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Wo Till Eulenspiegel den Pinguin grüßt: Ein Familienausflug in Sachsen-Anhalts WelterbeRegion
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Schlösser, Burgen und ein fast echter Turmbläser, ein Städtchen, in dem Johann Sebastian B. seine Ding machte, und wie es ist, wenn einen ein Gepard ganz tief ins Auge blickt.
Hello, du auch hier! Maestro J.S. Bach ist unbestritten ein globaler Megastar, und so ist es erst einmal etwas überraschend, dass er, bevor er bis zu seinem Lebensende in Leipzig Thomaskantor war, von 1717 bis 1723 im kleinen Städtchen Köthen als Kapellmeister angestellt war, gerade mal 5000 Einwohner lebten damals hier. Leopold von Anhalt-Köthen aus dem Hause der Askanier war hier regierender Fürst und gut mit Bach befreundet. Dieser komponierte hier beispielsweise die Brandenburgischen Konzerte – und man entdeckt hier Spuren seines Wirkens an vielen Ecken…
75 Meter hoch sind die Zwillingstürme von St. Jakob, die höchsten Kirchtürme in Anhalt. Die Stadtkirche von Köthen, um 1400 begann der Bau, beherbergt auch eine Gruft mit teils pompösen Särgen der Fürstinnen und Fürsten. Hier finden schwangere Paare aus Berlin reichlich Inspiration für wohlklingende Namen ihrer bildungsnahen Sprösslinge – als kleiner Service hier eine Auswahl: Amoena Amalie, Ludwig, Luise, Wilhelm, Sophie, Emanuel, Anna Eleonore, Johanna, Friederike Henriette, Gisela Agnes, August, Leopoldine, Christiane Johanne Aemilie, Wilhelmine.
Nur ein paar Meter weiter über den Markt, grüßt Halli, der fröhliche Hallescher Turm. Wenn man da keine gute Laune kriegt, dann weiß ich auch nicht.
Bernburg an der Saale
Der Ausflug geht weiter, zwanzig Minuten mit dem Zug, nach Bernburg an der Saale. Beeindruckend liegt hier die Burganlage über dem Fluss, seit dem Frühmittelalter wurden hier Burgen errichtet.
An den verschiedenen Gebäuden und Türmen von Schloss Bernburg lassen sich großartig die Baustile verschiedener Jahrhunderte erkennen. Heute befinden sich hier eine bunte Mischung an Museen, etwa über Folter im Mittelalter, Kabaret in der DDR und eine Mineraliensammlung. Für Familien ist jedoch der Eulenspiegelturm ein besonderes Highlight (2 € Eintritt): Im mächtigen Bergfried soll sich Till Eulenspiegel um 1325 als Turmbläser verdingt und dort in einer Kammer eine kurze Zeit gelebt haben. Manche Ungläubigen mögen die historische Genauigkeit dieses Satzes bezweifeln, steigt man jedoch ganz hinauf, wird man eines besseren belehrt! Dort sitzt der gerissene Kerl noch heute und erzählt von seinen Abenteuern – auf Knopfdruck.
Von der Schlossanlage schweift mein Blick über das grüne Saaletal. Auf dem gegenüberliegenden Ufer ist unser nächstes Ziel: Die Parkeisenbahn im Krumbholz verbindet auf knapp zwei Kilometern verschiedene Freizeithighlights wie den Tiergarten und den Märchengarten „Paradies“.
Als wir den Tiergarten (Eintritt wie so vieles in der praktischen WelterbeCard inbegriffen) betreten, blickt mir ein Gepard entgegen. Wie gut seine Laune ist, mag ich nicht zu erkennen, die Zwergziegen im Streichelgehege machen uns jedoch sofort eine ausgezeichnete. Und wessen Herz bei Erdmännchen nicht weich wie ein warmer Camembert wird, der muss ein schlechter Mensch sein.
Für eine Spazierfahrt mit der MS Saalefee durch den Naturpark „Unteres Saaletal“ haben wir heute leider keine Zeit mehr – einer von vielen Gründen, die WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg bald wieder zu besuchen! Unser Weg führt zurück zum Bahnhof durch die wundervolle Altstadt voll imposanter Gebäude und Geschichten (Wer hat eine Uhr aus Blumen? Die Bernburger!).
Hallo, toller Artikel! Bitte mehr Artikel dieser Art. Viele Grüße
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