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Hattest du auch schon einmal den Wunsch nach einem Abenteuer, dass du niemals vergessen wirst? Solch ein unvergessliches Erlebnis wünsche ich mir für all meine Reisen. Deshalb bin ich im letzten Jahr nach Spanien geflogen, um auf dem Jakobsweg zu wandern. Dem Camino del Norte.
200 km in 5 Tagen ohne Essen. Abgesehen von den Rosinen, die für mich als Diabetiker bei einem Unterzucker überlebensnotwendig sind.
Von diesem Plan erzählte ich natürlich niemandem etwas, sonst hätte meine Mutter mich mit Sicherheit nicht gehen lassen. (Hab dich lieb Mami, aber No Risk No Fun)
Schnell einen Wanderrucksack und Schuhe gekauft und schon war ich im Flieger.
In meiner leichten Naivität, nahm ich nichts weiter mit als eine kurze Hose, T‑Shirt, Regenjacke und eine Isomatte mit einem Bettlaken für die Nacht. Das würde mir später noch zum Verhängnis werden.
In den fünf folgenden Tagen habe ich mehr erlebt, als normalerweise in einem ganzen Jahr, besonders den ersten Tag werde ich nie vergessen.
Es war so ein unglaubliches Gefühl, allein auf einem Abenteuer zu sein. Niemand der einem sagt, wohin du laufen sollst oder was du tun sollst. Nur du und der Weg.
Als die Sonne gerade dabei war im Meer zu versinken, dachte zum ersten Mal ernsthaft darüber nach, wo ich heute überhaupt schlafen sollte.
Mit einem Mal sah ich die Welt mit ganz anderen Augen. Es war, als würde mein Gehirn, wie in der Steinzeit, die Umgebung nach Unterschlupfmöglichkeiten abscannen. Was schützte mich vor Regen und dem kühlen Küstenwind? Ein Baum, ein Hügel oder vielleicht eine Bushaltestelle?
Da es schon fast dunkel war und ich nach einem 8‑Stunden-Marsch in der prallen Sonne ohne Essen, keine Lust mehr hatte lange zu suchen, entschied ich mich schnell für die Bushaltestelle.
Bequem war etwas anderes, aber zumindest windgeschützt. 🙂
Um richtig in Spanien anzukommen und meine Füße von dem anstrengenden Tag zu entspannen, ging ich noch vor an den Strand. Mein Blick schweifte gedankenverloren über das Meer und zu meiner großen Überraschung, erkannte ich ein Loch in der Felswand. Von der Neugier angetrieben, quälte ich meine Beine bis zum anderen Ende des Strandes und was ich dort vorfand, entlockte mir einen Freudenschrei. Jippie, schrie ich aus voller Kehle und sprang dabei in die Luft.
Eine begehbare Höhle, die mich vor Wind und Regen schützen würde. Fast zu schön um wahr zu sein, oder nicht? Als ich die Höhle genauer inspizierte, stellte sich jedoch ein klitzekleines Problemchen heraus. Wenn ich in der Nacht mich zu stark drehen sollte, würde ich von dem ca. 2 Meter breiten begehbaren Teil in einen tiefen Wassergraben fallen. Autsch!
Doch welcher Junge hatte nicht schon einmal geträumt, in einer Höhle übernachten zu können? (No Risk No Fun)
Außerdem war ich extrem müde und wollte mich einfach nur hinlegen und Kraft für den nächsten Tag tanken. Also machte ich mein Lager für die Nacht fertig und legte mich hin.
Obwohl ich hundemüde war, konnte ich nicht direkt einschlafen. Die Wellen prallten wie Donnerschläge gegen die Brandung und der Abgrund neben mir, war auch nicht gerade beruhigend.
Außerdem hatte ich nicht damit gerechnet, dass es selbst in Spanien nachts so kalt wurde. Mit nichts weiter als einer kurzen Hose und einem Bettlaken, schlotterten meine Beine, als wäre ich Eisbaden.
Doch mit der Zeit fand ich mich mit meiner Lage ganz gut ab und rollte mich zu einem Knäuel zusammen, was die Kälte leichter erträglich machte.
Was blieb mir auch anderes übrig? Der Weg zu der Höhle verlief über rutschige Felsen. Bei Nacht darüber zu laufen, hätte leicht ungesund enden können.
Bereits im Halbschlaf angekommen, zuckte mein gesamter Körper, wie von der Nadel gestochen zusammen.
Etwas großes schwarzes krabbelte gerade durch den Höhleneingang in meine Richtung. Durch die Dunkelheit konnte ich es zunächst schlecht erkennen, aber dann erkannte ich es. Eine Krabbe von der Größe meiner Faust. Doch es blieb nicht bei einer, es wurden immer mehr. Bei zehn habe ich aufgehört zu zählen.
Was sollte ich machen? Mir blieb nichts anderes übrig, als liegen zu bleiben und zu hoffen, dass ich in der Nacht nicht gezwickt wurde.
Am nächsten Tag, fiel es mir zunächst schwer aufzustehen, weil meine Gelenke leicht gefroren waren, aber nach einigen Dehnübungen war ich bereit für den nächsten. Zwar mit wenig Schlaf, dafür aber mit dem größten Abenteuer meines bisherigen Lebens?
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