Ich bin glücklich. Es ist vollbracht! Ich habe das Visum der Islamischen Republik Iran!!!
Ein Tortur war es, zweifelsohne. Warten, ewiges Warten, ohne Gewissheit über den Ausgang, ohne Ahnung, wann ich weiter kann. Während mein armenisches Visum leise auslief, und mir noch mehr Kosten, Ärger und schlechten Schlaf bescherte, saß ich hier fest in Yerevan, einer Stadt, die sicherlich nicht der Nabel der Welt ist.
Dann, unzählige eMails und die unschätzbare Hilfe von Swed-Alex später, die erlösende Nachricht: Die Referenznummer, mit der ich zur iranischen Botschaft gehen kann, ist da! Was noch keinen reibungslosen Ablauf garantiert, denn das iranische Außenministerium muss erst noch ein Fax an die Botschaft senden, was drei weitere Tage dauern kann… dauert halt, so ein Fax, klar.
Dienstag morgen, ich schmücke mich mit meiner feinsten Garnitur (ist nicht besonders fein, aber das beste was ich habe 🙂 )…
Erster Stop: Die Polizeistelle für Visumsfragen von Armenien. Bürokratie, hallo. Mit einer einfallsreichen Geschichte kann ich die Dame davon überzeugen, dass mich keine Schuld trifft, dass ich bereits seit zwei Tagen ohne gültiges Visum bin. Keine Strafe, juhuu! Aber die Verlängerung dauert drei Tage.
Dann Taxi zur Botschaft. Lange Schlange. Bekomme weitere Papiere zum Ausfüllen, Instruktionen, wo ich (am anderen Ende der Stadt!) die Gebühr für das Visum einzahlen muss. Es ist zwölf, die Botschaft ist noch eine Stunde offen. Taxi zur Bank, Geld einzahlen, es ist halbeins… Schnell zurück, doch verpeilte Taxifahrer wissen nicht wohin, schließlich finde ich einen, der mich zur Botschaft bringen will. Nur: er hat auch keine Ahnung, wo er hinfährt! Scheiße! Während mein Aggressionspegel gefährlich steigt, fragt er sich durch…
Es ist fünf nach eins. Die Botschaft ist zu. Arrgh!
Drinnen sehe ich noch Menschen anstehen. Und hier zahlt es sich endlich mal aus, dass ich so ein dürres Kerlchen bin: Ich zwänge mich durch den hohen Gitterzaun der iranischen Botschaft und stelle mich leise hinten an! Ha! 😀
Als Letzter kann ich meine Unterlagen abgeben, und nach dem Herauswürgen weiterer Schleimfluten das Abholdatum von Freitag auf Donnerstag drücken. Yeah!
Jetzt muss ich nur noch die Verlängerung des armenischen Visums geregelt kriegen, und dann geht’s ab in den Süden.
In den Iran. Geil.
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