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Mazedoniens Hauptstadt Skopje war mal ganz hübsch. 1963 plättete ein Erdbeben die Stadt, aber kompletto. Daraufhin wurde die Stadt als visionäre Musterstadt der kommunistischen Weltordnung neuerschaffen. Die Vision war und wurde Beton.
Ich als bekennender Mannheimer („Where are you from in germany?“ „I’m from Mannheim.“ Die Augen bleiben stumpf. „Next to Heidelberg.“ Selten blitzt Erkennen auf. „South of Frankfurt.“ „Aaaah! Fränkfört/Frünkfür/Franchford!“. In Albanien/Kosovo gaben Taxifahrer aber gerne auf Mannheim folgende Reaktion: „Jo, isch 'abe fünf Jahre in Ludwigshafen gearbeitet!“)
äähh… also ich als bekennender Mannheimer bin nackten, ungeliebten Beton ja durchaus gewohnt, und habe so manche gescheiterte Architektenvision ins Herz geschlossen.
So auch Skopje. Es wäre die perfekte Partnerstadt, gegenseitiges Verständnis garantiert.
Nun, bekanntlich ist der Kommunismus gerade nicht am Aufblühen, und so versucht auch Skopje einstigen Glanz und Gloria wieder herzustellen. Mit merkwürdigen Burganlagen, und beinahe ekelhaften Nachbauten klassizistischer Paläste. Das Schöne: Alles aus Beton.
Bezeichnenderweise wurde das einzige nennenswerte Bauwerk aus Natursteinen, eine (selbstverständlich rekonstruierte) Brücke über den Fluss, „Stone Bridge“ genannt. Da braucht es keine ausgefallenen Namen.
Außerdem konnte Skopje mir folgendes bieten:
- Freundliche diplomatische Beziehungen mit Slowenien, Mazedonien, Holland, Zimbabwe, Argentinien, Australien, Schweden und Deutschland;
- Fußballspiele auf Großleinwand im Stadtpark, beim Deutschlandhalbfinale plus Wolkenbruch in der zweiten Halbzeit – der Himmel weinte für uns;
- Eine sensationelle Nacht mit zufällig gefundenen gratis Livekonzerten inklusive wodkatrunkenem nachhostelirren im morgendlichen Sonnenlicht mit Dave, der australischen Schlafmütze;
- Stadtführung durch eine Freundin von Miso, mit Bauhaus-Style-Kunstmuseum;
- Ein pseudo-Nationalgericht, der „National Tower“, der meinen Monatsbedarf an Fleisch deckte.
Ich mag Skopje.
Erschienen am
Eiderdaus: Beton ist gut,
an der Ludwigshafner Brück es ruht ;-),
unter der die neuste Flaschenpost,
hats geschafft in meinen Briefkasten voll Rost.
Oh du schöner Titisee,
ein Bötchen hätt ich gern, ach wär das scheeee.
Der Bauch voll Kuchen,
den musst du versuchen.
Ich schick ne Ladung mit dem Frachter vorbei,
bedien dich ordentlich, sei so frei.Captain Hook, der war auf Landgang,
mit Klys, der dieses Bild fang…
Der Titisee, wie nett, kam an,
zuletzt dann doch ins Heim vom Mann.
Die andern zwei Grüße zu dir,
wurden gefressen vom Postmonstertier.
Doch freu ich mich schon auf den Teig
und faste, bis es ist Zeit…
Bald ists zu Ende mit dem Gebacke,
der Captain muss schon wieder packe:
Die Expedition geht in den Osten
denn wer nur rastet …wird auch rosten.
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