Megalonissos – der griechische Kontinent III

Tag 5: Adío Nikos

Zuneh­mend drängt der Gesang von Chris­tos durch die Zelt­wand, der Anfüh­rer unse­rer klei­nen Rei­es­grup­pe. Noch bevor der Wecker klin­gelt, erwa­che ich so aus dem Tief­schlaf. Geschätz­te 10 m Luft­li­nie tren­nen mich zum mor­gend­li­chen Meer­bad.

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Mit ein paar Kraul­zü­gen ver­trei­be ich den Rakí­ne­bel, der sich zwi­schen mei­nen Schlä­fen fest­ge­setzt hat und wer­de an Land schnell mit Kaf­fee ver­sorgt. Zum letz­ten mal spielt uns Nikos ein Lied, bevor wir uns wie alte Freun­de in die Arme fal­len und ver­ab­schie­den.

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Par­al­lel zur Süd­küs­te bezwingt der Kon­voi wie­der­ho­lend anspruchs­vol­le Ser­pen­ti­nen. Wir pas­sie­ren klei­ne idyl­li­sche Dör­fer, die wie an einer Per­len­ket­te an den Süd­hän­gen der Insel auf­ge­reiht sind. Die Schön­heit der Land­schaft über­schlägt sich wie schon ges­tern, und wech­selt einem Cha­mä­le­on gleich, nach Belie­ben, Far­be und auch Form. An stei­len, stei­ni­gen Gebirgs­hän­gen prä­sen­tie­ren Kak­teen knall­bun­te Blü­ten. Gebirgs­bä­che sind von Orchi­deen gesäumt.

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Wir durch­que­ren Can­yons und Schluch­ten, vor der Wind­schutz­schei­be tau­chen Land­schaf­ten auf, von denen man nicht genug bekom­men kann. Zum Abend keh­ren wir dann in unser Hotel zurück, tod­mü­de und mit ange­schwol­le­nem Kopf. Zu vie­le Bil­der, die man nicht mehr ver­ges­sen möch­te, suchen ihren Platz im Lang­zeit­ge­dächt­nis.

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Für mor­gen steht ein kur­zer Aus­flug in das schö­ne Berg­dorf Krit­sa an. Wo wir gemein­sam mit einer Ein­hei­mi­schen typi­sche grie­chi­sche Spei­sen zube­rei­ten wer­den.

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Tag 6: Wenn das Ende naht…

Wir fah­ren in das Berg­dorf Krit­sá, im Nord­os­ten der Insel. 3000 Men­schen sind hier zu Hau­se. Auf den ers­ten Blick schei­nen nur Frau­en in geho­be­ne­rem Alter, die engen Alt­stadt­gas­sen zu bevöl­kern. Denn das klei­ne Städt­chen ist bekannt für sei­ne Web- und Häkel­ar­bei­ten, die hier in unzäh­li­gen Läden, z.T. von den Her­stel­le­rin­nen selbst, ange­bo­ten wer­den. Im Win­ter wird pro­du­ziert und im Som­mer ver­kauft, so eine der Laden­be­sit­ze­rin­nen.

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Wir besu­chen u.a. eine Frau­en­ko­ope­ra­ti­ve. Ein lan­des­wei­tes Pro­jekt, das sich in den 90er Jah­ren, u.a. mit Hil­fe von EU Gel­dern, durch­ge­setzt hat. Die Koope­ra­ti­ven pro­du­zie­ren für den direk­ten Ver­kauf, oder aber belie­fern Nach­bar­dör­fer. Dass die­se Koope­ra­ti­ven auch im Jahr 2015 aktiv sind, beweist die Nach­hal­tig­keit der Initia­ti­ve, so wie man damit in den 90er Jah­ren mit der übli­chen Rol­len­ver­tei­lung bre­chen und das Leben der Land­frau­en Sinn gebend unter­stüt­zen konn­te.

Kooperative

Unter­halb des Ortes erstre­cken sich weit­läu­fi­ge Oli­ven­hai­ne. Hier erwar­tet uns, unweit der Ein­fahrts­stras­se, Argy­ro, mit dem obli­ga­to­ri­schen Begrü­ßungs­rakí. Die freund­li­che Dame betreibt hier, zusam­men mit ihrem Mann Mano­lés, eine Pen­si­on mit Restau­rant („Argy­ro“). Im Schat­ten der Wein­re­ben neh­men wir am gedeck­ten Tisch platz, pro­bie­ren gefüll­te Wein­blät­ter, Fava (Humus ähn­li­che Pas­te aus wei­ßen Boh­nen), mit Reis gefüll­te Toma­ten und berei­ten schließ­lich, z.T. in Eigen­re­gie, einen Ein­topf zu.

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Für die Gau­men­freu­den bedan­ken wir uns mit einem Tänz­chen, ver­nei­gen uns vor der grie­chi­schen Gast­freund­schaft und sagen „adío“, auf Wider­se­hen. Denn einen Kon­ti­nent, kann man nicht in einer Woche ent­de­cken.


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