnell ver­lo­ren haben. Vor­sich­tig haben wir uns an den Rän­dern der Ter­ras­sen in die Rich­tung der Dorf­lich­ter bewegt, bis uns eine Häu­ser­rei­he im Weg stand. Glück­li­cher­wei­se fan­den wir eine Lücke in Form von einer Kop­pel. Mit drei Bul­len. Im Grun­de waren sie uns gegen­über abso­lut gleich­gül­tig. Doch als einer auf­stand und gemäch­lich in unse­re Rich­tung schlurf­te, emp­fand ich es doch not­wen­dig mei­ne Bei­ne in die Hand zu neh­men, um über den nächs­ten Zaun zu kom­men. Dadurch lei­der nicht ganz heil, aber umso glück­li­cher im Hos­tal ange­kom­men waren wir so müde, dass wir kaum Appe­tit hat­ten und schnell im Bett waren.

Ach­tung für alle Mädels unter euch: Das Hotel hat­te sie­ben unglaub­lich knud­de­li­ge Hun­de­wel­pen.

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Bevor wir am nächs­ten Tag wei­ter gefah­ren sind, konn­ten wir noch die Anden-Kon­do­re beob­ach­ten.

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Antworten

  1. Avatar von Fabian

    Hola Sil­via,

    que recuer­dos boni­tos de Peru! Me gusta­ría ir muy pron­to! Much­as gra­ci­as!
    Yo solo fue en Boli­via el ano pasa­do y me gus­tò tam­bién mucho! (podes ver en mi blog ;-))

    Un salu­do cor­di­al.
    Fabi­an

    1. Avatar von Silvia Fritzsche

      si es boni­to, ver las fotos vie­jas y tam­bién otros blogs des­pués del via­je. Gra­ci­as por el link. Voy a ver­lo.

      Salu­do
      Sil­via

  2. Avatar von Nicole

    soooo schö­ne Fotos! Die knud­de­li­gen Hundewelpen,die Kondore,…diese MEGA Aus­sicht. Bei den Bul­len hät­te ich wohl leich­te Panik gekriegt hihi – Tap­fer!

    1. Avatar von Silvia Fritzsche

      Dan­ke, Nico­le. Tap­fer­keit war das jedoch nicht. In mei­ner Dumm­heit hat­te ich ganz schön Angst. LG Sil­via

  3. Avatar von Pete
    Pete

    Hal­lo Syl­via,
    schö­ner blog, gefällt mir!Du bist jetzt also schon in Argen­ti­ni­en .…seufz…bin lei­der schon wie­der in Deutsch­land und am arbei­ten! Darum…genieße jede Minu­te!
    War­te aller­dings schon gespannt auf die Fotos von unse­rer Dschun­gel­tour!
    Tau­send Grü­ße! Pete

    1. Avatar von missia

      Peeeete 🙂
      ich hab dich nicht ver­ges­sen. Wenn ich bei mei­nem Blog in Rur­re ankom­me sehe ich mir die fotos an und sor­tie­re aus. dann erhälst du ein schö­nes paket.
      ja ich bin jetzt in Bue­nos Aires und suche arbeit. hof­fent­lich klappt das auch bald.
      lie­be Grü­ße nach deutsch­land Sil­via

  4. Avatar von Stephan

    Super!! end­lich Bil­der. mehr mehr mehr! 🙂

    1. Avatar von missia

      Dan­ke Ste­phan. Mehr? Bald … muss viel nach­ho­len. Bin schon in Argen­ti­ni­en jetzt. Dazwi­schen liegt jetzt Lake Titi­ca­ca, der Dsch­ungle, Demons­tra­tio­nen und eine Wüs­te. Bald gibts mehr. 🙂

  5. Avatar von Julia
    Julia

    Wowwww! Fan­tas­tisch! Alles Gute wei­ter­hin und oh! ich erin­ner mich grad, ich muss dir die Adres­sen schi­cken, sor­ry, mach ich die­ses Wochen­en­de! Besos!

    1. Avatar von missia

      Hey Julia. Dan­ke­schoen. Kein Pro­blem. Mor­gen fah­re ich nach Tupi­za, Boli­vi­en. Dort moech­te ich ein wenig blei­ben um mich dar­um zu kuem­mern. Hof­fe bei dir lau­eft alles gut und wie erhofft. Besos!

  6. Avatar von michela
    michela

    Sil­via, ti sto seguen­do da Mila­no. Sono entus­i­as­ta, natur­al­men­te non sen­to la stan­chez­za che tu cer­ta­men­te avrai, bra­vis­si­ma! I tuoi com­men­ti sono mol­to sim­pa­ti­ci ed essen­zia­li. Sei in gam­ba. Ciao un abbrac­cio Miche­la

    1. Avatar von missia

      Miche­la… Come la Mam­ma e Jose­phi­ne mi stai seguen­do anche tu. Bel­lo. Gra­zie per i com­pli­men­ti.

  7. Avatar von Mamma
    Mamma

    Ecco adesso mi sen­to di scri­ve­re anch›io. La descri­zio­ne e le foto del Peru sono tal­men­te bel­le che mi è sem­bra­to di viag­gia­re insie­me a te, a Shy­la, agli olan­de­si, al cane e ai cuc­cio­li (mera­vigli­osi, non ti è venu­ta voglia di spe­dir­ne uno qui a casa?
    Un bacio­ne immenso e stam­mi bene. Mam­ma

    1. Avatar von missia

      No, alla fine non erano cosi bel­li.

  8. Avatar von marek
    marek

    me gus­ta mucho los fotos ! buen via­je.

    1. Avatar von missia

      hola marek, gra­zi­as. espe­ro que estas bien.

  9. Avatar von Josephine
    Josephine

    Sil­via, che com­men­ti e imma­gi­ni fan­ta­sti­ci! Un abbrac­cio for­te for­te da Mila­no Jose­phi­ne

    1. Avatar von missia

      Jose­phiii­ne! Sono con­ten­ta che ti pia­ce. Baciot­ti a Mila­no

  10. Avatar von Ina
    Ina

    wow!!!!!wow!!!!!wow!!!!!
    much­as gra­ci­as para la post­kar­te aus peru 🙂

    1. Avatar von missia

      oh sie ist ange­kom­men?! juhuuuu…

  11. Avatar von Marta

    Wirk­lich atem­be­rau­bend, mei­ne Lie­be!! Ich hof­fe, wir fin­den bald noch mal Zeit zum Skypen…sind auch gera­de aus dem Urlaub zurück. Paß gut auf Dich auf und geniess die Schön­heit der Natur…na, das machst Du ja sowie­so 🙂

    1. Avatar von missia

      Aaaah… klar der Urlaub! Wie war es denn? Ich bin aktu­ell in Sucre und blei­be wahr­schein­lich ein wenig hier. Daher wird es genü­gend Gele­gen­hei­ten geben zu sky­pen 🙂

  12. Avatar von Susann

    Och, die Hun­dis… wie süß! Die Hun­de, die den Tou­ris­ten hin­ter­her lau­fen, haben wahr­schein­lich ein­fach nur Hun­ger, die armen.

    Wie immer schö­ne Bil­der.

    Wie reagie­ren die Leu­te da eigent­lich so auf Tou­ris­ten?

    1. Avatar von missia

      Der Hund der uns gefolgt ist war tat­säch­lich schon sehr abge­ma­gert.

      Peru ist durch Machu Pic­chu sehr an Tou­ris­ten gewohnt. Vie­le stel­len sich mit ihrer tra­di­tio­nel­len Klei­dung und ihren Tie­ren (meist ein Alpa­ca) für ein Foto zur schau. Den Preis dafür machen natür­lich sie fest!

      In Ecua­dor war das ja anders. Dort kamen sie mit unver­ho­le­ner, manch­mal sehr auf­dring­li­cher Neu­gier auf einen zu.

      Und jetzt, hier in Boli­vi­en, habe ich noch kei­ne beson­de­ren Reak­tio­nen auf Tou­ris­ten ver­spührt.

  13. Avatar von Kai
    Kai

    Hey Sil­via,
    Wirk­lich tol­le Bil­der, viel Spaß wei­ter­hin 😉

    1. Avatar von missia

      Hal­lo Kai,
      freu mich, dass du mit­liest. Dan­ke u bis bald.

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