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In den Weiten Patagoniens findet sie statt, die eleganteste Party dieser Breitengrade. Der Dresscode ist so simpel wie klassisch: Schwarz auf Weiß. Mehr als eine halbe Million Gäste sind geladen und so füllt sich der Veranstaltungsort in Windeseile.
Punta Tombo heißt die Landspitze im Süden Argentiniens, auf der die größte kontinentale Kolonie der Magellan-Pinguine beheimatet ist. Frei von aller Scheu lassen sich die eleganten Damen und Herren aus nächster Nähe beobachten. Wir kommen gerade Recht, um den Nachwuchs zu sehen. Überall um uns herum tummeln sich die Vögel. Unter beinahe jedem Strauch finden wir einen Pinguin und hinter jeder Kurve erwarten uns neue Gruppen der kleinen Frackträger.
Aus ein paar Erdlöchern dringt empörtes Geschrei zu uns herüber. Der Nachwuchs verlangt lautstark nach erbrochenem Fisch – und schon eilt Mama-Pinguin, adrett gekleidet, vom Ozean herbei, um den letzten Fang in die nimmersatten Schnäbel der lieben Kleinen zu würgen. Die Halbstarken tragen noch ihr weiches, jugendliches Daunenkleid, doch hier und da schimmert bereits das elegante schwarze Gefieder eines erwachsenen Tieres hindurch. Noch ist das Outfit der Jungtiere etwas ungeordnet, aber schon bald werden auch sie fein herausgeputzt durch die Gegend watscheln.
Wir sind von tausenden Pinguinen umzingelt. Sand, Wind und Pinguine. Die kleinen Stinker wuseln, lustig watschelnd, in alle Richtungen um uns herum und wir müssen aufpassen, nicht aus versehen in einen ihrer weißen Exkrementhaufen zu steigen. Bis weit hinaus Richtung Horizont, dort hinten nur noch als schwarze Punkte sichtbar, bevölkern die Pinguine das Land. Zwischen ihnen tauchen plötzlich ein paar Guanakos auf, die sich „unauffällig“ in die monochrome Kolonie schleichen. Pinguine, Guanakos und wir in kurzer Hose und Sonnenbrille, das gibt der verrückten Szenerie den Rest.
Nie hätten wir gedacht, einmal bei sommerlichen Temperaturen mitten in Patagonien zu stehen, mit nichts als Pinguinen um uns herum. Diese kleinen putzigen Kerlchen, die wir nur in den kalten Regionen nahe der Antarktis vermuteten, heißen uns hier, bei behaglichen 22°C Willkommen. Lediglich der Wind sorgt dafür, dass wir unser Patagonienbild nicht gänzlich über den Haufen werfen müssen.
Mehrere Stunden schlendern wir durch die Pinguinkolonie, erwidern die neugierigen Blicke der Tiere und betrachten sie ebenso interessiert, wie sie uns. Doch dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen. Wir wollen weiter in den Süden, bis nach Feuerland, dem Ende der Welt.
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Wirklich schöner Text:) ich freue mich immer etwas von euch zu lesen.
Vielen Dank, Manuel.
Es freut uns sehr, dass du Gefallen an unseren Texten findest. Wir geben alles, um dir auch weiterhin Freude zu bereiten.
Es bleibt mir nichts anderes übrig als oh süüüüüüß zu schreiben 😉
supersüüüß 😉
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