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Seit wir vor vier Jahren eine Dokumentation über den Tasmanischen Teufel gesehen habe, waren wir wild entschlossen diese einzigartige Tierart mit eigenen Augen zu sehen, bevor sie vielleicht irgendwann von der Bildfläche verschwindet. Bei unserer ersten Teufel- Begegnung ging für uns somit ein Traum in Erfüllung.
Und es war nur der Beginn einer kleinen Liebesgeschichte mit dem Land am Ende der Welt, Tasmanien.
Drei Wochen hatten wir für den südlichsten Bundesstaat Australiens eingeplant. Wir hören noch die Aussies scherzen, was wir denn drei Wochen in Tasmanien machen wollen und ob es uns da nicht zu langweilig wird.
Langweilig?
Wer einmal fernab der Zivilisation mitten im Cradle Mountain Nationalpark mit offenen Mund den grandiosen Sternenhimmel betrachtet und danach feststellen muss, dass die Autobatterie leer ist, dem wird sicher nicht langweilig! Aber dazu später mehr…
Tasmanien ist ein Goldschatz und wer ihn finden will, muss mindestens drei Wochen für dieses Land einplanen. Unser Roadtrip führte uns durch urzeitliche und unberührte Natur, vorbei an karibischen Stränden und durch ein Tierparadies, welches auf dieser Erde einmalig ist.
Acht Highlights zu definieren ist da gar nicht so einfach, aber das sollte man definitiv nicht verpassen:
#1 Freycinet Nationalpark und Wineglass Bay
Wer die abenteuerliche Besteigung des Mount Amos auf sich nimmt, erlebt einen dieser Gänsehautmomente, die er sein Leben lang nicht vergessen wird. Oben auf dem Gipfel eröffnet sich ein Panorama-Blick über eine der schönsten Buchten der Welt, der Wineglass Bay. Der Aufstieg ist anspruchsvoll und ein gutes Maß an Fitness ist Voraussetzung. Wer nicht so hoch hinaus möchte, kann den Wineglass Bay Lookout nutzen oder direkt runter zum Strand gehen und seine Füße in den weißen Sand eingraben.
#2 Maria Island Nationalpark
In nur einer Stunde ist man mit der Fähre auf dieses Kleinod übergesetzt. Keine Autos, kein Asphalt, kein Lärm und kaum andere Touristen. Für uns noch ein absoluter Geheimtipp in Tasmanien. In dem einzigen kleinen Ort der Insel haben wir uns Mountainbikes geliehen und sind durch das Naturparadies von Maria Island geradelt. Vorbei an den Painted Cliffs, bizarren bunten Klippenformationen bis zu einem Traumstrand, an dem wir Mutterseelenallein dem Rauschen des Meeres lauschten. Auf dem Rückweg hüpften uns Kängurus über den Weg und Wombats kamen aus ihren Verstecken zum fressen. Einer der schönsten und friedlichsten Orte auf Tasmanien mit einer lebhaften Tierwelt.
#3 Binalong Bay und die Bay of Fires
Entlang der Ostküste sieht man schon von weiten die rotschimmernden Felsen am weißen Sandstrand liegen. Mit dem türkisenen Meer als Kontrast gerät hier jeder Fotograf in Ekstase. Eine Flechtenart sorgt für diesen sonderbaren Farbklecks der Bay of Fires. Zahlreiche Wege führen zu dem kilometerlangen Strand und wir haben bei einem ausgedehnten Spaziergang die einzigartige Atmosphäre in uns aufgesaugt.
#4 Der wilde Norden und „The Nut“ in Stanley
Bis in den Norden Tasmaniens verirren sich die wenigsten Touristen und so waren wir fast überall alleine unterwegs. Aber nur fast, denn am Strand von Low Head watschelten zahlreiche kleine Racker an uns vorbei und begrüßten ihre Lieben mit quietschend lauten Tönen. Kolonien von Zwergpinguinen haben es sich an Tasmaniens Küsten gemütlich gemacht. Können wir verstehen, denn auch im Norden sind die Strände wie der Boat Harbour Beach absolut paradiesisch. Spätestens wenn man aber den Zeh ins Wasser hält, verfliegt der kurze Gedanke an die Malediven.
Dass wir dann auch noch die Whitsunday Islands von einem alten Vulkankegel aus sehen, damit hatten wir nicht gerechnet! Den alten Vulkan von Stanley nennen die Tassies liebevoll „The Nut“. Oben auf dem Plateau bietet sich bei Ebbe ein herrlicher Blick auf die Sawyer Bay und die kann mit dem australischen Pendant wirklich gut mithalten.
#5 Cradle Mountain Nationalpark
Der Cradle Mountain mit dem Dove Lake ist eines der Wahrzeichen Tasmaniens. Von hier aus beginnt auch der bekannte 6‑tägige Overland Trek. Wer nicht so viel Zeit hat, kann viele Tageswanderungen im Nationalpark unternehmen. Wobei man die Wanderwege nicht unbedingt mit europäischen Modellen vergleichen kann. Von Felsen, Klippen und Schluchten die man überwinden muss ist alles dabei. Gott sei Dank gibt es hier und da Stahlketten an denen man Halt findet.
Unsere bisher größte Herausforderung war die Besteigung des Cradle Mountains. Nichts für schwache Nerven, wenn sich neben einem der Abgrund auftut, während man auf einem wackligen Felsen ohne Absperrung balancieren muss. Kurz vor dem Gipfel kehrten wir aufgrund eines Schneefeldes um. Wir waren heilfroh, dass wir wieder lebendig unten ankamen.
Übrigens gibt es direkt am Dove Lake ein kleines Bootshaus. Wenn die Sonne am Abend untergeht und die Zacken des Cradle Mountain sich rot einfärben, kann man hier meist völlig allein diese romantische Stimmung genießen. Der Sternenhimmel der darauf folgt, lässt einen alles drumherum vergessen. So auch, dass man bei Verlassen seines PKWs das Licht ausmachen sollte. Zu spät, die Batterie war leer und die Zivilisation 8 km entfernt. Ohne die herzlichen Tasmanier, die uns mit Starterkabel aushalfen, wären wir wohl etwas aufgeschmissen gewesen.
#6 Hobart und die South Arm Peninsula
Gelb und Pink leuchten die Lichter der Aurora Australis. Südlichter – davon hatten wir vorher noch nie etwas gehört. Als Europäer kennt man ja meist nur die grünen Nordlichter. Gesehen haben wir dieses einmalige Spektakel in einer sternenklaren Nacht auf der South Arm Peninsula in der Nähe von Hobart.
Die quirlige Hauptstadt der Insel ist vor allem an Samstagen ein Besuch wert. Dann findet hier der Salamanca Markt statt. Er ist einer der größten australischen Outdoor-Märkte und es macht einfach Spaß sich inmitten allerlei Kunst, Musik und Kulinarik treiben zu lassen. Wer bis dahin immer noch kein Insel-Souvenir gefunden hat, geht hier nicht leer aus.
#7 Bruny Island
Bruny ist eine weitere vorgelagerte Insel auf der als einzige noch weiße Kängurus (Albino-Wallabys) leben. Wir hatten Glück einen der scheuen Racker vor die Linse zu bekommen. Auf Bruny Island geht es beschaulich zu, die weißen Sandstrände sind menschenleer und bei einer Wanderung entlang der spektakulären Dolerit Klippen offenbart sich die wilde Schönheit der Insel. Auch für Camper ist Bruny ein Paradies, viele Camp Sites liegen einsam an malerischen Buchten und ruhigen Plätzen.
#8 South Cape Walk
„Da hinten ist die Antarktis!“ rief ich Tom laut zu als wir nach unserer zweistünden Wanderung am südlichsten Zipfel Australiens ankamen. Die South Cape Bay ist wild und schroff, von Wind und Wasser gezeichnet. Hinter dem schwarzen Vulkanfelsen tut sich das antarktische Meer auf. Tiefblau und eiskalt. Wir atmeten die klare Luft ein und genossen für einen Moment diese ewige Weite vor uns. Im Hintergrund rauschte das Meer und da hinten sah es so aus als sei die Welt zu Ende. Ein unvergesslicher Urlaubsmoment.
Tasmanien hat unsere Herzen im Sturm erobert.
Es ist die wilde, ungezähmte Schönheit der Natur, die einzigartige Tierwelt und die liebenswerten Menschen, die Tasmanien so besonders machen. Und letztendlich auch der sanfte Tourismus, die Ruhe und der Frieden, den man auf diesem Fleckchen Erde noch so intensiv spürt.
Und wir haben jetzt schon wieder Fernweh, beim Gedanken an dich, Tasmanien.
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