Roadtrip

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   Anett – 16. Oktober 2024

   Ihr ers­tes gemein­sa­mes Zuhau­se ist ein Uni­mog-Van. Jen und Peter ken­nen sich erst vier Mona­te, als sie beschlie­ßen, zusam­men die Welt zu befah­ren – es wird ein epi­scher Road­trip. Ihre Geschich­te ist eine gro­ße Lie­bes­er­klä­rung: An die end­lo­sen Stra­ßen, an ihre Hei­mat auf vier Rädern und an all die nahen und fer­nen Län­der und ihre vie­len Wun­der.

   Eine aben­teu­er­li­che Hoch­zeits­rei­se von Mün­chen über den Bal­kan, Iran, Oman, Indi­en und Süd­ost­asi­en bis nach Wla­di­wos­tok.
   Ich lie­be schö­ne Rei­se­be­rich­te, aber so einen, wie in die­sem Buch habe auch ich noch nicht gele­sen! Jen­ni­fer und Peter ken­nen sich gera­de mal vier Mona­te, als sie sich auf eine gemein­sa­me Fahrt gen Osten auf­ma­chen. Mit ihrem alten Uni­mog – im Lau­fe der Rei­se erkennt auch noch der letz­te Leser, das dies eine sehr gute Wahl war. Zu aller erst machen sich die bei­den auf nach Vene­dig, wo sie hei­ra­ten. Schön, span­nend und ein biss­chen ver­rückt!

   Abschnitts­wei­se bekommt man immer eine klei­ne Kar­te vor­weg, wie ihr Weg ver­lief. Als ers­te Etap­pe von Ita­li­en ging es über Slo­we­ni­en, Kroa­ti­en, Bos­ni­en und Her­ze­go­wi­na wei­ter nach Mon­te­ne­gro, Maze­do­ni­en bis Grie­chen­land.

   Nun fol­gen span­nen­de Geschich­ten, Erleb­nis­se und geschicht­li­ches. Die bei­den sind immer wie­der auf inter­es­san­te Men­schen gesto­ßen und haben wirk­lich eine Men­ge erlebt. Sie haben sich gefühlt die schöns­ten Plät­ze aus­ge­sucht, um zu ver­wei­len, um inne zu hal­ten.

   Sie haben vol­le, tou­ris­ti­sche Städ­te gese­hen, Wan­de­run­gen gemacht, jede Men­ge Kul­tur genos­sen und auch ein­sa­me Gegen­den gefun­den.
   Die­ses Buch ist weder ein klas­si­scher Rei­se­füh­rer, noch ein klas­si­scher Bild­band. Aus jeder der Geschich­ten liest man die Lie­be zum rei­sen, die Lie­be, neu­es zu ent­de­cken und die Lie­be für­ein­an­der. Das ist so viel mehr, als erwar­tet. Es ist ein biss­chen wie ein Blog geschrie­ben und manch­mal machen die Geschich­ten Sprün­ge von Wochen und Mona­ten. Eine kur­ze Zeit­ach­se hät­te mir auch noch gefal­len, so war ich dann doch manch­mal ver­wun­dert. Hat mich jetzt aber auch nicht so sehr gestört, wer aller­dings eine lücken­lo­ses rei­se erwar­tet ist fehl am Platz. Ich glau­be, das wäre mir dann auch viel zu viel Infos. Ich per­sön­lich emp­fand das als genau die rich­ti­ge Zusam­men­stel­lung.

   Span­nend fand ich auch immer wie­der ver­schie­de­ne Grenz­über­trit­te und die Unter­schie­de derer. Was braucht man für Papie­re, was soll­te man unbe­dingt beach­ten und was kei­nes­falls tun. Immer wei­ter Rich­tung Osten weiß man wohl am wenigs­ten Bescheid und genau das mach­te es für mich so span­nend.

   Auch erzäh­len die bei­den, wie sie wie­der in Mün­chen anka­men, wie sie beschlos­sen haben, jetzt ist der Zeit­punkt zurück zu fah­ren. Aber wie ist das ankom­men wie­der? Nach zwei Jah­ren auf Rei­se sich wie­der in einen nor­ma­len All­tag ein­zu­glie­dern? Und wie ist es wie­der arbei­ten zu gehen, wo sie doch zwei Jah­re vor­her genau da aus­bre­chen woll­ten?

   Am Ende bekommt man noch ein paar Fak­ten, was denn nun die Rei­se wirk­lich gekos­tet hat, eine Auf­schlüs­se­lung aller Aus­ga­ben – inter­es­sant, aber ich hab das meis­te hier nur über­flo­gen. Am span­nends­ten fand ich ja immer wie­der die ent­spre­chen­de Ersatz­teil­be­schaf­fung, in der Dank­sa­gung hab ich dann auch gelernt, dass meist der ADAC da viel gehol­fen hat.

   Alles in allem ein wun­der­vol­les Buch, optisch macht es echt was her. Ich fühl­te mich sehr gut unter­hal­ten und stell­te mir immer mal wie­der die Fra­ge: Hät­te ich das mit mei­nem Mann nach vier Mona­ten auch getan?