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Wo ich die Erde am schönsten fand

Ein pal­men­be­stan­de­ner Traum­strand in der Süd­see… ver­win­kel­te Gäss­chen einer ori­en­ta­li­schen Alt­stadt… ein sprit­zi­ger Was­ser­fall (natür­lich mit räkeln­der Ein­ge­bo­re­nen­schön­heit) im Dschun­gel… – das sind nur ein paar der unzäh­li­gen Post­kar­ten­mo­ti­ve, die mir im Kopf her­um schwir­ren, wenn ich an die wun­der­volls­ten Orte der Welt den­ke. Und tat­säch­lich: so viel unfass­bar Groß­ar­ti­ges gibt es zu ent­de­cken, und para­do­xer­wei­se wird die Lis­te immer län­ger, je mehr ich rei­se!

Doch eines ist mir schon jetzt klar­ge­wor­den: Ob ich einen Ort, eine Gegend oder ein gan­zes Land posi­tiv oder nega­tiv erle­be, ob Traum, Mit­tel­maß oder Alp­traum, hängt nicht immer von den Schön­hei­ten und Attrak­tio­nen ab, die ich sehe.

Zwei Aspek­te, die sehr eng mit­ein­an­der ver­wo­ben sind, sind ungleich wich­ti­ger.

Die Grund­la­ge bin ich selbst, mein Wohl­be­fin­den. Wenn ich gesund, fit, ent­spannt und selbst­be­wusst bin, kann ich dem merk­wür­digs­ten Ort gute Sei­ten abge­win­nen. Und strah­le auch etwas Posi­ti­ves aus; Was mich zum zwei­ten Punkt führt: Den Men­schen um mich her­um.

Füh­le ich mich wohl, tref­fe ich unwill­kür­lich freund­li­che und inter­es­san­te Men­schen. Schon klei­ne Begeg­nun­gen sind unglaub­lich wich­tig: Das scher­zen­de Schwätz­chen mit dem Kell­ner oder der net­te Gruß der Markt­ver­käu­fe­rin. Ein per­sön­li­ches Ver­hält­nis zum Haus­herrn, bei dem ich über­nach­te. Oder mit ande­ren Rei­sen­den, die im glei­chen Zim­mer über­nach­ten. Natür­lich ist es auch toll, wenn man eine län­ge­re Zeit mit fei­nen Leu­ten ver­bringt, wie zuletzt in Bud­va. Aber dies alles funk­tio­niert ganz natür­lich, ohne Anstren­gung, wenn es mir gut geht.

Die­se Begeg­nun­gen sind der Schlüs­sel dafür, wie ich einen Ort erle­be. Und so wer­den auch – objek­tiv gese­hen – wenig inter­es­san­te Orte lie­bens­wert, und blei­ben in guter Erin­ne­rung.

Umge­kehrt ist es genau­so: Erkäl­tet und geschwächt in Bel­grad kam mir die Stadt öde und grau vor – doch vie­le ande­re, die ich traf, waren begeis­tert. In Ulcinj an der alba­ni­schen Gren­ze dage­gen, von Rei­se­füh­rern und Tra­ve­lern glei­cher­ma­ßen ver­schmäht, hat­te ich dank der Gast­freund­schaft mei­ner Gast­ge­ber (ich sage nur: selbst­ge­brann­ter Rakia) eine wun­der­ba­re Zeit!

Per­fekt wird ein Platz, wenn alles zusam­men­kommt: Ein beein­dru­cken­der Ort, und gute Begeg­nun­gen. Doch falls ich wäh­len muss – mitt­ler­wei­le wür­de ich meist den Kon­tak­ten Prio­ri­tät geben.

Sie sind oft eine ent­schei­den­de Kom­po­nen­te in den bes­ten Rei­se­er­leb­nis­sen, den schöns­ten Orten der Erde, die ich fin­de.

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  1. Avatar von HJK
    HJK

    Ich glau­be, du kommst als Dich­ter zurück – oder wenigs­ten inner­lich dich­ter. Ich könn­te nei­disch wer­den, wenn ich Dir das nicht von Her­zen gön­nen wür­de. itav

    1. Avatar von klys

      hof­fent­lich bin ich dann noch ganz dicht…

  2. Avatar von Lule

    Wie wahr das doch alles ist…

  3. Avatar von ritschie
    ritschie

    Mann­heim ist auch nicht mehr gaa­anz so schön seit du weg bist…

    1. Avatar von klys

      miss you too…

  4. Avatar von Elli
    Elli

    Hol­la, und das schon am anfang der rei­se, da wird ja dann noch eini­ges mehr kom­men! aber das is sicher eine wun­der­schö­ne erfahrung…es is unglaub­lich, wie sehr die men­schen um einen her­um beein­flus­sen und selt­sa­me Orte wun­der­schön machen!

    1. Avatar von klys

      da sprichst du offen­sicht­lich aus erfah­rung… lie­be grü­ße!

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