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Als ich die iranische Verfassung signierte

„Wel­co­me to Iran!“, das wür­de ich noch oft hören, ob von Grenz­sol­da­ten oder Män­nern an der Stra­ße, die mich auf ein mun­te­res Schwätz­chen anhiel­ten. Noch in der Grenz­sta­ti­on wur­de mir eine Mit­fahrt nach Tab­riz ange­bo­ten („You come with me!“, lei­der brauch­te ich zu lan­ge), ein schö­nes Mäd­chen (!) frag­te im Bei­sein ihres freund­li­chen Vaters, ob sie mich in Esfa­han rum­füh­ren dürf­te und gab mir ihre Han­dy­num­mer, und ein arme­ni­scher Mann auf dem Weg nach Tehe­ran orga­ni­sier­te alle Fahr­ten bis nach Tab­riz. Was für ein Emp­fang!

Am nächs­ten Tag, im Bus von Tab­riz nach Tehe­ran, invol­vier­te mich der nähe­re Umkreis in mehr oder weni­ger flüs­si­ge Gesprä­che, es gab Bit­bur­ger Malz­li­mo und Kek­se, ich zeig­te Fotos von daheim und muss­te eine ira­ni­sche Ver­fas­sung wid­men… 🙂 Auch auf dem beschwer­li­chen Weg Mit­ter­nacht ins Zen­trum von Tehe­ran wur­de ich an der Hand genom­men und an den rich­ti­gen Ort gebracht. Ist das nicht unglaub­lich lieb?

Und so ist das Vor­an­kom­men im Iran trotz der gerin­gen tou­ris­ti­schen Infra­struk­tur und der gro­ßen Ent­fer­nun­gen ein ver­gleichs­wei­se Leich­tes! (Das zustän­di­ge Minis­te­ri­um nennt sich bezeich­nend „Minis­te­ri­um für Kul­tur und isla­mi­sche Füh­rung“, und ist zustän­dig für „Kul­tur, Pro­pa­gan­da, Lite­ra­tur, Kunst, audio­vi­su­el­le Pro­duk­tio­nen, Archäo­lo­gie, Erhal­tung des kul­tu­rel­len Erbes, Tou­ris­mus, Pres­se und Biblio­the­ken“. Der Tou­ris­mus scheint also kei­ne beson­ders hohe Prio­ri­tät zu haben…)

Immer fin­den mich net­te Leu­te, die kein finan­zi­el­les Inter­es­se haben, sie zei­gen mir den Weg (oder beglei­ten mich sogar), und erstaun­lich vie­le spre­chen ein paar Bro­cken oder gut eng­lisch. Eini­ge bekla­gen sich auch über ihre Regie­rung, und die dar­aus fol­gen­de Iso­la­ti­on des Lan­des, aber ich hal­te mich mit poli­ti­schen Aus­sa­gen zurück – ein paar Hor­ror­ge­schich­ten von mona­te­lan­ger Ein­zel­haft und Ankla­gen als Spi­on (vor allem wegen foto­gra­fie­ren) haben mich vor­sich­tig wer­den las­sen. Und gera­de was Fotos angeht: An jeder Ecke steht eine Bank­fi­lia­le, auch offi­zi­el­le Gebäu­de sind für mich nicht immer iden­ti­fi­zier­bar, Indus­trie- und Mili­tär­an­la­gen, Kraft­wer­ke, Brü­cken, Bahn­hö­fe, Poli­zis­ten und Sol­da­ten; All dies sind uner­wünsch­te Moti­ve und kön­nen mäch­tig Pro­ble­me berei­ten…

Jetzt geht es nach Tehe­ran!

Noch ein paar Schnapp­schüs­se:





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  1. Avatar von Philipp
    Philipp

    Arbeits­auf­trag: Bit­te gehe zurück zur Bäcke­rei und fin­de her­aus, ob sich in dem Bäcke­rei-Roll­wa­gen fol­gen­de Spe­ze­rei­en unter gleich­lau­ten­dem Namen befin­den:
    – Ber­li­ner
    – Ame­ri­ka­ner (!)
    – Tört­chen (oder Muf­fin)
    – Mar­mor­ku­chen
    – Bie­nen­stich
    Bit­te um zügi­ge Erle­di­gung – ich kann hier sonst nicht wei­ter­ma­chen. Dan­ke!

    1. Avatar von klys

      es gab nur ame­ri­ka­ner, aber die waren alt und tro­cken, und kei­ner will sie haben…

  2. Avatar von ritschie
    ritschie

    das klingt ja super!
    wäre jetzt wirk­lich ger­ne mit dir on the road…
    have fun!

    1. Avatar von klys

      oh rit­schie, ich lege dir den iran ganz schwer ans herz! ich lie­be die­se men­schen…

  3. Avatar von Alex der Schwede
    Alex der Schwede

    Es ist wirk­lich ein ande­re Welt. Es freut mich dass es dir so gut gefahlt! Die Emp­fah­lung uber Iran war nicht schlecht also… Ich habe eine ande­re EMPFAHLUNG gege­ben und ich hof­fe dass du dar­u­ber WIRKLICH denkst 🙂

    1. Avatar von klys

      hehe, kei­ne angst… alles safe hier, bis auf den ver­kehr!

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