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Tierra del Fuego – das Land des Feuers. Eine zerkrümelte und zerklüfftete Inselgruppe an der Südspitze Südamerikas. Durch die Magellanstraße vom Festland getrennt, liegt es endlich vor uns – Feuerland. Die südlichste Stadt der Welt, Ushuaia, haben wir bereits hinter uns gelassen. Jetzt gilt es diese kaum bewohnte, raue Insel zu erforschen.
Die letzten Höhenzüge der Anden sorgen hier für veschiedenste Klimata. Die massiven Felswände wechseln sich mit der Halbwüste oder mit kaltem Regenwald, mit subantarktischer Tundra oder mit immergrünen Wäldern ab. Die schneebedeckten Berge erheben sich am Ende des Horizonts hinter unendlich erscheinenden Trockensteppen oder riesigen Mooren. Diese ungeschliffene Naturschönheit, so rau und unnahbar sie auch wirken mag, verzaubert uns.
Der Gletscher Martial liegt etwa 1.000 Meter hoch über Ushuaia. Ein Sessellift nimmt den Besuchern einen großen Teil des langwierigen Anstiegs ab und so schweben auch wir über Geröll, dichten Wald und Wasser in die Höhe. Oben angekommen spazieren wir durch einen bezaubernden Südbuchenwald, der Kindheitserinnerungen und Märchenstunden wieder aufleben lässt. Ein weiterer kurzer, aber steiler Anstieg über rutschiges Geröll bringt uns bis zum kalten Eis. Hinter uns erstreckt sich der Beagle-Kanal, die chilenische Seite Feuerlands und Ushuaia.
Unser Besuch des Nationalparks Tierra del Fuego startet am, wie sollte es anders sein, angeblich südlichsten Postamt der Welt. Durch moosbewachsene feuchte Wälder und karge Steppenlandschaften schlängeln wir uns im Nationalpark an der Küste des Beagle-Kanals und mehrerer wunderschön gelegener Seen und Lagunen entlang. Dahinter ragen die schneebedeckten Anden in den nebeligen Himmel. Auf dem großen grauen Parkplatz des Parks, wo ein Kondor über unseren Köpfen seine runden dreht, endet, ein wenig unspektakulär, nach fast 18.000 Km die Panamericana.
Fast gänzlich umgeben von den Anden führt uns unsere Wanderung zur Laguna Esmeralda durch Sumpf, Moore und matschige Wiesen. Der Fluss, an dem aus Kanada eingeschleppte Biber ihr Unwesen treiben, aber auch beeindruckende Biberbauten konstruieren, schimmert milchig-blau. Die Wolken hängen, so wie es hier sein sollte, dick und flauschig am Himmel. Wir verlassen den Fluss und marschieren nun durch Wald und Sumpf. Als wir das milchige Wasser wieder entdecken, sind wir fast bis zu den Knien mit Schlamm bedeckt.
Als schmaler Bach schlängelt es sich nun fast reissend in dem von Steinen überquellenden Flussbett durch eine saftig-hellgrün schimmernde Gras- und Moorlandschaft. Im Hintergrund ragen die Berge, grün bewachsen und schneebedeckt in den wolkenverhangenen Himmel empor. Wir folgen dem Fluss, bis zu seinem Ursprung, der von Bergen umgebenen Laguna Esmeralda.
Beim Rückweg müssen wir Feuerland unseren Tribut zollen. Ein federleichter, gekonnter Sprung über ein schmales Sumpfloch wird mir zum Verhängnis. Das Gras dahinter tut nur so, als wüchse es auf festem Boden. Gänzlich mit Schlamm besudelt schaue ich lachend in die raue, nicht enden wollende Landschaft. Über mir bezaubernde dicke Wolken, die bedrohlich in einem tiefen Grau über uns thronen. Danke, Feuerland.
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Ich saß vor zwei Stunden in einem Bewerbungsgespräch. Das ich für ein Jahr in der Welt umher irrte kam aus dem Lebenslauf deutlich hervor. Ich gefalle wohl meiner zukünftigen Cheffin, denn diese erzählte euphorisch von ihren vergangenen Abenteuern im Urwald- abgeholzten Borneo und von den ausgestorbenen Orang Utan’s. Und wie schön doch Singapur sei… Während ich ihr so zuhörte und mich das Fernweh packte wurde ich plötzlich mit einer Frage aus den Träumen gerissen. Cheffin: Und was ist ihr nächstes Ziel? Bestimmt Südamerika! Aber sie bleiben doch hoffentlich für mindestens zwei Jahre in unserem Unternehmen oder?
Ich saß da, nickte. Diese Frau hat mich durchschaut!Südamerika ist in jedem Fall atemberaubend. Eigentlich wollten wir auch nur 5 Monate beiben, und jetzt werden es bald schon 2 Jahre :D. Liebe Grüße aus Kolumbien
Einfach traumhaft, Bericht, Landschaft und Fotos… ich glaube, der Traum Feuerland muss sich doch mal erfüllen.…;-)
Liebe Grüße
UteLiebe Ute, es freut uns, dass dir unser Bericht gefällt. Feuerland ist definitiv eines unserer Reise-Highlights in Südamerika. Wir hoffen, dass dein Traum das Ende der Welt zu besuchen, sich bald erfüllt.
Scheint als waren wir zur gleichen Zeit vor Ort 🙂
Ich hatte das Glück verhältnismässig viel Zeit in Ushuaia verbringen zu dürfen – meiner Meinung nach kann man sich das Geld für den Sessellift durchaus sparen, da man damit gerade einmal den kleinsten Teil des Weges zum eigentlich Gletscher einspart.Ein weiterer Tipp, welcher in kaum einem Reiseführer oder anderen Blog erwähnt ist heißt: Laguna de los Tempanos – eine gute Alternative zur hier beschriebenen Laguna Esmeralda!
Vielen Dank für den Ausflugstipp zur Laguna de los Tempanos, Steve. Die Google-Suche liefert beeindruckende Bilder. Sollten wir einmal nach Feuerland zurückkehren, steht die Lagune definitiv auf dem Reiseplan.
Auch von mir viele Dank für den super Bericht und die wunderschönen Fotos! Eindrucksvolle und wunderschöne Natur, Feuerland sieht einfach traumhaft aus! In Ushuaia war ich selbst kurz auch einmal, aner leider leider habe ich mir die Gelegenheit, Feuerland zu erkunden, entgehen lassen. Vor allem die Seen haben es mir angetan.
Dann musst du unbedingt zurück! Feuerland hat sehr schöne Seen und Lagunen, aber auch noch viel mehr zu bieten. Wälder, Berge, Gletscher und natürlich der Beagle-Kanal. Ein traumhaftes Reiseziel – sehr zu empfehlen.
Dankeschön! Feuerland ist atemberaubend und magisch zugleich und eines unserer Höhepunkte während unserer Südamerikareise!
Toller Bericht und wunderschöne Fotos. Nach Feuerland möchte ich auch so gerne mal!
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