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Es geschah im beschaulichen Småland an Schwedens Ostküste. Und wenn ich ehrlich bin handelt es sich um einen Doppelmord. Lachs und Scholle verloren in einem Amateur-Blutbad ihr Leben.
Dabei begann alles ganz harmlos.
Wir waren auf der kleinen Insel Hasselö (die Inseln tragen da alle so klangvolle Namen: Mjödö, Krokö, Örskär, Hamnskär) im Schärengarten unweit von Västervik zu Besuch bei Tomas Liew und hätten eigentlich mit ihm zum Fischen auf’s offene Meer fahren sollen; aber das Wetter war miserabel und selbst der Fischer wollte nicht ablegen.
Früher hat Thomas Liew beim Roten Kreuz gearbeitet, stets vor Ort in den Krisengebieten. Seit er 65 ist, beim Staat angestellt ist und sein Gehalt sich Pension nennt, lebt er in Sladö seinen Traum.
Seine Frau stammt von diesem Mini-Eiland und nachdem sie eventuell tatsächlich die ganze Welt gesehen hatten, kehrten sie zurück.
Thomas erlernte das Handwerk noch von seinem Schwiegervater und übernahm seinen Fischgrund. Heute fischt er mehr oder weniger für den Selbstbedarf und nimmt neugierige Reisende (für Kinder – aber nicht nur – ein Riesenhighlight) gerne mit auf seinen Kutter. Wobei dann die Gäste Hand an legen. Thomas übernimmt nur den narrativen Part und erklärt wie man Netze einzieht, Aalreusen absucht und Fische ausnimmt.
»Wer will mal Fische ausnehmen?« fragte er in unsere Runde, die ja nicht auf See fahren konnte. Meine Hand, sofort oben. Hab ich schon mal gemacht, zugeschaut sowieso schon, alles kein Problem. Den riesigen Ölanzug den ich mir dafür überziehen sollte, empfand ich als völlig übertrieben, schließlich bestätigte er mir es würde sich um handtellergroße Fischchen handeln.
Pustekuchen!
Nachdem ich ein Netz mit mindestens 15 Kilo Fisch aus dem Wasser in einen Eimer kippte, lagen da nicht hunderte kleiner Fische, sondern ’ne handvoll ziemlich großer. Aale, Schollen und etwas was aussah wie Lachs.
Was nun kam, ist unschön.
Ich bekam einen Holzknüppel in die Hand, legte den Lachs (ca. 50cm lang, 4kg schwer) auf die Schlachtbank, entschuldigte mich bei dem Fisch und gab mein bestes mit dem ersten Schlag den Kopf zu treffen. (Ich traf nicht mit dem ersten Schlag, alle weiteren Details erspar ich euch.)
Der zweite Fisch, eine Scholle, erfährt den Tod im Übrigen durch direktes Abtrennen des Kopfes. Meine Mitreisenden Kollegen waren schockiert, Thomas war begeistert sein Abendessen war vorbereitet und ich hatte den Ölanzug doch nicht ganz umsonst angezogen.
Auf der Insel Idö trafen wir dann die nächsten Stadtflüchter. Back to the roots, schien mir allgemein an Smålands Küste gerade ziemlich gegenwärtig zu sein. Die Schäreninseln bieten sich für ein Robinson Crusoe Dasein aber auch irgendwie an, verlassene Fischerdörfer, dünn besiedelte Inselchen, die teils sogar völlig unbewohnt sind.
Helene und ihr Mann Lasse Nilsson haben auf so einer Insel ein Restaurant & Café eröffnet, ein paar kleine Ferienhäuser aufgestellt, ’nen unwiderstehlichen Whirlpool ans Ufer gebaut und bewirten ihre Gäste mit frischen, hausgemachten Leckereien, wie zum Beispiel Kardemummabullar.
Ich kannte Kanelbullar, klar von Ikea, aber ich wusste nicht, dass die Hefeschnecken mit Kardamom anstelle von Zimt noch süchtiger machen.
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Antworten
Alle Achtung. Als Mutter zweier Kinder einer Skandinavien reisenden Familie steht mir das demnächst mal bevor. Die Kinder sind ja soooo Angel interessiert. Wie kann man sich auf so etwas über haupt psychisch vorbereiten? Doppelmord.
Einfach Augen zu und durch. Zack, Kopf ab 😉
Mutige Frau.…armer Lachs…! Und wunderschöne Fotos!!!!
Die beste Kombi überhaupt, oder ? 😉
Da will ich doch gleich hoch zu unseren europäischen Nachbarn fahren 🙂 Super Fotos & Text 🙂
Tausend Dank, liebe Aylin!
das irgendwie ist ein : genaus so.…<3
DANKE!
Mein Schweden, so kenne ich es von meinen Reisen dorthin.…einfach nur schööön.….<3
voll schön!
.…irgendwie nett.…ein wenig Saltkrokan und Michel aus Lönneberga gemischt.…
hihihi
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